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Silber, Wolfgang: Exequiae Rothianae. Leipzig, 1619.

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Vorrede.
sondern auch mit der That/ vnd befleissiget sich
förder eines guten Gewissens/ vnd auffrichti-
gen Wandels. Daß auch Christus selber sa-
get: Heute sey diesem Hause Heyl widerfahren.
Sihe/ welch einen guten Namen/ vnd treffli-
chen Beruff er jhme damit in regno coelorum
bey allen Kindern Gottes gemachet.

3. Morum honestate, Rebusq; praeclare ge-III.
stis: Wo man sich feiner löblichen Zucht/ Tu-
gend vnd rühmlichen Thaten mit aller Tapffer-
keit vnd Erbarkeit befleisset/ vnd Bürgerliche
Gerechtigkeit in acht nimmet.

Dar auff die Heyden sonderlich sind geflis-
sen gewesen/ als Aristides, Scipio, Cato, &c. al-
les zu dem Ende/ daß sie nur zeitlichen Ruhm/
vnd einen ehrlichen Nahmen in der Welt möch-
ten erjagen. Agesilaus ward von einem gefra-
get/ wie einer doch einen ehrlichen Nahmen auff
Erden bey den Menschen könte bekommen/ hat
er geantwortet: Si loquatur quae sunt optima,
& faciat quae sunt honestissima; Plutarch. in
Apopht. Laconicis.

Jch wil jetzund nicht sagen von den tapffern
Helden Iuda Maccabaeo. 2. Maccab. 8. & alijs
viris Politicis, ac Philosophis,
die theils durch
Rittermessige Thaten/ theils durch jhre vor-

treffli-
B

Vorrede.
ſondern auch mit der That/ vnd befleiſſiget ſich
foͤrder eines guten Gewiſſens/ vnd auffrichti-
gen Wandels. Daß auch Chriſtus ſelber ſa-
get: Heute ſey dieſem Hauſe Heyl widerfahren.
Sihe/ welch einen guten Namen/ vnd treffli-
chen Beruff er jhme damit in regno cœlorum
bey allen Kindern Gottes gemachet.

3. Morum honeſtate, Rebuſq; præclarè ge-III.
ſtis: Wo man ſich feiner loͤblichen Zucht/ Tu-
gend vnd ruͤhmlichen Thaten mit aller Tapffer-
keit vnd Erbarkeit befleiſſet/ vnd Buͤrgerliche
Gerechtigkeit in acht nimmet.

Dar auff die Heyden ſonderlich ſind gefliſ-
ſen geweſen/ als Ariſtides, Scipio, Cato, &c. al-
les zu dem Ende/ daß ſie nur zeitlichen Ruhm/
vnd einen ehrlichen Nahmen in der Welt moͤch-
ten erjagen. Ageſilaus ward von einem gefra-
get/ wie einer doch einen ehrlichen Nahmen auff
Erden bey den Menſchen koͤnte bekommen/ hat
er geantwortet: Si loquatur quæ ſunt optima,
& faciat quæ ſunt honeſtiſsima; Plutarch. in
Apopht. Laconicis.

Jch wil jetzund nicht ſagen von den tapffern
Helden Iuda Maccabæo. 2. Maccab. 8. & alijs
viris Politicis, ac Philoſophis,
die theils durch
Rittermeſſige Thaten/ theils durch jhre vor-

treffli-
B
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[[9]/0009] Vorrede. ſondern auch mit der That/ vnd befleiſſiget ſich foͤrder eines guten Gewiſſens/ vnd auffrichti- gen Wandels. Daß auch Chriſtus ſelber ſa- get: Heute ſey dieſem Hauſe Heyl widerfahren. Sihe/ welch einen guten Namen/ vnd treffli- chen Beruff er jhme damit in regno cœlorum bey allen Kindern Gottes gemachet. 3. Morum honeſtate, Rebuſq; præclarè ge- ſtis: Wo man ſich feiner loͤblichen Zucht/ Tu- gend vnd ruͤhmlichen Thaten mit aller Tapffer- keit vnd Erbarkeit befleiſſet/ vnd Buͤrgerliche Gerechtigkeit in acht nimmet. III. Dar auff die Heyden ſonderlich ſind gefliſ- ſen geweſen/ als Ariſtides, Scipio, Cato, &c. al- les zu dem Ende/ daß ſie nur zeitlichen Ruhm/ vnd einen ehrlichen Nahmen in der Welt moͤch- ten erjagen. Ageſilaus ward von einem gefra- get/ wie einer doch einen ehrlichen Nahmen auff Erden bey den Menſchen koͤnte bekommen/ hat er geantwortet: Si loquatur quæ ſunt optima, & faciat quæ ſunt honeſtiſsima; Plutarch. in Apopht. Laconicis. Jch wil jetzund nicht ſagen von den tapffern Helden Iuda Maccabæo. 2. Maccab. 8. & alijs viris Politicis, ac Philoſophis, die theils durch Rittermeſſige Thaten/ theils durch jhre vor- treffli- B

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Zitationshilfe: Silber, Wolfgang: Exequiae Rothianae. Leipzig, 1619, S. [9]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508444/9>, abgerufen am 27.11.2024.