Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Heinitz, Samuel: De Voluntate Dei, Von Gottes Willen. Oels, 1622.

Bild:
<< vorherige Seite

Leichpredigt.
vns darauff verlassen/ vnd vns solches/ ja ein jeder jn sonder-
heit applicire vnd zueygne/ vnd wisse/ das es jhme auch zu
gutt geschehen sey. Wer also an Christum gläubet/ der sol
selig werden. Denn es heist: Justus fide sua vivet. DerHabac. 2.
Rom.
1.

Gerechte wird seines Glaubens leben. Vnd der da wil ein
Bußfertiges Rewiges hertz wegen der Sünde haben/ der
wil auch ein Gläubiges hertz haben/ wie der Prophet Jere-
mias
am 5. Cap. sagt. HERR deine Augen sehen nachJorem. 5.
v. 3.
Marci 16.
v. 16.
Johan. 6.
v.
47.

dem Glauben. Vnd Marci am letzten/ spricht Christus.
Wer Gläubet vnd Getaufft wird/ der wird selig werden.
Johan. am 6. Warlich/ warlich/ Jch sage Euch: Wer an
mich Gläubet/ der hat das Ewige leben. S. Paulus in der
Apostolischen Geschicht am 13. Capitel. Wer an diesen
Gläubet/ der ist Gerecht. Vnd zu den Römern am 10. C.
Christus ist des Gesetzes ende/ Wer an den Gläubet/ der ist
Gerecht. Welches auch für Vierthalb hundert Jahren
vorstanden Savina Ervvini von Steinbachs/ eines fürneh-Osaeas
Schadaeus

Jn Beschreib.
des Münsters
zu Straßburg
fol. 46.

men Bawmeisters des Münsters zu Straßburg geschickte
Tochter/ die ein solch Bildt vnd Theologisch Emblema,
vnter andern bossiert vnd gehawen/ welches im Münster an
dem Portal vff der Gräten bey dem Künstlichen Vhrwerck
zusehen: Erstlich stehet gegen der lincken Hand des An-
schawers/ ein Heroisch Weibesbild auff dem Haupt gekrö-
net/ vnd in der einen Hand einen Kelch sambt der Ostien/
in der andern ein Creutz haltend/ vber welcher Haupt stehet:
Mit Christi Blut vberwind ich dich. Siehet also
mit dem Angesicht gegen einem andern Bild/ gleich eines
betrübten Weibes mit verbundenen Augen/ in einer Hand
einen zerbrochenen Pfeyl/ vnd in der andern die zerbroche-
nen Taffeln Mosis haltende. Vber dessen Haupt stehet:
Dasselbig blut dz blindet mich. Welche beyde Bilder
das Evangelium vnd Gesetz andeuten.

Vnd
C

Leichpredigt.
vns darauff verlaſſen/ vñ vns ſolches/ ja ein jeder jn ſonder-
heit applicire vnd zueygne/ vnd wiſſe/ das es jhme auch zu
gutt geſchehen ſey. Wer alſo an Chriſtum glaͤubet/ der ſol
ſelig werden. Denn es heiſt: Juſtus fide ſua vivet. DerHabac. 2.
Rom.
1.

Gerechte wird ſeines Glaubens leben. Vnd der da wil ein
Bußfertiges Rewiges hertz wegen der Suͤnde haben/ der
wil auch ein Glaͤubiges hertz haben/ wie der Pꝛophet Jere-
mias
am 5. Cap. ſagt. HERR deine Augen ſehen nachJorem. 5.
v. 3.
Marci 16.
v. 16.
Johan. 6.
v.
47.

dem Glauben. Vnd Marci am letzten/ ſpricht Chriſtus.
Wer Glaͤubet vnd Getaufft wird/ der wird ſelig werden.
Johan. am 6. Warlich/ warlich/ Jch ſage Euch: Wer an
mich Glaͤubet/ der hat das Ewige leben. S. Paulus in der
Apoſtoliſchen Geſchicht am 13. Capitel. Wer an dieſen
Glaͤubet/ der iſt Gerecht. Vnd zu den Roͤmern am 10. C.
Chriſtus iſt des Geſetzes ende/ Wer an den Glaͤubet/ der iſt
Gerecht. Welches auch fuͤr Vierthalb hundert Jahren
vorſtanden Savina Ervvini von Steinbachs/ eines fuͤrneh-Oſæas
Schadæus

Jn Beſchꝛeib.
des Muͤnſters
zu Straßbuꝛg
fol. 46.

men Bawmeiſters des Muͤnſters zu Straßburg geſchickte
Tochter/ die ein ſolch Bildt vnd Theologiſch Emblema,
vnter andern boſſiert vñ gehawen/ welches im Muͤnſter an
dem Poꝛtal vff der Graͤten bey dem Kuͤnſtlichen Vhrwerck
zuſehen: Erſtlich ſtehet gegen der lincken Hand des An-
ſchawers/ ein Heroiſch Weibesbild auff dem Haupt gekroͤ-
net/ vnd in der einen Hand einen Kelch ſambt der Oſtien/
in der andern ein Creutz haltend/ vber welcher Haupt ſtehet:
Mit Chriſti Blut vberwind ich dich. Siehet alſo
mit dem Angeſicht gegen einem andern Bild/ gleich eines
betruͤbten Weibes mit verbundenen Augen/ in einer Hand
einen zerbrochenen Pfeyl/ vnd in der andern die zerbꝛoche-
nen Taffeln Moſis haltende. Vber deſſen Haupt ſtehet:
Daſſelbig blut dz blindet mich. Welche beyde Bilder
das Evangelium vñ Geſetz andeuten.

Vnd
C
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0017" n="[17]"/><fw place="top" type="header">Leichpredigt.</fw><lb/>
vns darauff verla&#x017F;&#x017F;en/ vn&#x0303; vns &#x017F;olches/ ja ein jeder jn &#x017F;onder-<lb/>
heit <hi rendition="#aq">applicire</hi> vnd zueygne/ vnd wi&#x017F;&#x017F;e/ das es jhme auch zu<lb/>
gutt ge&#x017F;chehen &#x017F;ey. Wer al&#x017F;o an Chri&#x017F;tum gla&#x0364;ubet/ der &#x017F;ol<lb/>
&#x017F;elig werden. Denn es hei&#x017F;t: <hi rendition="#aq">Ju&#x017F;tus fide &#x017F;ua vivet.</hi> Der<note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Habac. 2.<lb/>
Rom.</hi> 1.</hi></note><lb/>
Gerechte wird &#x017F;eines Glaubens leben. Vnd der da wil ein<lb/>
Bußfertiges Rewiges hertz wegen der Su&#x0364;nde haben/ der<lb/>
wil auch ein Gla&#x0364;ubiges hertz haben/ wie der P&#xA75B;ophet <hi rendition="#aq">Jere-<lb/>
mias</hi> am 5. Cap. &#x017F;agt. <hi rendition="#g">HERR</hi> deine Augen &#x017F;ehen nach<note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Jorem. 5.<lb/>
v. 3.<lb/>
Marci 16.<lb/>
v. 16.<lb/>
Johan. 6.<lb/>
v.</hi> 47.</hi></note><lb/>
dem Glauben. Vnd <hi rendition="#aq">Marci</hi> am letzten/ &#x017F;pricht Chri&#x017F;tus.<lb/>
Wer Gla&#x0364;ubet vnd Getaufft wird/ der wird &#x017F;elig werden.<lb/><hi rendition="#aq">Johan.</hi> am 6. Warlich/ warlich/ Jch &#x017F;age Euch: Wer an<lb/>
mich Gla&#x0364;ubet/ der hat das Ewige leben. S. Paulus in der<lb/>
Apo&#x017F;toli&#x017F;chen Ge&#x017F;chicht am 13. Capitel. Wer an die&#x017F;en<lb/>
Gla&#x0364;ubet/ der i&#x017F;t Gerecht. Vnd zu den Ro&#x0364;mern am 10. C.<lb/>
Chri&#x017F;tus i&#x017F;t des Ge&#x017F;etzes ende/ Wer an den Gla&#x0364;ubet/ der i&#x017F;t<lb/>
Gerecht. Welches auch fu&#x0364;r Vierthalb hundert Jahren<lb/>
vor&#x017F;tanden <hi rendition="#aq">Savina Ervvini</hi> von Steinbachs/ eines fu&#x0364;rneh-<note place="right"><hi rendition="#aq">O&#x017F;æas<lb/>
Schadæus</hi><lb/>
Jn Be&#x017F;ch&#xA75B;eib.<lb/>
des Mu&#x0364;n&#x017F;ters<lb/>
zu Straßbu&#xA75B;g<lb/><hi rendition="#aq">fol.</hi> 46.</note><lb/>
men Bawmei&#x017F;ters des Mu&#x0364;n&#x017F;ters zu Straßburg ge&#x017F;chickte<lb/>
Tochter/ die ein &#x017F;olch Bildt vnd Theologi&#x017F;ch <hi rendition="#aq">Emblema,</hi><lb/>
vnter andern bo&#x017F;&#x017F;iert vn&#x0303; gehawen/ welches im Mu&#x0364;n&#x017F;ter an<lb/>
dem Po&#xA75B;tal vff der Gra&#x0364;ten bey dem Ku&#x0364;n&#x017F;tlichen Vhrwerck<lb/>
zu&#x017F;ehen: Er&#x017F;tlich &#x017F;tehet gegen der lincken Hand des An-<lb/>
&#x017F;chawers/ ein Heroi&#x017F;ch Weibesbild auff dem Haupt gekro&#x0364;-<lb/>
net/ vnd in der einen Hand einen Kelch &#x017F;ambt der O&#x017F;tien/<lb/>
in der andern ein Creutz haltend/ vber welcher Haupt &#x017F;tehet:<lb/><hi rendition="#fr">Mit Chri&#x017F;ti Blut vberwind ich dich.</hi> Siehet al&#x017F;o<lb/>
mit dem Ange&#x017F;icht gegen einem andern Bild/ gleich eines<lb/>
betru&#x0364;bten Weibes mit verbundenen Augen/ in einer Hand<lb/>
einen zerbrochenen Pfeyl/ vnd in der andern die zerb&#xA75B;oche-<lb/>
nen Taffeln Mo&#x017F;is haltende. Vber de&#x017F;&#x017F;en Haupt &#x017F;tehet:<lb/><hi rendition="#fr">Da&#x017F;&#x017F;elbig blut dz blindet mich.</hi> Welche beyde Bilder<lb/>
das Evangelium vn&#x0303; Ge&#x017F;etz andeuten.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">C</fw>
            <fw place="bottom" type="catch">Vnd</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[17]/0017] Leichpredigt. vns darauff verlaſſen/ vñ vns ſolches/ ja ein jeder jn ſonder- heit applicire vnd zueygne/ vnd wiſſe/ das es jhme auch zu gutt geſchehen ſey. Wer alſo an Chriſtum glaͤubet/ der ſol ſelig werden. Denn es heiſt: Juſtus fide ſua vivet. Der Gerechte wird ſeines Glaubens leben. Vnd der da wil ein Bußfertiges Rewiges hertz wegen der Suͤnde haben/ der wil auch ein Glaͤubiges hertz haben/ wie der Pꝛophet Jere- mias am 5. Cap. ſagt. HERR deine Augen ſehen nach dem Glauben. Vnd Marci am letzten/ ſpricht Chriſtus. Wer Glaͤubet vnd Getaufft wird/ der wird ſelig werden. Johan. am 6. Warlich/ warlich/ Jch ſage Euch: Wer an mich Glaͤubet/ der hat das Ewige leben. S. Paulus in der Apoſtoliſchen Geſchicht am 13. Capitel. Wer an dieſen Glaͤubet/ der iſt Gerecht. Vnd zu den Roͤmern am 10. C. Chriſtus iſt des Geſetzes ende/ Wer an den Glaͤubet/ der iſt Gerecht. Welches auch fuͤr Vierthalb hundert Jahren vorſtanden Savina Ervvini von Steinbachs/ eines fuͤrneh- men Bawmeiſters des Muͤnſters zu Straßburg geſchickte Tochter/ die ein ſolch Bildt vnd Theologiſch Emblema, vnter andern boſſiert vñ gehawen/ welches im Muͤnſter an dem Poꝛtal vff der Graͤten bey dem Kuͤnſtlichen Vhrwerck zuſehen: Erſtlich ſtehet gegen der lincken Hand des An- ſchawers/ ein Heroiſch Weibesbild auff dem Haupt gekroͤ- net/ vnd in der einen Hand einen Kelch ſambt der Oſtien/ in der andern ein Creutz haltend/ vber welcher Haupt ſtehet: Mit Chriſti Blut vberwind ich dich. Siehet alſo mit dem Angeſicht gegen einem andern Bild/ gleich eines betruͤbten Weibes mit verbundenen Augen/ in einer Hand einen zerbrochenen Pfeyl/ vnd in der andern die zerbꝛoche- nen Taffeln Moſis haltende. Vber deſſen Haupt ſtehet: Daſſelbig blut dz blindet mich. Welche beyde Bilder das Evangelium vñ Geſetz andeuten. Habac. 2. Rom. 1. Jorem. 5. v. 3. Marci 16. v. 16. Johan. 6. v. 47. Oſæas Schadæus Jn Beſchꝛeib. des Muͤnſters zu Straßbuꝛg fol. 46. Vnd C

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/508236
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/508236/17
Zitationshilfe: Heinitz, Samuel: De Voluntate Dei, Von Gottes Willen. Oels, 1622, S. [17]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508236/17>, abgerufen am 24.11.2024.