Hentschelius, Adamus: TrostPredigt Wider die schweresten zwo Anfechtungen. Schweidnitz, 1623.Leichpredigt. Es dienet zwar zur sachen auch etwas/ wann der Derentwegen/ fürchte den Tod nicht/ gedencke Nein/ lieben Freunde/ solche Sterbensgedancken ich
Leichpredigt. Es dienet zwar zur ſachen auch etwas/ wann der Derentwegen/ fuͤrchte den Tod nicht/ gedencke Nein/ lieben Freunde/ ſolche Sterbensgedancken ich
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0023" n="23"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Leichpredigt.</hi> </fw><lb/> <p>Es dienet zwar zur ſachen auch etwas/ wann der<lb/> Menſch mit dem Tode bey zeiten kundſchafft machet/<lb/> vnd ſtets bedencket <hi rendition="#aq">moriendi neceſſitatem.</hi> Es<lb/> muß doch einmahl geſtorben ſeyn; denn GOtt ha-<lb/> be es alſo beſchloſſen vnd geſprochen: Menſch/ du<note place="right"><hi rendition="#aq">Gen.</hi> 3, 19.</note><lb/> biſt Erde/ vnd ſolſt wider zur Erden werden. Der<lb/><hi rendition="#k">Herr</hi> Zebaoth hats beſchloſſen/ wer wils wehren?<note place="right"><hi rendition="#aq">Eſa.</hi> 14, 27.</note><lb/> Wer wils aͤndern? Es iſt vnd bleibet der Alte Bund<note place="right"><hi rendition="#aq">Syr.</hi> 14, 18.</note><lb/> du muſt ſterben.</p><lb/> <p>Derentwegen/ fuͤrchte den Tod nicht/ gedencke<lb/> es ſey alſo vom <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Herren</hi></hi> geordnet uͤber alles<lb/> Fleiſch/ beydes derer die vor dir geweſen ſeyn/ vnd<lb/> nach dir kom̃en werden/ vnd was wegerſtu dich doch<note place="right"><hi rendition="#aq">Syr.</hi> 41, 5.</note><lb/> wider GOttes willen? Sprichſtu/ ſol ich daran<lb/> ſtets gedencken/ wuͤrde ich vielmehr Trawrig alß<lb/> Muttig gemacht?</p><lb/> <p>Nein/ lieben Freunde/ ſolche Sterbensgedancken<lb/> machen einen Chriſten gar nicht trawrig. Alß zum<lb/> Exempel/ wann ich des Morgens auffſtehe vnd mich<lb/> anziehe/ Lieber/ was ſolte michs groß betruͤben/ wañ<lb/> ich beyneben gedaͤchte/ Siehe/ jetzt kanſtu Arme vnd<lb/> Haͤnde bewegen/ vnd ſelber die Kleider anlegen; Es<lb/> koͤmpt aber die zeit/ da alle deine Glieder erſtarren<lb/> werden/ da ein ander dich anziehen vnd in einen ſter-<lb/> bekittel kleiden wird. Nu mein GOtt/ es geſchehe<lb/> jmmer hin/ was nach deinem Willen geſchehen ſol;<lb/> Allein hilff vnd verleihe gnaͤdiglich/ daß ich vor Dir<note place="right">2. <hi rendition="#aq">Cor.</hi> 5, 3.</note><lb/> bekleidet vnd nicht bloß erfunden werde. Daß ich<lb/> mit den Kleidern des Heils vnd mit dem Rocke der<note place="right"><hi rendition="#aq">Eſa.</hi> 61, 10.</note><lb/> Gerechtigkeit allzeit bekleidet vnd angezogen ſey/ daß<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ich</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [23/0023]
Leichpredigt.
Es dienet zwar zur ſachen auch etwas/ wann der
Menſch mit dem Tode bey zeiten kundſchafft machet/
vnd ſtets bedencket moriendi neceſſitatem. Es
muß doch einmahl geſtorben ſeyn; denn GOtt ha-
be es alſo beſchloſſen vnd geſprochen: Menſch/ du
biſt Erde/ vnd ſolſt wider zur Erden werden. Der
Herr Zebaoth hats beſchloſſen/ wer wils wehren?
Wer wils aͤndern? Es iſt vnd bleibet der Alte Bund
du muſt ſterben.
Gen. 3, 19.
Eſa. 14, 27.
Syr. 14, 18.
Derentwegen/ fuͤrchte den Tod nicht/ gedencke
es ſey alſo vom Herren geordnet uͤber alles
Fleiſch/ beydes derer die vor dir geweſen ſeyn/ vnd
nach dir kom̃en werden/ vnd was wegerſtu dich doch
wider GOttes willen? Sprichſtu/ ſol ich daran
ſtets gedencken/ wuͤrde ich vielmehr Trawrig alß
Muttig gemacht?
Syr. 41, 5.
Nein/ lieben Freunde/ ſolche Sterbensgedancken
machen einen Chriſten gar nicht trawrig. Alß zum
Exempel/ wann ich des Morgens auffſtehe vnd mich
anziehe/ Lieber/ was ſolte michs groß betruͤben/ wañ
ich beyneben gedaͤchte/ Siehe/ jetzt kanſtu Arme vnd
Haͤnde bewegen/ vnd ſelber die Kleider anlegen; Es
koͤmpt aber die zeit/ da alle deine Glieder erſtarren
werden/ da ein ander dich anziehen vnd in einen ſter-
bekittel kleiden wird. Nu mein GOtt/ es geſchehe
jmmer hin/ was nach deinem Willen geſchehen ſol;
Allein hilff vnd verleihe gnaͤdiglich/ daß ich vor Dir
bekleidet vnd nicht bloß erfunden werde. Daß ich
mit den Kleidern des Heils vnd mit dem Rocke der
Gerechtigkeit allzeit bekleidet vnd angezogen ſey/ daß
ich
2. Cor. 5, 3.
Eſa. 61, 10.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |