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Böttner, Konrad: Leichen- und Gedächtniß-Rede. Lauban, 1740.

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Jhr Musen, tragt ihr nichts auf unser Bitten bey,
Was uns zur Linderung der Schmertzen dienlich sey,
Und wißt ihr ja kein Wort zu unserm Trost zu sagen:
So helfft uns wenigstens doch den Verlust beklagen.
Pflicht, Liebe, Wehmuth stehn zugleich bey dieser Grufft
Zu der die erstere die Danckbarkeit noch rufft;
Sie setzen sich betrübt bey Böttners Bahre nieder,
Und singen, aber was? bethränte Trauer-Lieder.
Verklärter Geist, wo Dich der rauhe Ton nicht stöhrt,
Wo Deine Freundlichkeit noch unser Klagen hört,
Die Dir sonst eigen war, so sieh auch itzt nicht minder,
Wie vormahls, auf die Pflicht und Liebe Deiner Kinder.
Die Seeligkeit, die Dich nun ewiglich becräntzt,
Jn der die Seele dort, mehr als die Sonne, gläntzt,
Die Dir des Lammes Blut zum Gnaden-Lohn erworben,
Zeigt, daß du zwar erblaßt, doch aber nicht gestorben.
Ja Dein verdientes Lob löscht auch der Tod nicht aus.
Der Tugend Ehren-Preiß bedeckt das düstre Haus,
Bewächst das kühle Grab, worein wir Dich versencken.
Die späte Nachwelt wird an Dein Verdienst gedencken.
Ent-
Jhr Muſen, tragt ihr nichts auf unſer Bitten bey,
Was uns zur Linderung der Schmertzen dienlich ſey,
Und wißt ihr ja kein Wort zu unſerm Troſt zu ſagen:
So helfft uns wenigſtens doch den Verluſt beklagen.
Pflicht, Liebe, Wehmuth ſtehn zugleich bey dieſer Grufft
Zu der die erſtere die Danckbarkeit noch rufft;
Sie ſetzen ſich betruͤbt bey Boͤttners Bahre nieder,
Und ſingen, aber was? bethraͤnte Trauer-Lieder.
Verklaͤrter Geiſt, wo Dich der rauhe Ton nicht ſtoͤhrt,
Wo Deine Freundlichkeit noch unſer Klagen hoͤrt,
Die Dir ſonſt eigen war, ſo ſieh auch itzt nicht minder,
Wie vormahls, auf die Pflicht und Liebe Deiner Kinder.
Die Seeligkeit, die Dich nun ewiglich becraͤntzt,
Jn der die Seele dort, mehr als die Sonne, glaͤntzt,
Die Dir des Lammes Blut zum Gnaden-Lohn erworben,
Zeigt, daß du zwar erblaßt, doch aber nicht geſtorben.
Ja Dein verdientes Lob loͤſcht auch der Tod nicht aus.
Der Tugend Ehren-Preiß bedeckt das duͤſtre Haus,
Bewaͤchſt das kuͤhle Grab, worein wir Dich verſencken.
Die ſpaͤte Nachwelt wird an Dein Verdienſt gedencken.
Ent-
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[110/0111] Jhr Muſen, tragt ihr nichts auf unſer Bitten bey, Was uns zur Linderung der Schmertzen dienlich ſey, Und wißt ihr ja kein Wort zu unſerm Troſt zu ſagen: So helfft uns wenigſtens doch den Verluſt beklagen. Pflicht, Liebe, Wehmuth ſtehn zugleich bey dieſer Grufft Zu der die erſtere die Danckbarkeit noch rufft; Sie ſetzen ſich betruͤbt bey Boͤttners Bahre nieder, Und ſingen, aber was? bethraͤnte Trauer-Lieder. Verklaͤrter Geiſt, wo Dich der rauhe Ton nicht ſtoͤhrt, Wo Deine Freundlichkeit noch unſer Klagen hoͤrt, Die Dir ſonſt eigen war, ſo ſieh auch itzt nicht minder, Wie vormahls, auf die Pflicht und Liebe Deiner Kinder. Die Seeligkeit, die Dich nun ewiglich becraͤntzt, Jn der die Seele dort, mehr als die Sonne, glaͤntzt, Die Dir des Lammes Blut zum Gnaden-Lohn erworben, Zeigt, daß du zwar erblaßt, doch aber nicht geſtorben. Ja Dein verdientes Lob loͤſcht auch der Tod nicht aus. Der Tugend Ehren-Preiß bedeckt das duͤſtre Haus, Bewaͤchſt das kuͤhle Grab, worein wir Dich verſencken. Die ſpaͤte Nachwelt wird an Dein Verdienſt gedencken. Ent-

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Zitationshilfe: Böttner, Konrad: Leichen- und Gedächtniß-Rede. Lauban, 1740, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508578/111>, abgerufen am 24.11.2024.