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Schubert, Christian: Apostolische Glaubens-Wage. Merseburg, 1672.

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Christliche
Wein umbgetragen/ sondern die edlen Wasser des Le-
bens werden voll eingeschenckt; Nichts wird gespeiset
denn lauter Freude/ lauter Wonne/ lauter Friede/ lau-
ter Trost/ lauter Liebe/ lauter Ergötzligkeit; Da sitzen
die Außerwehlten unter den Schatten/ des sie begehren/
cant. 2, 3.und seine Frucht ist ihrer Kähle süß/ Cant. 2/ 3. Denn
auff die allersüssesten Speisen in dieser Welt gegen dem
Wohlleben des Paradieses eygendlich darvon zu reden/
nur bittere Schalen und stinckende Abschnitte sind.
Denn so die jrrdische Belustigung dieser Welt/ die Auß-
güsse der Natur/ die Hefen der Erden/ die ungestalten
Gewürme/ und andere zahme und wilde Thiere/ so
theils mit garstigen Unflath und andern abscheulichen
Sachen sich ernehren/ unserm Geschmack sehr angeneh-
me sind/ was wolten wir nicht sagen von dem ewigen
unzergänglichen Wohllüsten und Ergötzligkeiten des
himmlischen Abendmahls. Darumb selig sind/ die zu
Apoc. 19, 9.dem Abendmahl des Lams beruffen sind/ Apoc. 19/ 9.

4.
Jn der immer
weh[r]en[den ]luft
und lu[ftigen]
Liebligkeit de[r]
himmlischen
Wohnung.
4. Jn der immerwärenden Lust und lustigen
Liebligkeit der himmlischen Wohnung.
Hier giebts
zwar auch manchen lustigen Ort/ manche fröliche
Stunde/ aber es hat keinen Bestand/ und wird solche
Freude und Liebligkeit gar öffters allzugeschwinde ver-
saltzen und verstöret/ bald durch eine oder die andere
Widerwertigkeit/ wie es mit des Hiobs Kindern ihren
Job. 1, 19.Wohlleben so schlecht ablieff/ Cap. 1/ 19. Bald auch
durch die Abwechselung der Zeit; denn in Winter wird
manche Lust verderbet durch die grausame Kälte; im
Frühling durch die schlakrige und ungesunde Lufft; im
Sommer durch die übrige Hitze; im Herbst durch die

entste-

Chriſtliche
Wein umbgetragen/ ſondern die edlen Waſſer des Le-
bens werden voll eingeſchenckt; Nichts wird geſpeiſet
denn lauter Freude/ lauter Wonne/ lauter Friede/ lau-
ter Troſt/ lauter Liebe/ lauter Ergoͤtzligkeit; Da ſitzen
die Außerwehlten unter den Schatten/ des ſie begehren/
cant. 2, 3.und ſeine Frucht iſt ihrer Kaͤhle ſuͤß/ Cant. 2/ 3. Denn
auff die allerſuͤſſeſten Speiſen in dieſer Welt gegen dem
Wohlleben des Paradieſes eygendlich darvon zu reden/
nur bittere Schalen und ſtinckende Abſchnitte ſind.
Denn ſo die jrꝛdiſche Beluſtigung dieſer Welt/ die Auß-
guͤſſe der Natur/ die Hefen der Erden/ die ungeſtalten
Gewuͤrme/ und andere zahme und wilde Thiere/ ſo
theils mit garſtigen Unflath und andern abſcheulichen
Sachen ſich ernehren/ unſerm Geſchmack ſehr angeneh-
me ſind/ was wolten wir nicht ſagen von dem ewigen
unzergaͤnglichen Wohlluͤſten und Ergoͤtzligkeiten des
himmliſchen Abendmahls. Darumb ſelig ſind/ die zu
Apoc. 19, 9.dem Abendmahl des Lams beruffen ſind/ Apoc. 19/ 9.

4.
Jn der immer
weh[r]en[den ]luft
und lu[ftigen]
Liebligkeit de[r]
himmliſchen
Wohnung.
4. Jn der immerwaͤrenden Luſt und luſtigen
Liebligkeit der himmliſchen Wohnung.
Hier giebts
zwar auch manchen luſtigen Ort/ manche froͤliche
Stunde/ aber es hat keinen Beſtand/ und wird ſolche
Freude und Liebligkeit gar oͤffters allzugeſchwinde ver-
ſaltzen und verſtoͤret/ bald durch eine oder die andere
Widerwertigkeit/ wie es mit des Hiobs Kindern ihren
Job. 1, 19.Wohlleben ſo ſchlecht ablieff/ Cap. 1/ 19. Bald auch
durch die Abwechſelung der Zeit; denn in Winter wird
manche Luſt verderbet durch die grauſame Kaͤlte; im
Fruͤhling durch die ſchlakrige und ungeſunde Lufft; im
Sommer durch die uͤbrige Hitze; im Herbſt durch die

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[28/0028] Chriſtliche Wein umbgetragen/ ſondern die edlen Waſſer des Le- bens werden voll eingeſchenckt; Nichts wird geſpeiſet denn lauter Freude/ lauter Wonne/ lauter Friede/ lau- ter Troſt/ lauter Liebe/ lauter Ergoͤtzligkeit; Da ſitzen die Außerwehlten unter den Schatten/ des ſie begehren/ und ſeine Frucht iſt ihrer Kaͤhle ſuͤß/ Cant. 2/ 3. Denn auff die allerſuͤſſeſten Speiſen in dieſer Welt gegen dem Wohlleben des Paradieſes eygendlich darvon zu reden/ nur bittere Schalen und ſtinckende Abſchnitte ſind. Denn ſo die jrꝛdiſche Beluſtigung dieſer Welt/ die Auß- guͤſſe der Natur/ die Hefen der Erden/ die ungeſtalten Gewuͤrme/ und andere zahme und wilde Thiere/ ſo theils mit garſtigen Unflath und andern abſcheulichen Sachen ſich ernehren/ unſerm Geſchmack ſehr angeneh- me ſind/ was wolten wir nicht ſagen von dem ewigen unzergaͤnglichen Wohlluͤſten und Ergoͤtzligkeiten des himmliſchen Abendmahls. Darumb ſelig ſind/ die zu dem Abendmahl des Lams beruffen ſind/ Apoc. 19/ 9. cant. 2, 3. Apoc. 19, 9. 4. Jn der immerwaͤrenden Luſt und luſtigen Liebligkeit der himmliſchen Wohnung. Hier giebts zwar auch manchen luſtigen Ort/ manche froͤliche Stunde/ aber es hat keinen Beſtand/ und wird ſolche Freude und Liebligkeit gar oͤffters allzugeſchwinde ver- ſaltzen und verſtoͤret/ bald durch eine oder die andere Widerwertigkeit/ wie es mit des Hiobs Kindern ihren Wohlleben ſo ſchlecht ablieff/ Cap. 1/ 19. Bald auch durch die Abwechſelung der Zeit; denn in Winter wird manche Luſt verderbet durch die grauſame Kaͤlte; im Fruͤhling durch die ſchlakrige und ungeſunde Lufft; im Sommer durch die uͤbrige Hitze; im Herbſt durch die entſte- 4. Jn der immer wehrenden luft und luftigen Liebligkeit der himmliſchen Wohnung. Job. 1, 19.

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Zitationshilfe: Schubert, Christian: Apostolische Glaubens-Wage. Merseburg, 1672, S. 28. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508139/28>, abgerufen am 21.11.2024.