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Huber, Johann: Christliche Leichpredigt/ Bey der Leichbegängniß. Oels, 1623.

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Christliche LeichPredigt.
Glaubens: Dann der Glaube ist durch die Liebe/
vnd die furcht Gottes thätig/ zun Galat. 5. Cap.
Daher wird in Erklärung eines jeden gebots des
gesatzes Gottes gesagt: Wir sollen Gott förchten
vnd lieben. Die furcht ist von nöten. Dann wir
sollen vns schewen böses zuthun. Die Liebe ist
von nöthen: Dann es sol vnser einige Lust sein/
Recht/ gutes vnd wol zuthun.

Diese forcht vnd liebe Gottes/ rühmet der liebe
Syrach sonderlich in seinem Büchlein Cap. 1. v. 11.
wann er spricht: Die forcht des HErren ist Ehre
vnd Ruhm: Frewde vnd eine schöne Cron. v. 16.
Die forcht des Herrn ist der Weißheit anfang.
v. 17. Die forcht des HErrn ist der rechte Gottes
dienst. v. 27. Die forcht des HErren wehret der
Sünde. Bey dieser forcht vnd liebe Gottes/ findet
sich auch das/ daß man Gott gebott hält/ dann es
hanget jmmer eins am anderen: Gott förchten/
Gott lieben: Gottes gebott halten.

Wann ich einen Lieb habe/ so förchte/ schewe/
vnd hute ich mich/ etwz zuthun/ dadurch er möcht
offendiret vnd beleydiget werden: Im gegentheil/
befleisse ich mich zuthun/ was jhm lieb ist/ wo mög-
lich/ auch seinen gedancken genug zuthun. Ich
habe auch dz zwyfache vertrawen gewiß zu jhm:
Fürs 1. das Er michs werde in anderem geniessen

lassen:

Chꝛiſtliche LeichPꝛedigt.
Glaubens: Dañ der Glaube iſt durch die Liebe/
vnd die furcht Gottes thaͤtig/ zun Galat. 5. Cap.
Daher wird in Erklaͤrung eines jeden gebots des
geſatzes Gottes geſagt: Wir ſollen Gott foͤꝛchten
vnd lieben. Die furcht iſt von noͤten. Dann wir
ſollen vns ſchewen boͤſes zuthun. Die Liebe iſt
von noͤthen: Dann es ſol vnſer einige Luſt ſein/
Recht/ gutes vnd wol zuthun.

Dieſe foꝛcht vnd liebe Gottes/ ruͤhmet der liebe
Syꝛach ſonderlich in ſeinem Buͤchlein Cap. 1. v. 11.
wann er ſpricht: Die forcht des HErꝛen iſt Ehꝛe
vnd Ruhm: Frewde vnd eine ſchoͤne Cron. v. 16.
Die foꝛcht des Herrn iſt der Weißheit anfang.
v. 17. Die forcht des HErꝛn iſt der rechte Gottes
dienſt. v. 27. Die forcht des HErꝛen wehret der
Suͤnde. Bey dieſer forcht vñ liebe Gottes/ findet
ſich auch das/ daß man Gott gebott haͤlt/ dañ es
hanget jmmer eins am anderen: Gott foͤrchten/
Gott lieben: Gottes gebott halten.

Wann ich einen Lieb habe/ ſo foͤrchte/ ſchewe/
vnd hůte ich mich/ etwz zuthun/ dadurch er moͤcht
offendiret vnd beleydiget werden: Im gegentheil/
befleiſſe ich mich zuthun/ was jhm lieb iſt/ wo moͤg-
lich/ auch ſeinen gedancken genug zuthun. Ich
habe auch dz zwyfache vertrawen gewiß zu jhm:
Fuͤrs 1. das Er michs werde in anderem genieſſen

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[[12]/0012] Chꝛiſtliche LeichPꝛedigt. Glaubens: Dañ der Glaube iſt durch die Liebe/ vnd die furcht Gottes thaͤtig/ zun Galat. 5. Cap. Daher wird in Erklaͤrung eines jeden gebots des geſatzes Gottes geſagt: Wir ſollen Gott foͤꝛchten vnd lieben. Die furcht iſt von noͤten. Dann wir ſollen vns ſchewen boͤſes zuthun. Die Liebe iſt von noͤthen: Dann es ſol vnſer einige Luſt ſein/ Recht/ gutes vnd wol zuthun. Dieſe foꝛcht vnd liebe Gottes/ ruͤhmet der liebe Syꝛach ſonderlich in ſeinem Buͤchlein Cap. 1. v. 11. wann er ſpricht: Die forcht des HErꝛen iſt Ehꝛe vnd Ruhm: Frewde vnd eine ſchoͤne Cron. v. 16. Die foꝛcht des Herrn iſt der Weißheit anfang. v. 17. Die forcht des HErꝛn iſt der rechte Gottes dienſt. v. 27. Die forcht des HErꝛen wehret der Suͤnde. Bey dieſer forcht vñ liebe Gottes/ findet ſich auch das/ daß man Gott gebott haͤlt/ dañ es hanget jmmer eins am anderen: Gott foͤrchten/ Gott lieben: Gottes gebott halten. Wann ich einen Lieb habe/ ſo foͤrchte/ ſchewe/ vnd hůte ich mich/ etwz zuthun/ dadurch er moͤcht offendiret vnd beleydiget werden: Im gegentheil/ befleiſſe ich mich zuthun/ was jhm lieb iſt/ wo moͤg- lich/ auch ſeinen gedancken genug zuthun. Ich habe auch dz zwyfache vertrawen gewiß zu jhm: Fuͤrs 1. das Er michs werde in anderem genieſſen laſſen:

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Zitationshilfe: Huber, Johann: Christliche Leichpredigt/ Bey der Leichbegängniß. Oels, 1623, S. [12]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/509973/12>, abgerufen am 22.11.2024.