Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Heinnitz, Samuel: Mortis Præcipitium. Vom bösen schnellen Tode. Oels, 1628.

Bild:
<< vorherige Seite

Christliche Leich-
harren nicht zuschanden worden. Denn jhme der Reiche
wolthätige GOtt sein Haab vnd Viehe geduppelt wider
gegeben/ die Kinder einfach/ weil die vorigen bey GOtt
leben/ vnd darzu Gesundheit vnd langes Leben/ wie am
ende seines Buchs zusehen. Das heist: GOtt gibt/ Gott
Psalm. 68.
.
20.
nimbt/ Gott nimbt/ Gott gibt. GOtt leget vns eine Last
auff/ aber er hilfft vns auch/ Sela. Psal. 68.

2.

II. Appropinquationen mortis, Den Zunahenden todt/
Welcher auch eine grosse Enderung mit dem Menschen
Hiob. 17.
. 17.
30. . 23.
42. .
17.
macht/ von welchem er sagt im 17. Cap. Mein Athem ist
schwach/ vnd meine Tage sind abgekürtzt/ daß Grab ist da.
Vnd im 30. Ich weiß du wirst mich dem Tode vber-
antworten/ da ist das bestimbte Hauß aller Lebendigen.
Welches jhm endlich widerfahren/ wie geschrieben stehet:
Hiob starb alt vnd Lebens satt/ vnd man sagt:

Es stehe an/ kurcz oder lang/
So mustu an des Todes gang.
Est moriendum, quando? aliquando.
3.

III. Eductionem e sepulchri portis. Außführung oder
Aufferweckung seines Cörpers auß dem Grabe. Welches
abermal eine Hohe Veränderung ist/ davon er redet im
Hiob 19.
.
25. 26.
19. Cap. Ich weiß das mein Erlöser lebet/ vnd Er wird
mich hernach auß der Erden aufferwecken. Vnd werde
darnach mit dieser meiner Haut vmbgeben werden/ vnd
werde in meinem Fleisch GOtt sehen/ denselben werde ich
mir sehen/ vnd meine Augen werden jhn schawen vnd kein
frembder. Caro quae fuit socia crucis, erit etiam socia
gloriae,
Vnser Fleisch welches mit vns im Creutz gelitten/
wird auch mit vns der Ewigen herrligkeit geniessen.

Weil wir denn hier auff Erden vnsers HErren Gottes
Kriegsleute sein/ vnd vnter seines Sohnes Creucz fähnlein

Zukämpffen

Chriſtliche Leich-
harꝛen nicht zuſchanden worden. Denn jhme der Reiche
wolthaͤtige GOtt ſein Haab vnd Viehe geduppelt wider
gegeben/ die Kinder einfach/ weil die vorigen bey GOtt
leben/ vnd darzu Geſundheit vnd langes Leben/ wie am
ende ſeines Buchs zuſehen. Das heiſt: GOtt gibt/ Gott
Pſalm. 68.
ꝟ.
20.
nimbt/ Gott nimbt/ Gott gibt. GOtt leget vns eine Laſt
auff/ aber er hilfft vns auch/ Sela. Pſal. 68.

2.

II. Appropinquationẽ mortis, Den Zunahenden todt/
Welcher auch eine groſſe Enderung mit dem Menſchen
Hiob. 17.
ꝟ. 17.
30. ꝟ. 23.
42. ꝟ.
17.
macht/ von welchem er ſagt im 17. Cap. Mein Athem iſt
ſchwach/ vnd meine Tage ſind abgekuͤrtzt/ daß Grab iſt da.
Vnd im 30. Ich weiß du wirſt mich dem Tode vber-
antworten/ da iſt das beſtimbte Hauß aller Lebendigen.
Welches jhm endlich widerfahren/ wie geſchrieben ſtehet:
Hiob ſtarb alt vnd Lebens ſatt/ vnd man ſagt:

Es ſtehe an/ kurcz oder lang/
So muſtu an des Todes gang.
Eſt moriendum, quando? aliquando.
3.

III. Eductionem è ſepulchri portis. Außfuͤhrung oder
Aufferweckung ſeines Coͤrpers auß dem Grabe. Welches
abermal eine Hohe Veraͤnderung iſt/ davon er redet im
Hiob 19.
ꝟ.
25. 26.
19. Cap. Ich weiß das mein Erloͤſer lebet/ vnd Er wird
mich hernach auß der Erden aufferwecken. Vnd werde
darnach mit dieſer meiner Haut vmbgeben werden/ vnd
werde in meinem Fleiſch GOtt ſehen/ denſelben werde ich
mir ſehen/ vnd meine Augen werden jhn ſchawen vnd kein
frembder. Caro quæ fuit ſocia crucis, erit etiam ſocia
gloriæ,
Vnſer Fleiſch welches mit vns im Creutz gelitten/
wird auch mit vns der Ewigen herꝛligkeit genieſſen.

Weil wir denn hier auff Erden vnſers HErꝛen Gottes
Kriegsleute ſein/ vnd vnter ſeines Sohnes Creucz faͤhnlein

Zukaͤmpffen
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="preface" n="2">
          <p><pb facs="#f0004"/><fw type="header" place="top">Chri&#x017F;tliche Leich-</fw><lb/>
har&#xA75B;en nicht zu&#x017F;chanden worden. Denn jhme der Reiche<lb/>
woltha&#x0364;tige GOtt &#x017F;ein Haab vnd Viehe geduppelt wider<lb/>
gegeben/ die Kinder einfach/ weil die vorigen bey GOtt<lb/>
leben/ vnd darzu Ge&#x017F;undheit vnd langes Leben/ wie am<lb/>
ende &#x017F;eines Buchs zu&#x017F;ehen. Das hei&#x017F;t: GOtt gibt/ Gott<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">P&#x017F;alm. 68.<lb/>
&#xA75F;.</hi> 20.</note>nimbt/ Gott nimbt/ Gott gibt. GOtt leget vns eine La&#x017F;t<lb/>
auff/ aber er hilfft vns auch/ <hi rendition="#aq">Sela. <hi rendition="#i">P&#x017F;al. 68.</hi></hi></p><lb/>
          <note place="left">2.</note>
          <p><hi rendition="#aq">II. Appropinquatione&#x0303; mortis,</hi> Den Zunahenden todt/<lb/>
Welcher auch eine gro&#x017F;&#x017F;e Enderung mit dem Men&#x017F;chen<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Hiob. 17.<lb/>
&#xA75F;. 17.<lb/>
30. &#xA75F;. 23.<lb/>
42. &#xA75F;.</hi> 17.</note>macht/ von welchem er &#x017F;agt im 17. Cap. Mein Athem i&#x017F;t<lb/>
&#x017F;chwach/ vnd meine Tage &#x017F;ind abgeku&#x0364;rtzt/ daß Grab i&#x017F;t da.<lb/>
Vnd im 30. Ich weiß du wir&#x017F;t mich dem Tode vber-<lb/>
antworten/ da i&#x017F;t das be&#x017F;timbte Hauß aller Lebendigen.<lb/>
Welches jhm endlich widerfahren/ wie ge&#x017F;chrieben &#x017F;tehet:<lb/>
Hiob &#x017F;tarb alt vnd Lebens &#x017F;att/ vnd man &#x017F;agt:</p><lb/>
          <lg type="poem">
            <l>Es &#x017F;tehe an/ kurcz oder lang/</l><lb/>
            <l>So mu&#x017F;tu an des Todes gang.</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">E&#x017F;t moriendum, quando? aliquando.</hi> </hi> </l>
          </lg><lb/>
          <note place="left">3.</note>
          <p><hi rendition="#aq">III. Eductionem è &#x017F;epulchri portis.</hi> Außfu&#x0364;hrung oder<lb/>
Aufferweckung &#x017F;eines Co&#x0364;rpers auß dem Grabe. Welches<lb/>
abermal eine Hohe Vera&#x0364;nderung i&#x017F;t/ davon er redet im<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Hiob 19.<lb/>
&#xA75F;.</hi> 25. 26.</note>19. Cap. Ich weiß das mein Erlo&#x0364;&#x017F;er lebet/ vnd Er wird<lb/>
mich hernach auß der Erden aufferwecken. Vnd werde<lb/>
darnach mit die&#x017F;er meiner Haut vmbgeben werden/ vnd<lb/>
werde in meinem Flei&#x017F;ch GOtt &#x017F;ehen/ den&#x017F;elben werde ich<lb/>
mir &#x017F;ehen/ vnd meine Augen werden jhn &#x017F;chawen vnd kein<lb/>
frembder. <hi rendition="#aq">Caro quæ fuit &#x017F;ocia crucis, erit etiam &#x017F;ocia<lb/>
gloriæ,</hi> Vn&#x017F;er Flei&#x017F;ch welches mit vns im Creutz gelitten/<lb/>
wird auch mit vns der Ewigen her&#xA75B;ligkeit genie&#x017F;&#x017F;en.</p><lb/>
          <p>Weil wir denn hier auff Erden vn&#x017F;ers HEr&#xA75B;en Gottes<lb/>
Kriegsleute &#x017F;ein/ vnd vnter &#x017F;eines Sohnes Creucz fa&#x0364;hnlein<lb/>
<fw type="catch" place="bottom">Zuka&#x0364;mpffen</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0004] Chriſtliche Leich- harꝛen nicht zuſchanden worden. Denn jhme der Reiche wolthaͤtige GOtt ſein Haab vnd Viehe geduppelt wider gegeben/ die Kinder einfach/ weil die vorigen bey GOtt leben/ vnd darzu Geſundheit vnd langes Leben/ wie am ende ſeines Buchs zuſehen. Das heiſt: GOtt gibt/ Gott nimbt/ Gott nimbt/ Gott gibt. GOtt leget vns eine Laſt auff/ aber er hilfft vns auch/ Sela. Pſal. 68. Pſalm. 68. ꝟ. 20. II. Appropinquationẽ mortis, Den Zunahenden todt/ Welcher auch eine groſſe Enderung mit dem Menſchen macht/ von welchem er ſagt im 17. Cap. Mein Athem iſt ſchwach/ vnd meine Tage ſind abgekuͤrtzt/ daß Grab iſt da. Vnd im 30. Ich weiß du wirſt mich dem Tode vber- antworten/ da iſt das beſtimbte Hauß aller Lebendigen. Welches jhm endlich widerfahren/ wie geſchrieben ſtehet: Hiob ſtarb alt vnd Lebens ſatt/ vnd man ſagt: Hiob. 17. ꝟ. 17. 30. ꝟ. 23. 42. ꝟ. 17. Es ſtehe an/ kurcz oder lang/ So muſtu an des Todes gang. Eſt moriendum, quando? aliquando. III. Eductionem è ſepulchri portis. Außfuͤhrung oder Aufferweckung ſeines Coͤrpers auß dem Grabe. Welches abermal eine Hohe Veraͤnderung iſt/ davon er redet im 19. Cap. Ich weiß das mein Erloͤſer lebet/ vnd Er wird mich hernach auß der Erden aufferwecken. Vnd werde darnach mit dieſer meiner Haut vmbgeben werden/ vnd werde in meinem Fleiſch GOtt ſehen/ denſelben werde ich mir ſehen/ vnd meine Augen werden jhn ſchawen vnd kein frembder. Caro quæ fuit ſocia crucis, erit etiam ſocia gloriæ, Vnſer Fleiſch welches mit vns im Creutz gelitten/ wird auch mit vns der Ewigen herꝛligkeit genieſſen. Hiob 19. ꝟ. 25. 26. Weil wir denn hier auff Erden vnſers HErꝛen Gottes Kriegsleute ſein/ vnd vnter ſeines Sohnes Creucz faͤhnlein Zukaͤmpffen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/509393
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/509393/4
Zitationshilfe: Heinnitz, Samuel: Mortis Præcipitium. Vom bösen schnellen Tode. Oels, 1628, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/509393/4>, abgerufen am 12.12.2024.