Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hoe von Hoenegg, Matthias: Kernsprüchlein und Hertzbrechendes Gebetlein. Leipzig, 1617.

Bild:
<< vorherige Seite

Christliche Leichpredigt.
nemen/ Psal. 116. wir sollen sein Joch gern auff vns ne-Psal. 116.
Matth. 11.
Psal.
119.

men/ Matth. 11. Wir sollen sagen mit David: Herr
du bist gerecht/ vnd deine Gericht sind gerecht/

Psal. 119.

Das ist eine Lehr/ genommen aus der ersten vnd
andern vmbstände/ Wer geklaget/ nemlichen der liebe
David/ vnd warüber Er geklaget[?] vber Angst/ Noth/
Jammer vnd Elend.

Wir haben für das andere zu lernen/ Wohin dann
ein gläubiger Christ in einem solchen zustand/ wenn er
entweder mit geistlicher oder leiblicher Hertzensangst
beschweret ist/ wann er auff dem Siechbette lieget/
schmertzen vnd wehtagen empfindet/ wann er gar in den
schweren Todeskampf gerathen thut/ wohin sag ich/ Er
seine Zuflucht nemen/ wohin er sich wenden solle. Dann
es ist doch einem Menschen angeboren/ vnd in die Natur
gepflantzet/ daß er in Nöthen anderswo hülffe suchet.

Da finden wir aber vnterschiedene art vnd weiß vn-
ter den Menschen.

Die blinden Heyden haben jhnen selbst Götter auff-
geworffen in grosser anzahl/ vnd wol in die dreissig tau-
send/ solche Götter vmb hülffe angesprochen.

Einstheils haben zur Sonne vnd zum Mond jhre zu-
flucht genommen.

Die abtrünnigen Jüden/ haben sich zur Himmels-
Königin Melechet gehalten/ Jerem. 44.

Ierem 44. Ahasias nam auch ein vnrechtes Mittel für/ 2. Reg. 1.2. Reg. 1.
da er zu Baalsebub den Gott zu Ekron schickte/ vnd sich
wegen seines Falls raths bey jhm erholte.

Im
C

Chriſtliche Leichpredigt.
nemen/ Pſal. 116. wir ſollen ſein Joch gern auff vns ne-Pſal. 116.
Matth. 11.
Pſal.
119.

men/ Matth. 11. Wir ſollen ſagen mit David: Herr
du biſt gerecht/ vnd deine Gericht ſind gerecht/

Pſal. 119.

Das iſt eine Lehr/ genommen aus der erſten vnd
andern vmbſtaͤnde/ Wer geklaget/ nemlichen der liebe
David/ vnd waruͤber Er geklaget[?] vber Angſt/ Noth/
Jammer vnd Elend.

Wir haben fuͤr das andere zu lernen/ Wohin dann
ein glaͤubiger Chriſt in einem ſolchen zuſtand/ wenn er
entweder mit geiſtlicher oder leiblicher Hertzensangſt
beſchweret iſt/ wann er auff dem Siechbette lieget/
ſchmertzen vnd wehtagen empfindet/ wann er gar in den
ſchweren Todeskampf gerathen thut/ wohin ſag ich/ Er
ſeine Zuflucht nemen/ wohin er ſich wenden ſolle. Dann
es iſt doch einem Menſchen angeboren/ vnd in die Natur
gepflantzet/ daß er in Noͤthen anderswo huͤlffe ſuchet.

Da finden wir aber vnterſchiedene art vnd weiß vn-
ter den Menſchen.

Die blinden Heyden haben jhnen ſelbſt Goͤtter auff-
geworffen in groſſer anzahl/ vnd wol in die dreiſſig tau-
ſend/ ſolche Goͤtter vmb huͤlffe angeſprochen.

Einstheils haben zur Sonne vnd zum Mond jhre zu-
flucht genommen.

Die abtruͤnnigen Juͤden/ haben ſich zur Himmels-
Koͤnigin Melechet gehalten/ Jerem. 44.

Ierem 44. Ahaſias nam auch ein vnrechtes Mittel fuͤr/ 2. Reg. 1.2. Reg. 1.
da er zu Baalſebub den Gott zu Ekron ſchickte/ vnd ſich
wegen ſeines Falls raths bey jhm erholte.

Im
C
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0017" n="15"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Chri&#x017F;tliche Leichpredigt.</hi></fw><lb/>
nemen/ P&#x017F;al. 116. wir &#x017F;ollen &#x017F;ein Joch gern auff vns ne-<note place="right"><hi rendition="#aq">P&#x017F;al. 116.<lb/>
Matth. 11.<lb/>
P&#x017F;al.</hi> 119.</note><lb/>
men/ Matth. 11. Wir &#x017F;ollen &#x017F;agen mit David: <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Herr</hi></hi><lb/>
du bi&#x017F;t gerecht/ vnd deine Gericht &#x017F;ind gerecht/</hi><lb/>
P&#x017F;al. 119.</p><lb/>
            <p>Das i&#x017F;t eine Lehr/ genommen aus der er&#x017F;ten vnd<lb/>
andern vmb&#x017F;ta&#x0364;nde/ Wer geklaget/ nemlichen der liebe<lb/>
David/ vnd waru&#x0364;ber Er geklaget<supplied>?</supplied> vber Ang&#x017F;t/ Noth/<lb/>
Jammer vnd Elend.</p><lb/>
            <p>Wir haben fu&#x0364;r das andere zu lernen/ Wohin dann<lb/>
ein gla&#x0364;ubiger Chri&#x017F;t in einem &#x017F;olchen zu&#x017F;tand/ wenn er<lb/>
entweder mit gei&#x017F;tlicher oder leiblicher Hertzensang&#x017F;t<lb/>
be&#x017F;chweret i&#x017F;t/ wann er auff dem Siechbette lieget/<lb/>
&#x017F;chmertzen vnd wehtagen empfindet/ wann er gar in den<lb/>
&#x017F;chweren Todeskampf gerathen thut/ wohin &#x017F;ag ich/ Er<lb/>
&#x017F;eine Zuflucht nemen/ wohin er &#x017F;ich wenden &#x017F;olle. Dann<lb/>
es i&#x017F;t doch einem Men&#x017F;chen angeboren/ vnd in die Natur<lb/>
gepflantzet/ daß er in No&#x0364;then anderswo hu&#x0364;lffe &#x017F;uchet.</p><lb/>
            <p>Da finden wir aber vnter&#x017F;chiedene art vnd weiß vn-<lb/>
ter den Men&#x017F;chen.</p><lb/>
            <p>Die blinden Heyden haben jhnen &#x017F;elb&#x017F;t Go&#x0364;tter auff-<lb/>
geworffen in gro&#x017F;&#x017F;er anzahl/ vnd wol in die drei&#x017F;&#x017F;ig tau-<lb/>
&#x017F;end/ &#x017F;olche Go&#x0364;tter vmb hu&#x0364;lffe ange&#x017F;prochen.</p><lb/>
            <p>Einstheils haben zur Sonne vnd zum Mond jhre zu-<lb/>
flucht genommen.</p><lb/>
            <p>Die abtru&#x0364;nnigen Ju&#x0364;den/ haben &#x017F;ich zur Himmels-<lb/>
Ko&#x0364;nigin Melechet gehalten/ Jerem. 44.</p><lb/>
            <p><note place="right"><hi rendition="#aq">Ierem</hi> 44.</note> Aha&#x017F;ias nam auch ein vnrechtes Mittel fu&#x0364;r/ 2. Reg. 1.<note place="right">2. <hi rendition="#aq">Reg.</hi> 1.</note><lb/>
da er zu Baal&#x017F;ebub den Gott zu Ekron &#x017F;chickte/ vnd &#x017F;ich<lb/>
wegen &#x017F;eines Falls raths bey jhm erholte.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">C</fw>
            <fw place="bottom" type="catch">Im</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[15/0017] Chriſtliche Leichpredigt. nemen/ Pſal. 116. wir ſollen ſein Joch gern auff vns ne- men/ Matth. 11. Wir ſollen ſagen mit David: Herr du biſt gerecht/ vnd deine Gericht ſind gerecht/ Pſal. 119. Pſal. 116. Matth. 11. Pſal. 119. Das iſt eine Lehr/ genommen aus der erſten vnd andern vmbſtaͤnde/ Wer geklaget/ nemlichen der liebe David/ vnd waruͤber Er geklaget? vber Angſt/ Noth/ Jammer vnd Elend. Wir haben fuͤr das andere zu lernen/ Wohin dann ein glaͤubiger Chriſt in einem ſolchen zuſtand/ wenn er entweder mit geiſtlicher oder leiblicher Hertzensangſt beſchweret iſt/ wann er auff dem Siechbette lieget/ ſchmertzen vnd wehtagen empfindet/ wann er gar in den ſchweren Todeskampf gerathen thut/ wohin ſag ich/ Er ſeine Zuflucht nemen/ wohin er ſich wenden ſolle. Dann es iſt doch einem Menſchen angeboren/ vnd in die Natur gepflantzet/ daß er in Noͤthen anderswo huͤlffe ſuchet. Da finden wir aber vnterſchiedene art vnd weiß vn- ter den Menſchen. Die blinden Heyden haben jhnen ſelbſt Goͤtter auff- geworffen in groſſer anzahl/ vnd wol in die dreiſſig tau- ſend/ ſolche Goͤtter vmb huͤlffe angeſprochen. Einstheils haben zur Sonne vnd zum Mond jhre zu- flucht genommen. Die abtruͤnnigen Juͤden/ haben ſich zur Himmels- Koͤnigin Melechet gehalten/ Jerem. 44. Ahaſias nam auch ein vnrechtes Mittel fuͤr/ 2. Reg. 1. da er zu Baalſebub den Gott zu Ekron ſchickte/ vnd ſich wegen ſeines Falls raths bey jhm erholte. Ierem 44. 2. Reg. 1. Im C

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/510291
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/510291/17
Zitationshilfe: Hoe von Hoenegg, Matthias: Kernsprüchlein und Hertzbrechendes Gebetlein. Leipzig, 1617, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/510291/17>, abgerufen am 29.03.2024.