Neomenius, Johann: Christliche Leichpredigt. Brieg, 1616.sey/ erkläret ers durch zweyerley gleichnüs/ Eines nimbt er Vom Ersten gleichnüs sagt er also. Mus nicht der Adams C ij
ſey/ erklaͤret ers durch zweyerley gleichnuͤs/ Eines nimbt er Vom Erſten gleichnuͤs ſagt er alſo. Mus nicht der Adams C ij
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ſey/ erklaͤret ers durch zweyerley gleichnuͤs/ Eines nimbt er
vom Krigiſchen ſtreit/ das ander von Knechtiſchen dinſt-
barkeit.
Vom Erſten gleichnuͤs ſagt er alſo. Mus nicht der
Menſch immer im Streit ſein auff Erden. Da
denn zu mercken/ das Job allhier nit rede/ von wilden oder
zahmen/ oder andern vnvernuͤnfftigen Thieren/ ſondern
von vernuͤnfftigen Menſchen/ dem er gar einen klaͤglichen
Namen giebet/ in der grundſprache/ vnd neñet jhn Enoſch:
hominem miſerum, qui ſubjectus eſt variis & mag-
nis morbis, & tandem mortis dolores ſubire cogitur,
von der wurtzel Anaſch, daß heiſſet/ morbo deſperato
laboravit, lethaliter ægrotavit; Damit er denn andeu-
tet dieſe elende duͤrfftigkeit vnd gefaͤhrligkeit/ darinnen wir
taͤglich ſchweben! da vns viel tauſent noth vnd Elend
ſambt dem tode auff den dinſt wartet/ das wol Syrach
ſaget: Es iſt ein elend vnd jaͤmmerlich ding ꝛc. Das
deutſche wort Menſch/ heiſſet ſo viel als ein ſchemen/ per
literarum metatheſin, oder ein ſchatten/ vmb der vnbe-
ſtendigkeit vnnd wegfluͤchtigkeit willen dieſes zeitlichen le-
bens/ vnd ſiehet mit ſeiner ankunfft genaw auff das wort E-
noſch, zu welchem nur per proſtheſin der Knechtiſche buch-
ſtabe M. kommen darff/ ſo iſt das deutſche wort Menſch
auß dem Hebraiſchen ſchon formiret, wie ſolches die gelaͤr-
ten wiſſen. Wird alſo der elende Menſch mit ſeiner gebrech-
ligkeit vnd ſterbligkeit von Ijob introduciret, vnd dazu in
ſingulari, das er damit anzeige/ daſ kein Menſch auff
Erden lebe/ der ſich aus der gemeinen zahl der armſeligen
Adams
Eſa. 1. ꝟ 5.
1. Cor. 15. ꝟ
19.
Act. 20 v 25
Syr. 40. v
27.
Pſal. 19. v 7
Pſal. 103. v
15.
Eſa. 40. v 6
Pſal. 89. v
49.
C ij
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