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Schubert, Christian: Apostolische Glaubens-Wage. Merseburg, 1672.

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Lebenslauff.
Dießkau Ehliebsten seel. Leich-Conduct, so schwer es
Jhr auch geworden/ persöhnlich zu Knauthayn bey-
gewohnet/ hat sie den Sontag und Montag nach Jubi-
late
Jhre Kinder/ Herrn Vater/ Herrn Eydam/ Mit-
Vormündere und Curatorem zu sich verbethen/ und in
deren Gegenwart allen Jhren fünff Kindern biß Ostern
1672. schrifftliche Rechnung über die Administration ih-
res Vermögens gethan/ Jhrer geliebten Frau Tochter/
der Frau von Heseler und dero Ehliebsten/ auch zu der
Väterlichen völligen Abfindung sie extradenda extradi-
ret/ und sich Mütterlich und Kindlich also reciproce
außeinander gesetzet: Jn übrigen auch sonst alle benö-
tigte Anstalt gemachet/ und also Jhr Hauß wohl be-
schicket. Darauff Sie Dienstags nach Jubilate in Leip-
zig gefahren/ umb daselbst noch einige Dinge anzuord-
nen/ auch sich folgende Mitwoche ziemlich befunden;
Die drauffkommende Nacht aber einen neuen starcken
Zufall mit Hitze und grosser Mattigkeit empfunden/ da
sofort obgedachter Herr D. Luja zu Jhr erfodert wor-
den/ der dann bald angemercket/ daß es zu einen seligen
Ende sich anlassen würde: Und nachdem Sie ihren
Herrn Vater/ Frau Mutter/ Kinder/ und alle ihre
nechste Freunde mit fleissiger Wartung und Besuchung
bey sich gehabt/ und sich also von denselben letzen kön-
nen: Auch Herr I. Löffler Diaconus zu Leipzig umb
Jhr mit Trost und Gebeth in diesen letzten Agone bey-
zuwohnen zu Jhr verbeten worden/ hat sie sich zum
Sterben wohl und willig bereitet/ andächtig mitgebe-
tet/ den geistlichen Trost sich wohl appliciret und zuge-
eignet/ und ohne alle Anfechtungen mit fertigen Ge-
müth ihres Endes erwartet/ so dann auch in beyseyn

obiges
G 3

Lebenslauff.
Dießkau Ehliebſten ſeel. Leich-Conduct, ſo ſchwer es
Jhr auch geworden/ perſoͤhnlich zu Knauthayn bey-
gewohnet/ hat ſie den Sontag und Montag nach Jubi-
late
Jhre Kinder/ Herꝛn Vater/ Herꝛn Eydam/ Mit-
Vormuͤndere und Curatorem zu ſich verbethen/ und in
deren Gegenwart allen Jhren fuͤnff Kindern biß Oſtern
1672. ſchrifftliche Rechnung uͤber die Adminiſtration ih-
res Vermoͤgens gethan/ Jhrer geliebten Frau Tochter/
der Frau von Heſeler und dero Ehliebſten/ auch zu der
Vaͤterlichen voͤlligen Abfindung ſie extradenda extradi-
ret/ und ſich Muͤtterlich und Kindlich alſo reciprocè
außeinander geſetzet: Jn uͤbrigen auch ſonſt alle benoͤ-
tigte Anſtalt gemachet/ und alſo Jhr Hauß wohl be-
ſchicket. Darauff Sie Dienſtags nach Jubilate in Leip-
zig gefahren/ umb daſelbſt noch einige Dinge anzuord-
nen/ auch ſich folgende Mitwoche ziemlich befunden;
Die drauffkommende Nacht aber einen neuen ſtarcken
Zufall mit Hitze und groſſer Mattigkeit empfunden/ da
ſofort obgedachter Herꝛ D. Luja zu Jhr erfodert wor-
den/ der dann bald angemercket/ daß es zu einen ſeligen
Ende ſich anlaſſen wuͤrde: Und nachdem Sie ihren
Herꝛn Vater/ Frau Mutter/ Kinder/ und alle ihre
nechſte Freunde mit fleiſſiger Wartung und Beſuchung
bey ſich gehabt/ und ſich alſo von denſelben letzen koͤn-
nen: Auch Herꝛ I. Loͤffler Diaconus zu Leipzig umb
Jhr mit Troſt und Gebeth in dieſen letzten Agone bey-
zuwohnen zu Jhr verbeten worden/ hat ſie ſich zum
Sterben wohl und willig bereitet/ andaͤchtig mitgebe-
tet/ den geiſtlichen Troſt ſich wohl appliciret und zuge-
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[[53]/0053] Lebenslauff. Dießkau Ehliebſten ſeel. Leich-Conduct, ſo ſchwer es Jhr auch geworden/ perſoͤhnlich zu Knauthayn bey- gewohnet/ hat ſie den Sontag und Montag nach Jubi- late Jhre Kinder/ Herꝛn Vater/ Herꝛn Eydam/ Mit- Vormuͤndere und Curatorem zu ſich verbethen/ und in deren Gegenwart allen Jhren fuͤnff Kindern biß Oſtern 1672. ſchrifftliche Rechnung uͤber die Adminiſtration ih- res Vermoͤgens gethan/ Jhrer geliebten Frau Tochter/ der Frau von Heſeler und dero Ehliebſten/ auch zu der Vaͤterlichen voͤlligen Abfindung ſie extradenda extradi- ret/ und ſich Muͤtterlich und Kindlich alſo reciprocè außeinander geſetzet: Jn uͤbrigen auch ſonſt alle benoͤ- tigte Anſtalt gemachet/ und alſo Jhr Hauß wohl be- ſchicket. Darauff Sie Dienſtags nach Jubilate in Leip- zig gefahren/ umb daſelbſt noch einige Dinge anzuord- nen/ auch ſich folgende Mitwoche ziemlich befunden; Die drauffkommende Nacht aber einen neuen ſtarcken Zufall mit Hitze und groſſer Mattigkeit empfunden/ da ſofort obgedachter Herꝛ D. Luja zu Jhr erfodert wor- den/ der dann bald angemercket/ daß es zu einen ſeligen Ende ſich anlaſſen wuͤrde: Und nachdem Sie ihren Herꝛn Vater/ Frau Mutter/ Kinder/ und alle ihre nechſte Freunde mit fleiſſiger Wartung und Beſuchung bey ſich gehabt/ und ſich alſo von denſelben letzen koͤn- nen: Auch Herꝛ I. Loͤffler Diaconus zu Leipzig umb Jhr mit Troſt und Gebeth in dieſen letzten Agone bey- zuwohnen zu Jhr verbeten worden/ hat ſie ſich zum Sterben wohl und willig bereitet/ andaͤchtig mitgebe- tet/ den geiſtlichen Troſt ſich wohl appliciret und zuge- eignet/ und ohne alle Anfechtungen mit fertigen Ge- muͤth ihres Endes erwartet/ ſo dann auch in beyſeyn obiges G 3

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Zitationshilfe: Schubert, Christian: Apostolische Glaubens-Wage. Merseburg, 1672, S. [53]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508139/53>, abgerufen am 22.11.2024.