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Kühn, Johann Heinrich: J. N. J. Reichthum Göttlicher Güte. Dresden, 1675.

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Reichthum Göttlicher Güte.

So mercke doch nun/ mein Hertz/ was in Angst/ son-USUS.
Widerle-
gung.

derlich aber in Todes-Angst und Noth zuthun sey? Zu dem
willigen Ohr
deines Gottes solstu mit deiner Angstklage
dich wenden/ und mit David bekennen: Wenn mir Angst
ist/ so ruffe ich den Herrn an/ und schreye zu meinem
GOtt/ so erhöret er meine Stimme von seinem Tempel/
und mein Geschrey kömmt für ihm zu seinen Ohren.Psa. 18, 7.
Dem solstu deine Klage fürtragen; Die Angst meines Her-
tzens ist groß. Mit nichten aber wende dich abgöttischer
weise zu den verstorbenen Heiligen/ wie man im Pabsthum
thut. Daselbst hat man ein sonderlichGebet also lautende:
O Domina mea, sancta Maria, me in tuam benedictam
fidem ac singularem custodiam, & in sinum misericordiae
tuae, hodie & quotidie, & in hora exitus mei, & animam
meam & corpus meum tibi commendo, omnem spem
meam, omnem consolationem meam, omnes angustias
& miserias meas,
vitam & finem vitae meae tibi commit-
Pia &
Christia-
na Instit.
part.
3 p.

262.

to, &c. zu teutsch: O meine Frau/ du H. Maria/ in deine
gebenedeiete Treue/ und sonderlichen Schutz/ und in den
Schos deiner Barmhertzigkeit/ befehle ich heut und täglich/
und in der Stunde meines Abschieds mich/ meine Seele/
und meinen Leib; Dir befehle ich alle meine Hoffnung/ alle
meinen Trost/ alle meine Angst und Elend/ mein Leben und
das Ende meines Lebens. Das wanckende Rohr/ der
sonst hochgelehrte Lipsius sol/ wie Drexelius anführet/ sichDrexel.
Consider.

4. de AE-
ternit.
fin. t.
1.
Op. f. 18. a.

an seinem Ende auch zur H. Jungfrau Maria gewendet/
und geseuffzet haben: O Mater Dei, adsis famulo tuo cum
tota aeternitate decertanti, & non me deseras in hac hora,
a qua pendet animae salus aeterna;
O Mutter Gottes/ ste-
he deinem Diener bey/ der mit der gesammten Ewigkeit strei-
tet/ und verlaß mich nicht in dieser Stunde/ an der der See-

len
C 2
Reichthum Goͤttlicher Guͤte.

So mercke doch nun/ mein Hertz/ was in Angſt/ ſon-USUS.
Widerle-
gung.

derlich aber in Todes-Angſt und Noth zuthun ſey? Zu dem
willigen Ohr
deines Gottes ſolſtu mit deiner Angſtklage
dich wenden/ und mit David bekennen: Wenn mir Angſt
iſt/ ſo ruffe ich den Herrn an/ und ſchreye zu meinem
GOtt/ ſo erhoͤret er meine Stimme von ſeinem Tempel/
und mein Geſchrey koͤmmt fuͤr ihm zu ſeinen Ohren.Pſa. 18, 7.
Dem ſolſtu deine Klage fuͤrtragen; Die Angſt meines Her-
tzens iſt groß. Mit nichten aber wende dich abgoͤttiſcher
weiſe zu den verſtorbenen Heiligen/ wie man im Pabſthum
thut. Daſelbſt hat man ein ſonderlichGebet alſo lautende:
O Domina mea, ſancta Maria, me in tuam benedictam
fidem ac ſingularem cuſtodiam, & in ſinum miſericordiæ
tuæ, hodiè & quotidiè, & in horâ exitus mei, & animam
meam & corpus meum tibi commendo, omnem ſpem
meam, omnem conſolationem meam, omnes anguſtias
& miſerias meas,
vitam & finem vitæ meæ tibi commit-
Pia &
Chriſtia-
na Inſtit.
part.
3 p.

262.

to, &c. zu teutſch: O meine Frau/ du H. Maria/ in deine
gebenedeiete Treue/ und ſonderlichen Schutz/ und in den
Schos deiner Barmhertzigkeit/ befehle ich heut und taͤglich/
und in der Stunde meines Abſchieds mich/ meine Seele/
und meinen Leib; Dir befehle ich alle meine Hoffnung/ alle
meinen Troſt/ alle meine Angſt und Elend/ mein Leben und
das Ende meines Lebens. Das wanckende Rohr/ der
ſonſt hochgelehrte Lipſius ſol/ wie Drexelius anfuͤhret/ ſichDrexel.
Conſider.

4. de Æ-
ternit.
fin. t.
1.
Op. f. 18. a.

an ſeinem Ende auch zur H. Jungfrau Maria gewendet/
und geſeuffzet haben: O Mater Dei, adſis famulo tuo cum
totâ æternitate decertanti, & non me deſeras in hâc horà,
à quá pendet animæ ſalus æterna;
O Mutter Gottes/ ſte-
he deinem Diener bey/ der mit der geſammten Ewigkeit ſtrei-
tet/ und verlaß mich nicht in dieſer Stunde/ an der der See-

len
C 2
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[19/0019] Reichthum Goͤttlicher Guͤte. So mercke doch nun/ mein Hertz/ was in Angſt/ ſon- derlich aber in Todes-Angſt und Noth zuthun ſey? Zu dem willigen Ohr deines Gottes ſolſtu mit deiner Angſtklage dich wenden/ und mit David bekennen: Wenn mir Angſt iſt/ ſo ruffe ich den Herrn an/ und ſchreye zu meinem GOtt/ ſo erhoͤret er meine Stimme von ſeinem Tempel/ und mein Geſchrey koͤmmt fuͤr ihm zu ſeinen Ohren. Dem ſolſtu deine Klage fuͤrtragen; Die Angſt meines Her- tzens iſt groß. Mit nichten aber wende dich abgoͤttiſcher weiſe zu den verſtorbenen Heiligen/ wie man im Pabſthum thut. Daſelbſt hat man ein ſonderlichGebet alſo lautende: O Domina mea, ſancta Maria, me in tuam benedictam fidem ac ſingularem cuſtodiam, & in ſinum miſericordiæ tuæ, hodiè & quotidiè, & in horâ exitus mei, & animam meam & corpus meum tibi commendo, omnem ſpem meam, omnem conſolationem meam, omnes anguſtias & miſerias meas, vitam & finem vitæ meæ tibi commit- to, &c. zu teutſch: O meine Frau/ du H. Maria/ in deine gebenedeiete Treue/ und ſonderlichen Schutz/ und in den Schos deiner Barmhertzigkeit/ befehle ich heut und taͤglich/ und in der Stunde meines Abſchieds mich/ meine Seele/ und meinen Leib; Dir befehle ich alle meine Hoffnung/ alle meinen Troſt/ alle meine Angſt und Elend/ mein Leben und das Ende meines Lebens. Das wanckende Rohr/ der ſonſt hochgelehrte Lipſius ſol/ wie Drexelius anfuͤhret/ ſich an ſeinem Ende auch zur H. Jungfrau Maria gewendet/ und geſeuffzet haben: O Mater Dei, adſis famulo tuo cum totâ æternitate decertanti, & non me deſeras in hâc horà, à quá pendet animæ ſalus æterna; O Mutter Gottes/ ſte- he deinem Diener bey/ der mit der geſammten Ewigkeit ſtrei- tet/ und verlaß mich nicht in dieſer Stunde/ an der der See- len USUS. Widerle- gung. Pſa. 18, 7. Pia & Chriſtia- na Inſtit. part. 3 p. 262. Drexel. Conſider. 4. de Æ- ternit. fin. t. 1. Op. f. 18. a. C 2

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Zitationshilfe: Kühn, Johann Heinrich: J. N. J. Reichthum Göttlicher Güte. Dresden, 1675, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508612/19>, abgerufen am 24.04.2024.