Lange, Samuel: Die nach den Rettungs-Bergen erhabenen Augen. Görlitz, [1696].Die nach den Rettungs-Bergen zweiffeln darff/ daß er mich keinen Augen-blick betrüge. Hiebey erinnern wir uns billich der anderweitigen Worte Davids in Psalm. 33. v. 15. seq. Einem Könige hilffet nicht seine grosse Macht: ein Riese wird nicht errettet durch seine grosse Krafft. Rosse helffen auch nicht/ und ihre grosse Stärcke er- rettet nicht. Aber/ siehe/ des Herrn Auge siehet auf die/ so Jhn fürchten/ die auf seine Güte hoffen: daß er ihre Seele errette vom Tode/ und ernähre sie in der Theurung. Unsere Seele harret auf den Herrn/ Er ist unsere Hülffe und Schild. Qvi enim verbo haec condidit, & mihi ferre opem potest. Sind Worte des Theodoreti. Der das (Himmel und Erden) durch sein Wort gemacht/ kan mir ja auch helffen. Und wir/ sagt Euthymius, so wir unsere Seelen-Augen gen Himmel heben/ und sie von allem irrdischen abkehren werden/ werden gleicher Massen Göttliche Hülffe erlangen. Proprium enim DEI est, ut omnium creator dicatur: O beglück-
Die nach den Rettungs-Bergen zweiffeln darff/ daß er mich keinen Augen-blick betruͤge. Hiebey erinnern wir uns billich der anderweitigen Worte Davids in Pſalm. 33. v. 15. ſeq. Einem Koͤnige hilffet nicht ſeine groſſe Macht: ein Rieſe wird nicht errettet durch ſeine groſſe Krafft. Roſſe helffen auch nicht/ und ihre groſſe Staͤrcke er- rettet nicht. Aber/ ſiehe/ des Herrn Auge ſiehet auf die/ ſo Jhn fuͤrchten/ die auf ſeine Guͤte hoffen: daß er ihre Seele errette vom Tode/ und ernaͤhre ſie in der Theurung. Unſere Seele harret auf den Herrn/ Er iſt unſere Huͤlffe und Schild. Qvi enim verbô hæc condidit, & mihi ferre opem poteſt. Sind Worte des Theodoreti. Der das (Himmel und Erden) durch ſein Wort gemacht/ kan mir ja auch helffen. Und wir/ ſagt Euthymius, ſo wir unſere Seelen-Augen gen Himmel heben/ und ſie von allem irrdiſchen abkehren werden/ werden gleicher Maſſen Goͤttliche Huͤlffe erlangen. Proprium enim DEI eſt, ut omnium creator dicatur: O begluͤck-
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Die nach den Rettungs-Bergen
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blick betruͤge. Hiebey erinnern wir uns billich der
anderweitigen Worte Davids in Pſalm. 33. v. 15. ſeq.
Einem Koͤnige hilffet nicht ſeine groſſe Macht: ein
Rieſe wird nicht errettet durch ſeine groſſe Krafft.
Roſſe helffen auch nicht/ und ihre groſſe Staͤrcke er-
rettet nicht. Aber/ ſiehe/ des Herrn Auge ſiehet
auf die/ ſo Jhn fuͤrchten/ die auf ſeine Guͤte hoffen: daß
er ihre Seele errette vom Tode/ und ernaͤhre ſie in der
Theurung. Unſere Seele harret auf den Herrn/
Er iſt unſere Huͤlffe und Schild. Qvi enim verbô
hæc condidit, & mihi ferre opem poteſt. Sind
Worte des Theodoreti. Der das (Himmel und
Erden) durch ſein Wort gemacht/ kan mir ja
auch helffen. Und wir/ ſagt Euthymius, ſo wir
unſere Seelen-Augen gen Himmel heben/
und ſie von allem irrdiſchen abkehren werden/
werden gleicher Maſſen Goͤttliche Huͤlffe
erlangen.
Proprium enim DEI eſt, ut omnium creator dicatur:
cùm ſolus ſit, qvi poſſet creare. Et nos igitur, ſi ani-
mæ oculos in cœlum elevaverimus, eosq; à terrenis re-
bus omnibus dimoveamus, divinum ſimili modô conſe-
qvemur auxilium. Euthym. Zigaben Tom. XIX. Biblioth.
SS. Patrum Edit. Lugdun.
O begluͤck-
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Zitationshilfe: | Lange, Samuel: Die nach den Rettungs-Bergen erhabenen Augen. Görlitz, [1696], S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/509978/56>, abgerufen am 16.07.2024. |