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Hoy, Jacob: Ein Vermahnung vnd Trostpredigt/ Zu Ehren-Gedächtnüß. Oels, 1635.

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Christ- Adeliche StandtPredigt.
thet. Da gehets denn/ wie Syrach saget: Ein verwehnet1 Sam. 2.
Syr. 30.
Ester
2.

Kindt wird muthwillig wie ein Wildtpferdt.

Gedencket an daß arme Mägdlein Esther/ die hatte
weder Vater noch Mutter/ vnd Siehe Gott/ der rechte
Waisen Vater/ Regierte jhrem Vettern Mardochai sein
Hertz/ daß er sie zur Tochter auffnahm/ vnd zu aller Tugent
vnd Fromkeit anhielte/ Sonder zweiffel ist auch DanielDan. 1.
ein solches Waißlein gewest/ welchen nebenst andern ge-
fangenen/ der König Nebucadnezar von Jerusalem gen
Babel hinweg geführet hatte/ wie wol aber/ ist er inn der
frembde aufferzogen worden. Der König/ weil er einen
feinen Verstandt vnd sonderliche Geschickligkeit an jhme
verspürete/ hielt jhn nebenst andern zur Schulen/ vnd
Gott gab gnade/ das er etwas fürtreffliches studirete/ vnd
nachmals wegen seiner Kunst vnd Weißheit des Königs
vornehmbster Rath/ ja ein Fürst im gantzen Lande wardt.

Was thet Lois des Timothei GroßMutter? Hat sie1. Tim. 1.
nicht auff regung vnd bewegung Gottes denselbten als
Kindeskindt zum Christlichen glauben befördert? Lasset
Euch demnach ziehen jhr Adeliche Waißlein/ Folget derer
Leuth rath vnd vermahnung/ die Gott erwecket/ vnd Euch
an der Eltern stelle zuordnet/ So wirds Euch wolgehen/
vnd jhr werdet lange Leben auff Erden.

Zum Andern/ so er weiset Gott seine Vatter Trewe/2.
durch Nottürfftige Nahrung vnd Vnterhaltung/ Ein
jeder fromer Vater sorget Tag vnd Nacht für seine Kinder/
damit es jhnen an Speiß/ Tranck/ vnd Kleidung nicht
mangle/ Es sollen nicht die Kinder den Eltern/ sondern
die Elter den Kindern Schätze samlen spricht S. Paulus2. Cor. 12.
So aber jemandt die seinen nicht versorget/ der hat den
Glauben verleugnet/ vnd ist ärger denn ein Heide/ Eben1 Tim. 2.

diese
B ij

Chriſt- Adeliche StandtPredigt.
thet. Da gehets denn/ wie Syrach ſaget: Ein verwehnet1 Sam. 2.
Syr. 30.
Eſter
2.

Kindt wird muthwillig wie ein Wildtpferdt.

Gedencket an daß arme Maͤgdlein Eſther/ die hatte
weder Vater noch Mutter/ vnd Siehe Gott/ der rechte
Waiſen Vater/ Regierte jhrem Vettern Mardochai ſein
Hertz/ daß er ſie zur Tochter auffnahm/ vñ zu aller Tugent
vnd Fromkeit anhielte/ Sonder zweiffel iſt auch DanielDan. 1.
ein ſolches Waißlein geweſt/ welchen nebenſt andern ge-
fangenen/ der Koͤnig Nebucadnezar von Jeruſalem gen
Babel hinweg gefuͤhret hatte/ wie wol aber/ iſt er inn der
frembde aufferzogen worden. Der Koͤnig/ weil er einen
feinen Verſtandt vnd ſonderliche Geſchickligkeit an jhme
verſpuͤrete/ hielt jhn nebenſt andern zur Schulen/ vnd
Gott gab gnade/ das er etwas fuͤrtreffliches ſtudirete/ vnd
nachmals wegen ſeiner Kunſt vnd Weißheit des Koͤnigs
vornehmbſter Rath/ ja ein Fuͤrſt im gantzen Lande wardt.

Was thet Lois des Timothei GroßMutter? Hat ſie1. Tim. 1.
nicht auff regung vnd bewegung Gottes denſelbten als
Kindeskindt zum Chriſtlichen glauben befoͤrdert? Laſſet
Euch demnach ziehen jhr Adeliche Waißlein/ Folget derer
Leuth rath vñ vermahnung/ die Gott erwecket/ vnd Euch
an der Eltern ſtelle zuordnet/ So wirds Euch wolgehen/
vnd jhr werdet lange Leben auff Erden.

Zum Andern/ ſo er weiſet Gott ſeine Vatter Trewe/2.
durch Nottuͤrfftige Nahrung vnd Vnterhaltung/ Ein
jeder fromer Vater ſorget Tag vñ Nacht fuͤr ſeine Kinder/
damit es jhnen an Speiß/ Tranck/ vnd Kleidung nicht
mangle/ Es ſollen nicht die Kinder den Eltern/ ſondern
die Elter den Kindern Schaͤtze ſamlen ſpricht S. Paulus2. Cor. 12.
So aber jemandt die ſeinen nicht verſorget/ der hat den
Glauben verleugnet/ vnd iſt aͤrger denn ein Heide/ Eben1 Tim. 2.

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Zitationshilfe: Hoy, Jacob: Ein Vermahnung vnd Trostpredigt/ Zu Ehren-Gedächtnüß. Oels, 1635, S. [13]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508143/13>, abgerufen am 24.11.2024.