Lange, Samuel: Die nach den Rettungs-Bergen erhabenen Augen. Görlitz, [1696].Die nach den Rettungs-Bergen Auch wil Jch/ zur selbigen Zeit/ beyde über Knechte undMägde/ meinen Geist ausgissen. Und wil Wunder- Zeichen geben/ im Himmel und auf Erden; nemlich Blut/ Feuer und Rauch-Dampff. Die Sonne soll in Finsterniß; und der Mond in Blut verwandelt werden: ehe denn der grosse und erschreckliche Tag des HERRN kömmt; und soll geschehen/ wer des HERRN Nah- men wird anruffen/ der soll errettet werden. Das führt der heilige Hieronymus gewaltig durch/ und erweiset: daß es sey erfüllet worden/ wenn JESUS gelitten/ gestorben und auferstanden ist; bald aber drauf den Heiligen Geist in feuriger Gestalt/ den heiligen Aposteln/ zum Bau der Kirchen Neuen Testaments/ in der Stadt Jerusalem/ gegeben hat. Wann dann aber GOTT selbst/ in nächst-folgenden/ durch den Propheten spricht: Denn/ auf dem Berge Zion und zu Jerusalem/ wird eine Errettung seyn: wer wolte zweiffeln/ daß nicht so wol der Berg Zion/ als vielmehr/ das auf diesem Berge neu-gepflantzte Kirch-Zion und geistliche Jerusalem/ der Berg sey: wo die Errettung folgen solte? Zumahl da dasselbe eben der Berg ist/ der gewißlich höher/ denn alle Berge/ und über alle Hügel erhaben werden solte. Jes. 2. v. 3. seq. Mich. 4. v. 12. Am andern Orte ste- het: Sonn und Mond werden verfinstern/ und die Sterne werden ihren Schein verhalten. Und der HERR
Die nach den Rettungs-Bergen Auch wil Jch/ zur ſelbigen Zeit/ beyde uͤber Knechte undMaͤgde/ meinen Geiſt ausgiſſen. Und wil Wunder- Zeichen geben/ im Himmel und auf Erden; nemlich Blut/ Feuer und Rauch-Dampff. Die Sonne ſoll in Finſterniß; und der Mond in Blut verwandelt werden: ehe denn der groſſe und erſchreckliche Tag des HERRN koͤmmt; und ſoll geſchehen/ wer des HERRN Nah- men wird anruffen/ der ſoll errettet werden. Das fuͤhrt der heilige Hieronymus gewaltig durch/ und erweiſet: daß es ſey erfuͤllet worden/ wenn JESUS gelitten/ geſtorben und auferſtanden iſt; bald aber drauf den Heiligen Geiſt in feuriger Geſtalt/ den heiligen Apoſteln/ zum Bau der Kirchen Neuen Teſtaments/ in der Stadt Jeruſalem/ gegeben hat. Wann dann aber GOTT ſelbſt/ in naͤchſt-folgenden/ durch den Propheten ſpricht: Denn/ auf dem Berge Zion und zu Jeruſalem/ wird eine Errettung ſeyn: wer wolte zweiffeln/ daß nicht ſo wol der Berg Zion/ als vielmehr/ das auf dieſem Berge neu-gepflantzte Kirch-Zion und geiſtliche Jeruſalem/ der Berg ſey: wo die Errettung folgen ſolte? Zumahl da daſſelbe eben der Berg iſt/ der gewißlich hoͤher/ denn alle Berge/ und uͤber alle Huͤgel erhaben werden ſolte. Jeſ. 2. v. 3. ſeq. Mich. 4. v. 12. Am andern Orte ſte- het: Sonn und Mond werden verfinſtern/ und die Sterne werden ihren Schein verhalten. Und der HERR
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Die nach den Rettungs-Bergen
Auch wil Jch/ zur ſelbigen Zeit/ beyde uͤber Knechte und
Maͤgde/ meinen Geiſt ausgiſſen. Und wil Wunder-
Zeichen geben/ im Himmel und auf Erden; nemlich
Blut/ Feuer und Rauch-Dampff. Die Sonne ſoll in
Finſterniß; und der Mond in Blut verwandelt werden:
ehe denn der groſſe und erſchreckliche Tag des HERRN
koͤmmt; und ſoll geſchehen/ wer des HERRN Nah-
men wird anruffen/ der ſoll errettet werden. Das fuͤhrt
der heilige Hieronymus gewaltig durch/ und erweiſet:
daß es ſey erfuͤllet worden/ wenn JESUS gelitten/
geſtorben und auferſtanden iſt; bald aber drauf den
Heiligen Geiſt in feuriger Geſtalt/ den heiligen Apoſteln/
zum Bau der Kirchen Neuen Teſtaments/ in der Stadt
Jeruſalem/ gegeben hat. Wann dann aber GOTT
ſelbſt/ in naͤchſt-folgenden/ durch den Propheten ſpricht:
Denn/ auf dem Berge Zion und zu Jeruſalem/ wird eine
Errettung ſeyn: wer wolte zweiffeln/ daß nicht ſo wol
der Berg Zion/ als vielmehr/ das auf dieſem Berge
neu-gepflantzte Kirch-Zion und geiſtliche Jeruſalem/ der
Berg ſey: wo die Errettung folgen ſolte? Zumahl da
daſſelbe eben der Berg iſt/ der gewißlich hoͤher/ denn
alle Berge/ und uͤber alle Huͤgel erhaben werden ſolte.
Jeſ. 2. v. 3. ſeq. Mich. 4. v. 12. Am andern Orte ſte-
het: Sonn und Mond werden verfinſtern/ und die
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Zitationshilfe: | Lange, Samuel: Die nach den Rettungs-Bergen erhabenen Augen. Görlitz, [1696], S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/509978/14>, abgerufen am 16.02.2025. |