Löwe, Valentin: Eine kurtze Evangelische Trost-Predigt. Leipzig, 1610.Eine Christliche daß es jhme zum hertzen muß gedrungen seyn. Auch hat ersich neben dem Gottesdienst in seinem beruff fleissig erzei- get/ vnd darinnen mercklich viel praestiret/ Vnd ist ein Man hohes verstands/ fehiges kopffs/ vnd guter gedechtnuß/ auch neben der mahlerey in der Architectur vnd Bawkunst hoch- erfahren gewesen. Vber das/ so hat er sich auch mit men- niglich Christlich vnd wol vertragen/ vnd mit vielen fürne- men Leuten gute vertrawliche correspondentz gehalten: Da- her sie denn auch seinen tödtlichen abgang/ dem augenschein nach fast kleglich vnd schmertzlich betrawren. Was aber/ zum dritten/ Egressum vitae/ den außgang bey
Eine Chriſtliche daß es jhme zum hertzen muß gedrungen ſeyn. Auch hat erſich neben dem Gottesdienſt in ſeinem beruff fleiſſig erzei- get/ vnd darinnen mercklich viel præſtiret/ Vnd iſt ein Man hohes verſtands/ fehiges kopffs/ vnd guter gedechtnuß/ auch neben der mahlerey in der Architectur vnd Bawkunſt hoch- erfahren geweſen. Vber das/ ſo hat er ſich auch mit men- niglich Chriſtlich vnd wol vertragen/ vnd mit vielen fuͤrne- men Leuten gute vertrawliche correſpondentz gehalten: Da- her ſie denn auch ſeinen toͤdtlichen abgang/ dem augenſchein nach faſt kleglich vnd ſchmertzlich betrawren. Was aber/ zum dritten/ Egreſſum vitæ/ den außgang bey
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Eine Chriſtliche
daß es jhme zum hertzen muß gedrungen ſeyn. Auch hat er
ſich neben dem Gottesdienſt in ſeinem beruff fleiſſig erzei-
get/ vnd darinnen mercklich viel præſtiret/ Vnd iſt ein Man
hohes verſtands/ fehiges kopffs/ vnd guter gedechtnuß/ auch
neben der mahlerey in der Architectur vnd Bawkunſt hoch-
erfahren geweſen. Vber das/ ſo hat er ſich auch mit men-
niglich Chriſtlich vnd wol vertragen/ vnd mit vielen fuͤrne-
men Leuten gute vertrawliche correſpondentz gehalten: Da-
her ſie denn auch ſeinen toͤdtlichen abgang/ dem augenſchein
nach faſt kleglich vnd ſchmertzlich betrawren.
Was aber/ zum dritten/ Egreſſum vitæ/ den außgang
vnd das ende ſeines zeitlichen lebens betreffen thut/ ſo hette
man ſich deſſelbigen zwar noch nicht verſehen/ Aber Men-
ſchen gedancken ſeind ja nicht Gottes gedancken. Wie es
nun dieſem HErrn/ bey dem die zahl vnſerer Monden ſte-
het/ gefallen/ alſo iſt es ergangen: Denn geſtern drey Wo-
chen/ hat jhn der ſchmertz des ſteins/ der jhme vor dieſem
offtermals zugeſetzet/ etwas hart angegriffen/ vnd biß anhe-
ro ſtarck continuiret/ Vnd ob man wol an ordentlichen mit-
teln der Artzney nichts geſparet/ auch von den Herren Me-
dicis groſſer fleiß angewendet worden/ ſo hat doch der all-
mechtige Gott ſeine kranckheit nicht nach Menſchlichem
wuͤntſchen vnd hoffen/ ſondern nach ſeinem gefallen/ wie ge-
meldet/ wollen außſchlagen laſſen. Hat jhme auch das en-
de ſeines lebens etlicher maſſen zu erkennen geben: Denn
er in wehrender kranckheit ſich etlichmal vernemen laſſen/
er wuͤrde zu dieſem mal nicht wieder auffkommen. Dero-
wegen er ſich dann (auſſer allem zweiffel) auff ein ſeliges en-
de im hertzen bereitet/ welches er denn auch erlanget. Denn
als ſich am nechſten Donnerſtag Epilepſia das Freiſchel
bey
Eſa. 55.
Hiob. 14.
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