Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kuhn, Christian: Kräfftiger Trost in Todes Noth. [Königsberg], 1645.

Bild:
<< vorherige Seite
Christliche
Denn du der deinen nicht vergist/
Die sich zu dir nur wenden/
Mit deinem Geiste steh' vns bey/
Ein seeligs Stündlein vns verley/
Durch JEsum Christum/ Amen.

Daß der Prophet Esaias die verlesenen Wort nach dem
Tod des frommen Königs Hißkiae seinen Zuhörern gepre-
diget/ vnd jhm gleichsam damit die Leichpredigt gethan habe/
kan leicht geschlossen werden/ wenn wir ansehen die Tugen-
den des Königs Hißkiae/ vnd den Zustand derselben Zeit.

Der Prophet saget: Der Gerechte kömpt vmb/
vnd redet von einer vornehmen Persohn insonderheit/ daher
dieser Text auff Christum ist gezogen/ vnd am Tage seiner
Begräbnüß in der Kirchen gesungen worden/ weil derselbe ist
Esa. 53.
v.
11.
der Gerechte Knecht Gottes. Er saget ferner/ Heili-
ge Leüte werden weggerafft/
das ist/ gutthätige gnädige
Herrn/ wie es in seiner Sprache lautet/ welchs vom Könige
Hißkia wol kan verstanden werden/ denn er ist ein Gerechter
vnd Heiliger König gewesen/ der da richtig für jhm gewan-
2. Reg 18.
v. 3. v.
5.
delt hat/ Er thet was dem HErren wolgefiel/ er ver-
trawte dem HErrn/ dem GOTT Jsrael/ das nach
jhm seines gleichen nicht war vnter allen Königen
Juda/ noch vor jhm gewesen.

Vnd das ist noch heute aller Potentaten höchster Ruhm
vnd bester Schmuck/ daß sie als die Krone des Haupts gezie-
ret sind mit der Perle der wahren Gottesfurcht vnd Gerech-
tigkeit/ darauß kömpt Weißheit vnd Verstand wol zu regie-
ren/ darauß kömpt Glück vnd Segen vber sie vnd jhre Län-
der/ deßwegen sagt jener weise Mann: Felix Respublica,

in qua
Chriſtliche
Denn du der deinen nicht vergiſt/
Die ſich zu dir nur wenden/
Mit deinem Geiſte ſteh’ vns bey/
Ein ſeeligs Stuͤndlein vns verley/
Durch JEſum Chriſtum/ Amen.

Daß der Prophet Eſaias die verleſenen Wort nach dem
Tod des frommen Koͤnigs Hißkiae ſeinen Zuhoͤrern gepre-
diget/ vnd jhm gleichſam damit die Leichpredigt gethan habe/
kan leicht geſchloſſen werden/ wenn wir anſehen die Tugen-
den des Koͤnigs Hißkiae/ vnd den Zuſtand derſelben Zeit.

Der Prophet ſaget: Der Gerechte koͤmpt vmb/
vnd redet von einer vornehmen Perſohn inſonderheit/ daher
dieſer Text auff Chriſtum iſt gezogen/ vnd am Tage ſeiner
Begraͤbnuͤß in der Kirchen geſungen worden/ weil derſelbe iſt
Eſa. 53.
v.
11.
der Gerechte Knecht Gottes. Er ſaget ferner/ Heili-
ge Leuͤte werden weggerafft/
das iſt/ gutthaͤtige gnaͤdige
Herrn/ wie es in ſeiner Sprache lautet/ welchs vom Koͤnige
Hißkia wol kan verſtanden werden/ denn er iſt ein Gerechter
vnd Heiliger Koͤnig geweſen/ der da richtig fuͤr jhm gewan-
2. Reg 18.
v. 3. v.
5.
delt hat/ Er thet was dem HErren wolgefiel/ er ver-
trawte dem HErrn/ dem GOTT Jſrael/ das nach
jhm ſeines gleichen nicht war vnter allen Koͤnigen
Juda/ noch vor jhm geweſen.

Vnd das iſt noch heute aller Potentaten hoͤchſter Ruhm
vnd beſter Schmuck/ daß ſie als die Krone des Haupts gezie-
ret ſind mit der Perle der wahren Gottesfurcht vnd Gerech-
tigkeit/ darauß koͤmpt Weißheit vnd Verſtand wol zu regie-
ren/ darauß koͤmpt Gluͤck vnd Segen vber ſie vnd jhre Laͤn-
der/ deßwegen ſagt jener weiſe Mann: Felix Reſpublica,

in quâ
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <lg type="poem">
            <pb facs="#f0010"/>
            <fw type="header" place="top"> <hi rendition="#b">Chri&#x017F;tliche</hi> </fw><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">Denn du der deinen nicht vergi&#x017F;t/</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">Die &#x017F;ich zu dir nur wenden/</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">Mit deinem Gei&#x017F;te &#x017F;teh&#x2019; vns bey/</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">Ein &#x017F;eeligs Stu&#x0364;ndlein vns verley/</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">Durch JE&#x017F;um Chri&#x017F;tum/ Amen.</hi> </l>
          </lg><lb/>
          <p>Daß der Prophet E&#x017F;aias die verle&#x017F;enen Wort nach dem<lb/>
Tod des frommen Ko&#x0364;nigs Hißkiae &#x017F;einen Zuho&#x0364;rern gepre-<lb/>
diget/ vnd jhm gleich&#x017F;am damit die Leichpredigt gethan habe/<lb/>
kan leicht ge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en werden/ wenn wir an&#x017F;ehen die Tugen-<lb/>
den des Ko&#x0364;nigs Hißkiae/ vnd den Zu&#x017F;tand der&#x017F;elben Zeit.</p><lb/>
          <p>Der Prophet &#x017F;aget: <hi rendition="#fr">Der Gerechte ko&#x0364;mpt vmb/</hi><lb/>
vnd redet von einer vornehmen Per&#x017F;ohn in&#x017F;onderheit/ daher<lb/>
die&#x017F;er Text auff Chri&#x017F;tum i&#x017F;t gezogen/ vnd am Tage &#x017F;einer<lb/>
Begra&#x0364;bnu&#x0364;ß in der Kirchen ge&#x017F;ungen worden/ weil der&#x017F;elbe i&#x017F;t<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">E&#x017F;a. 53.<lb/>
v.</hi> 11.</note><hi rendition="#fr">der Gerechte Knecht Gottes.</hi> Er &#x017F;aget ferner/ <hi rendition="#fr">Heili-<lb/>
ge Leu&#x0364;te werden weggerafft/</hi> das i&#x017F;t/ guttha&#x0364;tige gna&#x0364;dige<lb/>
Herrn/ wie es in &#x017F;einer Sprache lautet/ welchs vom Ko&#x0364;nige<lb/>
Hißkia wol kan ver&#x017F;tanden werden/ denn er i&#x017F;t ein Gerechter<lb/>
vnd Heiliger Ko&#x0364;nig gewe&#x017F;en/ der da richtig fu&#x0364;r jhm gewan-<lb/><note place="left">2. <hi rendition="#aq">Reg 18.<lb/>
v. 3. v.</hi> 5.</note>delt hat/ <hi rendition="#fr">Er thet was dem HErren wolgefiel/ er ver-<lb/>
trawte dem HErrn/ dem GOTT J&#x017F;rael/ das nach<lb/>
jhm &#x017F;eines gleichen nicht war vnter allen Ko&#x0364;nigen<lb/>
Juda/ noch vor jhm gewe&#x017F;en.</hi></p><lb/>
          <p>Vnd das i&#x017F;t noch heute aller Potentaten ho&#x0364;ch&#x017F;ter Ruhm<lb/>
vnd be&#x017F;ter Schmuck/ daß &#x017F;ie als die Krone des Haupts gezie-<lb/>
ret &#x017F;ind mit der Perle der wahren Gottesfurcht vnd Gerech-<lb/>
tigkeit/ darauß ko&#x0364;mpt Weißheit vnd Ver&#x017F;tand wol zu regie-<lb/>
ren/ darauß ko&#x0364;mpt Glu&#x0364;ck vnd Segen vber &#x017F;ie vnd jhre La&#x0364;n-<lb/>
der/ deßwegen &#x017F;agt jener wei&#x017F;e Mann: <hi rendition="#aq">Felix Re&#x017F;publica,</hi><lb/>
<fw type="catch" place="bottom"><hi rendition="#aq">in quâ</hi></fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0010] Chriſtliche Denn du der deinen nicht vergiſt/ Die ſich zu dir nur wenden/ Mit deinem Geiſte ſteh’ vns bey/ Ein ſeeligs Stuͤndlein vns verley/ Durch JEſum Chriſtum/ Amen. Daß der Prophet Eſaias die verleſenen Wort nach dem Tod des frommen Koͤnigs Hißkiae ſeinen Zuhoͤrern gepre- diget/ vnd jhm gleichſam damit die Leichpredigt gethan habe/ kan leicht geſchloſſen werden/ wenn wir anſehen die Tugen- den des Koͤnigs Hißkiae/ vnd den Zuſtand derſelben Zeit. Der Prophet ſaget: Der Gerechte koͤmpt vmb/ vnd redet von einer vornehmen Perſohn inſonderheit/ daher dieſer Text auff Chriſtum iſt gezogen/ vnd am Tage ſeiner Begraͤbnuͤß in der Kirchen geſungen worden/ weil derſelbe iſt der Gerechte Knecht Gottes. Er ſaget ferner/ Heili- ge Leuͤte werden weggerafft/ das iſt/ gutthaͤtige gnaͤdige Herrn/ wie es in ſeiner Sprache lautet/ welchs vom Koͤnige Hißkia wol kan verſtanden werden/ denn er iſt ein Gerechter vnd Heiliger Koͤnig geweſen/ der da richtig fuͤr jhm gewan- delt hat/ Er thet was dem HErren wolgefiel/ er ver- trawte dem HErrn/ dem GOTT Jſrael/ das nach jhm ſeines gleichen nicht war vnter allen Koͤnigen Juda/ noch vor jhm geweſen. Eſa. 53. v. 11. 2. Reg 18. v. 3. v. 5. Vnd das iſt noch heute aller Potentaten hoͤchſter Ruhm vnd beſter Schmuck/ daß ſie als die Krone des Haupts gezie- ret ſind mit der Perle der wahren Gottesfurcht vnd Gerech- tigkeit/ darauß koͤmpt Weißheit vnd Verſtand wol zu regie- ren/ darauß koͤmpt Gluͤck vnd Segen vber ſie vnd jhre Laͤn- der/ deßwegen ſagt jener weiſe Mann: Felix Reſpublica, in quâ

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/509340
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/509340/10
Zitationshilfe: Kuhn, Christian: Kräfftiger Trost in Todes Noth. [Königsberg], 1645, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/509340/10>, abgerufen am 05.05.2024.