Hentschelius, Adamus: TrostPredigt Wider die schweresten zwo Anfechtungen. Schweidnitz, 1623.Christliche Belangend das Einige vorgenommene/ drauff
Chriſtliche Belangend das Einige vorgenommene/ drauff
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Chriſtliche
Belangend das Einige vorgenommene/
Weſſen ſich ein ChriſtenMenſch/ vnter den allerge-
faͤhrlichſten vnd verzweiffelſten Anfechtungen/ auß
denen vorhabenden Dreyen letzten Glaubens Arti-
ckeln troͤſten koͤnne vnd ſolle; So muͤſſen E. L. vor
allen dingen vnd zu Erſt wiſſen/ was recht heiſſe vnd
ſey/ Jch glaͤube. Glaͤuben iſt nicht allein eine
Opinio ein Wahn/ oder eine Notitia eine Wiſſen-
ſchafft im Gehirn oder im Kopffe/ da der Menſch die
Artickel des Apoſtoliſchen Glaubens außwendig weis/
auch ſonſten viel Spruͤche vnd Pſalmen auß der Bi-
bel fertig daher ſagen kan: Welches zwar auch zum
Glauben gehoͤret vnd Nohtwendig darbey ſeyn muß/
Aber nicht bloß vnd allein; Sondern/ der Glaube iſt
eine erwogene Zuverſicht des Hertzens/ da ein Menſch
auff das jenige/ was er auß GOTtes Wort weis/
auch ſeines Hertzens Vertrawen vnd Zuverſicht ſe-
tzet vnd vngezweiffelt glaͤubet/ daß keine Leibes vnd
Lebens beſchwer ſo manigfaltig vñ gefaͤhrlich ſey/ daß
keine Hertzens vnd Seelen Angſt ſo groß vnd ver-
zweiffelt ſey/ darauß GOTT dem Menſchen nicht
helffen koͤnne vnd wolle. Der Menſch muß in Noht
vnd Todt von Grunde ſeines Hertzens ſagen koͤnnen/
Herre GOtt/ Du biſt mein GOtt/ Herre
JEſu/ Du biſt mein Heiland/ Du wirſt mich er-
hoͤren/ wenn ich Bete/ DV wirſt mich erretten/ wenn
ich leyde/ Du wirſt mich troͤſten/ wann ich angefoch-
ten werde/ Du wirſt mich Lebendig machen/ wenn ich
werde geſtorben ſeyn/ ja nach dem Tode wirſtu mir
geben das Ewige Leben. Das glaͤube vnd hoffe ich/
drauff
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