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Just, Georg: Leichpredigt/ Bey dem Begrebnus des weiland Edlen. Jena, 1607.

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Auß dem 47. Capit. deß I. Buchs Moisis.
Nicht sicher sey im Leben dein/
Das Vnglück kömpt dir bald herbey.

Vnd die Alten haben den feinen Christli-
chen Gebrauch gehalten/ daß wann der Sei-
ger geschlagen vnd eine andere Stunde an-
gefangen/ sie gebetet: Lieber Gott verleihe
mir eine fröliche Stunde/ Christlich zuleben
vnd selig zusterben. Wir sollen vns auch alhier
erinnern/ daß alle vnsere Zeit/ Jar/ Stunden
vnd Minuten die seind in Gottes Händen/ er
regieret alles/ alle Minuten vnd Stunden
kan er es mit vns endern/ vnd es nach seinem
gnedigen Willen machen/ welches dann der
königliche Prophet David erkennet Psalm.
31. Meine Zeit oder wie es laut in seiner spra-Psalm. 31.
che: Mein NUNC oder jetzo stehet Herr
in deinen Henden/ Vnd S. Paul. saget auch
in den Geschichten der Apostel am 17. Capit.Act.
Jn Gott leben/ weben vnd seind wir. Der-
wegen wir die gantze zeit vnsers Lebens/ ja al-
le Stunden vnd Minuten vns der Gegen-
wart vnd Schutzes Gottes des Allmechtigen
von Hertzen trösten/ vnd an demselbigen gar
nicht zweifeln sollen. Dann GOtt kan vnd
will die seinen zu keiner Zeit nicht einen Augen-

blick
B iij
Auß dem 47. Capit. deß I. Buchs Moiſis.
Nicht ſicher ſey im Leben dein/
Das Vngluͤck koͤmpt dir bald herbey.

Vnd die Alten haben den feinen Chriſtli-
chen Gebrauch gehalten/ daß wann der Sei-
ger geſchlagen vnd eine andere Stunde an-
gefangen/ ſie gebetet: Lieber Gott verleihe
mir eine froͤliche Stunde/ Chriſtlich zuleben
vnd ſelig zuſterben. Wir ſollẽ vns auch alhier
erinnern/ daß alle vnſere Zeit/ Jar/ Stunden
vnd Minuten die ſeind in Gottes Haͤnden/ er
regieret alles/ alle Minuten vnd Stunden
kan er es mit vns endern/ vnd es nach ſeinem
gnedigen Willen machen/ welches dann der
koͤnigliche Prophet David erkennet Pſalm.
31. Meine Zeit oder wie es laut in ſeiner ſpra-Pſalm. 31.
che: Mein NUNC oder jetzo ſtehet Herꝛ
in deinen Henden/ Vnd S. Paul. ſaget auch
in den Geſchichten der Apoſtel am 17. Capit.Act.
Jn Gott leben/ weben vnd ſeind wir. Der-
wegen wir die gantze zeit vnſers Lebens/ ja al-
le Stunden vnd Minuten vns der Gegen-
wart vñ Schutzes Gottes des Allmechtigen
von Hertzen troͤſten/ vnd an demſelbigen gar
nicht zweifeln ſollen. Dann GOtt kan vnd
will die ſeinen zu keiner Zeit nicht einen Augẽ-

blick
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[[13]/0013] Auß dem 47. Capit. deß I. Buchs Moiſis. Nicht ſicher ſey im Leben dein/ Das Vngluͤck koͤmpt dir bald herbey. Vnd die Alten haben den feinen Chriſtli- chen Gebrauch gehalten/ daß wann der Sei- ger geſchlagen vnd eine andere Stunde an- gefangen/ ſie gebetet: Lieber Gott verleihe mir eine froͤliche Stunde/ Chriſtlich zuleben vnd ſelig zuſterben. Wir ſollẽ vns auch alhier erinnern/ daß alle vnſere Zeit/ Jar/ Stunden vnd Minuten die ſeind in Gottes Haͤnden/ er regieret alles/ alle Minuten vnd Stunden kan er es mit vns endern/ vnd es nach ſeinem gnedigen Willen machen/ welches dann der koͤnigliche Prophet David erkennet Pſalm. 31. Meine Zeit oder wie es laut in ſeiner ſpra- che: Mein NUNC oder jetzo ſtehet Herꝛ in deinen Henden/ Vnd S. Paul. ſaget auch in den Geſchichten der Apoſtel am 17. Capit. Jn Gott leben/ weben vnd ſeind wir. Der- wegen wir die gantze zeit vnſers Lebens/ ja al- le Stunden vnd Minuten vns der Gegen- wart vñ Schutzes Gottes des Allmechtigen von Hertzen troͤſten/ vnd an demſelbigen gar nicht zweifeln ſollen. Dann GOtt kan vnd will die ſeinen zu keiner Zeit nicht einen Augẽ- blick Pſalm. 31. Act. B iij

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Zitationshilfe: Just, Georg: Leichpredigt/ Bey dem Begrebnus des weiland Edlen. Jena, 1607, S. [13]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/509946/13>, abgerufen am 18.04.2024.