Stöcker, Jacob: ChristlicheLeichen Predigt über Den Machtspruch Hiobs. Bautzen, [1675].Leichpredigt. daß GOtt bey solchen Todes-Schlaff sich seiner Gläubigen er-barme/ wie er sie in ihren gantzen Leben regiere mit vielen ver- schonet/ Sap. 12, 18. Wie Sirach davon schreibet: Darumb hat GOtt Gedult mit ihnen/ und schüttet seine Barmhertzig- keit aus über sie/ er siehet/ und weiß wohl wie sie alle des Todes seyn müssen/ darumb erbarmet er sich desto reichlicher über sie/ cap. 18, 9. 10. 11. Von dem ewigen Tode aber wuste er/ daß ihn sein Goel erlösen und befreyen werde/ denn er sagte er wolte ihm in seinen Fleische sehen/ Job. 19, 26. Schrieb also so eigent- lich von solcher Erlösung/ als hätte schone damals der HERR Christus dem Tode die Macht genommen/ und das Leben und unvergängliches Wesen ans Licht gebracht gehabt/ 2. Tim. 1. v. 10. Wie wohl auch in Verheissungen alles klar/ und das Lamb ist erwürget vom Anfang der Welt/ Apocal. 13, 8. Und sind die Gläubigen Altes Testaments/ durch die Gnade unsers HErrn JEsu Christi seelig worden/ wie Paulus spricht/ wie wir Actor. 15, 11. wie man dahero saget: Passio & meritum Domini nostri Jesu Christi profuit, antequam fuit. Das ist: Das Leiden und Verdienst unsers HErrn JESU Christi hat che genützet als es geschehen ist/ wie unsere Theologi red. u. (g) Es ist dem lieben Hiob zu muthe gewesen/ gleich als hätte er in unsern gestrichen Evangelio unsern Heiland/ mit seinen holdseeli- gen und Trostreichen Lippen/ Ps. 45/ 2. selbst hören reden/ und sagen: Warlich warlich ich sage euch; So iemand mein Wort wird halten der wird den Tod nicht sehen ewiglich! Job. 8. v. 51. und beym Johanne cap. 5, 24. Wer mein Wort höret/ und gläubet dem der mich gesand hat/ der hat das Ewige Leben und kömmet nicht ins Gericht/ sondern er ist vom Tod zum Leben hindurch gedrungen! Und weil er solches ewigen Todes versichert war/ so solte ihm der zeitliche Tod B iij
Leichpredigt. daß GOtt bey ſolchen Todes-Schlaff ſich ſeiner Glaͤubigen er-barme/ wie er ſie in ihren gantzen Leben regiere mit vielen ver- ſchonet/ Sap. 12, 18. Wie Sirach davon ſchreibet: Darumb hat GOtt Gedult mit ihnen/ und ſchuͤttet ſeine Barmhertzig- keit aus uͤber ſie/ er ſiehet/ und weiß wohl wie ſie alle des Todes ſeyn muͤſſen/ darumb erbarmet er ſich deſto reichlicher uͤber ſie/ cap. 18, 9. 10. 11. Von dem ewigen Tode aber wuſte er/ daß ihn ſein Goel erloͤſen und befreyen werde/ denn er ſagte er wolte ihm in ſeinen Fleiſche ſehen/ Job. 19, 26. Schrieb alſo ſo eigent- lich von ſolcher Erloͤſung/ als haͤtte ſchone damals der HERR Chriſtus dem Tode die Macht genommen/ und das Leben und unvergaͤngliches Weſen ans Licht gebracht gehabt/ 2. Tim. 1. v. 10. Wie wohl auch in Verheiſſungen alles klar/ und das Lamb iſt erwuͤrget vom Anfang der Welt/ Apocal. 13, 8. Und ſind die Glaͤubigen Altes Teſtaments/ durch die Gnade unſers HErrn JEſu Chriſti ſeelig worden/ wie Paulus ſpricht/ wie wir Actor. 15, 11. wie man dahero ſaget: Paſſio & meritum Domini noſtri Jeſu Chriſti profuit, antequam fuit. Das iſt: Das Leiden und Verdienſt unſers HErrn JESU Chriſti hat che genuͤtzet als es geſchehen iſt/ wie unſere Theologi red. u. (g) Es iſt dem lieben Hiob zu muthe geweſen/ gleich als haͤtte er in unſern geſtrichen Evangelio unſern Heiland/ mit ſeinen holdſeeli- gen und Troſtreichen Lippen/ Pſ. 45/ 2. ſelbſt hoͤren reden/ und ſagen: Warlich warlich ich ſage euch; So iemand mein Wort wird halten der wird den Tod nicht ſehen ewiglich! Job. 8. v. 51. und beym Johanne cap. 5, 24. Wer mein Wort hoͤret/ und glaͤubet dem der mich geſand hat/ der hat das Ewige Leben und koͤmmet nicht ins Gericht/ ſondern er iſt vom Tod zum Leben hindurch gedrungen! Und weil er ſolches ewigen Todes verſichert war/ ſo ſolte ihm der zeitliche Tod B iij
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Leichpredigt.
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ſchonet/ Sap. 12, 18. Wie Sirach davon ſchreibet: Darumb
hat GOtt Gedult mit ihnen/ und ſchuͤttet ſeine Barmhertzig-
keit aus uͤber ſie/ er ſiehet/ und weiß wohl wie ſie alle des Todes
ſeyn muͤſſen/ darumb erbarmet er ſich deſto reichlicher uͤber ſie/
cap. 18, 9. 10. 11. Von dem ewigen Tode aber wuſte er/ daß
ihn ſein Goel erloͤſen und befreyen werde/ denn er ſagte er wolte
ihm in ſeinen Fleiſche ſehen/ Job. 19, 26. Schrieb alſo ſo eigent-
lich von ſolcher Erloͤſung/ als haͤtte ſchone damals der HERR
Chriſtus dem Tode die Macht genommen/ und das Leben und
unvergaͤngliches Weſen ans Licht gebracht gehabt/ 2. Tim.
1. v. 10. Wie wohl auch in Verheiſſungen alles klar/ und das
Lamb iſt erwuͤrget vom Anfang der Welt/ Apocal. 13, 8. Und
ſind die Glaͤubigen Altes Teſtaments/ durch die Gnade unſers
HErrn JEſu Chriſti ſeelig worden/ wie Paulus ſpricht/ wie
wir Actor. 15, 11. wie man dahero ſaget: Paſſio & meritum
Domini noſtri Jeſu Chriſti profuit, antequam fuit. Das iſt:
Das Leiden und Verdienſt unſers HErrn JESU Chriſti hat
che genuͤtzet als es geſchehen iſt/ wie unſere Theologi red. u. (g)
Es iſt dem lieben Hiob zu muthe geweſen/ gleich als haͤtte er in
unſern geſtrichen Evangelio unſern Heiland/ mit ſeinen holdſeeli-
gen und Troſtreichen Lippen/ Pſ. 45/ 2. ſelbſt hoͤren reden/ und
ſagen: Warlich warlich ich ſage euch; So iemand mein
Wort wird halten der wird den Tod nicht ſehen ewiglich!
Job. 8. v. 51. und beym Johanne cap. 5, 24. Wer mein Wort
hoͤret/ und glaͤubet dem der mich geſand hat/ der hat das
Ewige Leben und koͤmmet nicht ins Gericht/ ſondern er
iſt vom Tod zum Leben hindurch gedrungen! Und weil
er ſolches ewigen Todes verſichert war/ ſo ſolte ihm der zeitliche
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Zitationshilfe: | Stöcker, Jacob: ChristlicheLeichen Predigt über Den Machtspruch Hiobs. Bautzen, [1675], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508452/13>, abgerufen am 16.07.2024. |