Hoe von Hoenegg, Matthias: Kernsprüchlein und Hertzbrechendes Gebetlein. Leipzig, 1617.Christliche Leichpredigt. beten pro peccatorum remissione, vmm vergebung allervnserer Sünden. Dieses bösenGasts müssen wirfür allen dingen loß seyn/ wollen wir anders mit frölichem Hertzen vnd Gewissen von hinnen scheiden/ wollen wir anders zeit- licher vnd ewiger straff entfliehen/ vnd entrinnen/ dann Gen. 6.dieSünde kan Gott nirgends leiden/ auff Erden kan er sie nicht dulden/ darumb er den gantzen Erdboden mit der Sündflut gestraffet/ Genes. 6. Im Himmel noch viel- weniger/ darumb Er den Teuffel herunter gestürtzet Apoc. 21.hat. Er lest auch nichts vnreines oder mit Sünden be- flecktes in sein Himmelreich kommen/ Apocal. 21. Cap. Dannenhero alle Heiligen nur dahin getrachtet/ daß sie von allen Sünden frey vnd ledig würden. Solches aber geschicht nicht durch eigene gnug- kein
Chriſtliche Leichpredigt. beten pro peccatorum remiſſione, vm̃ vergebung allervnſerer Suͤnden. Dieſes boͤſenGaſts muͤſſen wirfuͤr allẽ dingen loß ſeyn/ wollẽ wir anders mit froͤlichem Hertzẽ vnd Gewiſſen von hinnen ſcheidẽ/ wollen wir anders zeit- licher vnd ewiger ſtraff entfliehen/ vnd entrinnen/ dann Gen. 6.dieSuͤnde kan Gott nirgends leiden/ auff Erdẽ kan er ſie nicht dulden/ darumb er den gantzen Erdboden mit der Suͤndflut geſtraffet/ Geneſ. 6. Im Himmel noch viel- weniger/ darumb Er den Teuffel herunter geſtuͤrtzet Apoc. 21.hat. Er leſt auch nichts vnreines oder mit Suͤnden be- flecktes in ſein Himmelreich kommen/ Apocal. 21. Cap. Dannenhero alle Heiligen nur dahin getrachtet/ daß ſie von allen Suͤnden frey vnd ledig wuͤrden. Solches aber geſchicht nicht durch eigene gnug- kein
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0022" n="20"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Chriſtliche Leichpredigt.</hi></fw><lb/> beten <hi rendition="#aq">pro peccatorum remiſſione,</hi> vm̃ vergebung aller<lb/> vnſerer Suͤnden. Dieſes boͤſenGaſts muͤſſen wirfuͤr allẽ<lb/> dingen loß ſeyn/ wollẽ wir anders mit froͤlichem Hertzẽ<lb/> vnd Gewiſſen von hinnen ſcheidẽ/ wollen wir anders zeit-<lb/> licher vnd ewiger ſtraff entfliehen/ vnd entrinnen/ dann<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Gen.</hi> 6.</note>dieSuͤnde kan Gott nirgends leiden/ auff Erdẽ kan er ſie<lb/> nicht dulden/ darumb er den gantzen Erdboden mit der<lb/> Suͤndflut geſtraffet/ Geneſ. 6. Im Himmel noch viel-<lb/> weniger/ darumb Er den Teuffel herunter geſtuͤrtzet<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Apoc.</hi> 21.</note>hat. Er leſt auch nichts vnreines oder mit Suͤnden be-<lb/> flecktes in ſein Himmelreich kommen/ Apocal. 21. Cap.<lb/> Dannenhero alle Heiligen nur dahin getrachtet/ daß<lb/> ſie von allen Suͤnden frey vnd ledig wuͤrden.</p><lb/> <p>Solches aber geſchicht nicht durch eigene gnug-<lb/> thuung/ nicht durch eigenes buͤſſen der Suͤnden/ nicht<lb/> durch abkauffen der Suͤnden/ David ſagt nicht/ HErr<lb/> laß dir meine Suͤnde abkauffen/ ablauffen/ HErr laß<lb/> dir ſie abbuͤſſen/ <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Herr</hi></hi> laß dir ſie abkrancken/ ab-<lb/> handeln/ Jch wil mich ſelber geiſſeln/ oder wil zwan-<lb/> tzig/ dreyſſig Meilweges wallfarten lauffen/ oder wil<lb/> dir ſo viel vnd ſo viel Opffer darfuͤr liefern/ Nein/ Son-<lb/> dern <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Herr</hi></hi> vergib mir alle meine Suͤnde: Erlaſſe<lb/> ſie mir: ſchencke ſie mir: verzeihe ſie mir: leſche ſie aus<lb/> deinem Regiſter. So ſo machets David/ vnd nicht nur<lb/> in dieſem Verßlein/ ſondern vielfeltig im gantzen<lb/> Pſalter. Er dencket nicht mit Cain/ daß ſeine Suͤn-<lb/> de groͤſſer ſey/ denn daß ſie jhm koͤnte vergeben werden/<lb/> Geneſ. 4. Sondern troͤſtet ſich der groſſen Barmher-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Mich.</hi> 7.</note>tzigkeit Gottes/ Pſalm 25. Pſal. 50. Es iſt ſonſten<lb/> <fw place="bottom" type="catch">kein</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [20/0022]
Chriſtliche Leichpredigt.
beten pro peccatorum remiſſione, vm̃ vergebung aller
vnſerer Suͤnden. Dieſes boͤſenGaſts muͤſſen wirfuͤr allẽ
dingen loß ſeyn/ wollẽ wir anders mit froͤlichem Hertzẽ
vnd Gewiſſen von hinnen ſcheidẽ/ wollen wir anders zeit-
licher vnd ewiger ſtraff entfliehen/ vnd entrinnen/ dann
dieSuͤnde kan Gott nirgends leiden/ auff Erdẽ kan er ſie
nicht dulden/ darumb er den gantzen Erdboden mit der
Suͤndflut geſtraffet/ Geneſ. 6. Im Himmel noch viel-
weniger/ darumb Er den Teuffel herunter geſtuͤrtzet
hat. Er leſt auch nichts vnreines oder mit Suͤnden be-
flecktes in ſein Himmelreich kommen/ Apocal. 21. Cap.
Dannenhero alle Heiligen nur dahin getrachtet/ daß
ſie von allen Suͤnden frey vnd ledig wuͤrden.
Gen. 6.
Apoc. 21.
Solches aber geſchicht nicht durch eigene gnug-
thuung/ nicht durch eigenes buͤſſen der Suͤnden/ nicht
durch abkauffen der Suͤnden/ David ſagt nicht/ HErr
laß dir meine Suͤnde abkauffen/ ablauffen/ HErr laß
dir ſie abbuͤſſen/ Herr laß dir ſie abkrancken/ ab-
handeln/ Jch wil mich ſelber geiſſeln/ oder wil zwan-
tzig/ dreyſſig Meilweges wallfarten lauffen/ oder wil
dir ſo viel vnd ſo viel Opffer darfuͤr liefern/ Nein/ Son-
dern Herr vergib mir alle meine Suͤnde: Erlaſſe
ſie mir: ſchencke ſie mir: verzeihe ſie mir: leſche ſie aus
deinem Regiſter. So ſo machets David/ vnd nicht nur
in dieſem Verßlein/ ſondern vielfeltig im gantzen
Pſalter. Er dencket nicht mit Cain/ daß ſeine Suͤn-
de groͤſſer ſey/ denn daß ſie jhm koͤnte vergeben werden/
Geneſ. 4. Sondern troͤſtet ſich der groſſen Barmher-
tzigkeit Gottes/ Pſalm 25. Pſal. 50. Es iſt ſonſten
kein
Mich. 7.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |