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Silber, Wolffgang: Septem folia sem per virentia, quæ vitis nostra in crucem elevata emisit. Görlitz, 1618.

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stammeten/ Vhralten Adelichen Schildt/ vnd Wappen/
derer von Döbschütz/ ein schön grünes Bladt in weisem
Felde führet: Als werden sich diese
Septem folia virentia
nicht vbel dazu schicken/ solches damit Geistlicher weise
zu zieren: Weil es auch die Zeit der H. Marterwochen
also mit bringet von dieser
materia zureden/ da auff ein
jedes Bladt ein besonders wort Christi/ so er am Creutz
geredet/ geschrieben.

Solche wollen wir in dieser Leichpredigt für vnsPropositio.
nemen/ vnd ordentlich nacheinander tractiren: Darauß
die
euthanasian/ oder Edle Sterbekunst studieren/ welche
ein jeder Christ/ Edel oder vnEdel in seinem Leben wol
lernen sol/ auff das er dieselbe auch
in agone/ vnd letzter
Todeßnoth selig practiciren möge.

Bereitet vnnd schicket ewre Hertzen zur Andacht.
Der Ewige Sohn Gottes gebe vns krafft vnd safft hie-
zu aus seinen H. Fünff Wunden/ durch seinen Blutigen
Schweiß/ vnd bitteren Todeßkampff/ hochgelobet vnd
gepreiset in alle Ewigkeit/ Amen.

Auff dem I. Bladt.

Stehet das Erste holdselige wort Christi/ da er sa-
get:
Vater/ vergib jhnen/ denn sie wissen nicht/
was sie thun.
Das ist Verbum intercessionis Christi apud
Patrem:
Ein Vorbitt wort/ Ein gut wort/ das Christus
vor das gantze Menschliche geschlecht bey seinem Him-
lischen Vater einleget/ damit er dasselbe gleich vom Gal-
gen erbeten/ da sie jhn doch dagegen hienan gebracht.

Sihe/ lieber Mensch/ mein vnd dein Erlöser Jesus
Christus hette mit seiner eigenen Noth damals genug
zuschaffen gehabt: Noch vergisset er seiner/ vnd geden-
cket vnser: Lesset das seine Erste sorge sein/ das seine

Feinde
C

ſtammeten/ Vhralten Adelichen Schildt/ vnd Wappen/
derer von Doͤbſchuͤtz/ ein ſchoͤn gruͤnes Bladt in weiſem
Felde fuͤhret: Als werden ſich dieſe
Septem folia virentia
nicht vbel dazu ſchicken/ ſolches damit Geiſtlicher weiſe
zu zieren: Weil es auch die Zeit der H. Marterwochen
alſo mit bringet von dieſer
materia zureden/ da auff ein
jedes Bladt ein beſonders wort Chriſti/ ſo er am Creutz
geredet/ geſchrieben.

Solche wollen wir in dieſer Leichpredigt fuͤr vnsPropoſitio.
nemen/ vnd ordentlich nacheinander tractiren: Darauß
die
ἐυϑανασιαν/ oder Edle Sterbekunſt ſtudieren/ welche
ein jeder Chriſt/ Edel oder vnEdel in ſeinem Leben wol
lernen ſol/ auff das er dieſelbe auch
in agone/ vnd letzter
Todeßnoth ſelig practiciren moͤge.

Bereitet vnnd ſchicket ewre Hertzen zur Andacht.
Der Ewige Sohn Gottes gebe vns krafft vnd ſafft hie-
zu aus ſeinen H. Fuͤnff Wunden/ durch ſeinen Blutigen
Schweiß/ vnd bitteren Todeßkampff/ hochgelobet vñ
gepreiſet in alle Ewigkeit/ Amen.

Auff dem I. Bladt.

Stehet das Erſte holdſelige wort Chriſti/ da er ſa-
get:
Vater/ vergib jhnen/ denn ſie wiſſen nicht/
was ſie thun.
Das iſt Verbum interceſſionis Chriſti apud
Patrem:
Ein Vorbitt wort/ Ein gut wort/ das Chriſtus
vor das gantze Menſchliche geſchlecht bey ſeinem Him-
liſchen Vater einleget/ damit er daſſelbe gleich vom Gal-
gen erbeten/ da ſie jhn doch dagegen hienan gebracht.

Sihe/ lieber Menſch/ mein vnd dein Erloͤſer Jeſus
Chriſtus hette mit ſeiner eigenen Noth damals genug
zuſchaffen gehabt: Noch vergiſſet er ſeiner/ vnd geden-
cket vnſer: Leſſet das ſeine Erſte ſorge ſein/ das ſeine

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[0017] ſtammeten/ Vhralten Adelichen Schildt/ vnd Wappen/ derer von Doͤbſchuͤtz/ ein ſchoͤn gruͤnes Bladt in weiſem Felde fuͤhret: Als werden ſich dieſe Septem folia virentia nicht vbel dazu ſchicken/ ſolches damit Geiſtlicher weiſe zu zieren: Weil es auch die Zeit der H. Marterwochen alſo mit bringet von dieſer materia zureden/ da auff ein jedes Bladt ein beſonders wort Chriſti/ ſo er am Creutz geredet/ geſchrieben. Solche wollen wir in dieſer Leichpredigt fuͤr vns nemen/ vnd ordentlich nacheinander tractiren: Darauß die ἐυϑανασιαν/ oder Edle Sterbekunſt ſtudieren/ welche ein jeder Chriſt/ Edel oder vnEdel in ſeinem Leben wol lernen ſol/ auff das er dieſelbe auch in agone/ vnd letzter Todeßnoth ſelig practiciren moͤge. Propoſitio. Bereitet vnnd ſchicket ewre Hertzen zur Andacht. Der Ewige Sohn Gottes gebe vns krafft vnd ſafft hie- zu aus ſeinen H. Fuͤnff Wunden/ durch ſeinen Blutigen Schweiß/ vnd bitteren Todeßkampff/ hochgelobet vñ gepreiſet in alle Ewigkeit/ Amen. Auff dem I. Bladt. Stehet das Erſte holdſelige wort Chriſti/ da er ſa- get: Vater/ vergib jhnen/ denn ſie wiſſen nicht/ was ſie thun. Das iſt Verbum interceſſionis Chriſti apud Patrem: Ein Vorbitt wort/ Ein gut wort/ das Chriſtus vor das gantze Menſchliche geſchlecht bey ſeinem Him- liſchen Vater einleget/ damit er daſſelbe gleich vom Gal- gen erbeten/ da ſie jhn doch dagegen hienan gebracht. Sihe/ lieber Menſch/ mein vnd dein Erloͤſer Jeſus Chriſtus hette mit ſeiner eigenen Noth damals genug zuſchaffen gehabt: Noch vergiſſet er ſeiner/ vnd geden- cket vnſer: Leſſet das ſeine Erſte ſorge ſein/ das ſeine Feinde C

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Zitationshilfe: Silber, Wolffgang: Septem folia sem per virentia, quæ vitis nostra in crucem elevata emisit. Görlitz, 1618, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/509925/17>, abgerufen am 23.11.2024.