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Haßfurter, Wolfgang: Eine Christliche Predigt. Nürnberg, 1608.

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Gottes/ der da mit dem Vatter vnd H. Geist wahrer ewiger/ All-Deus &
Homo.

mechtiger vnd vnsterblicher Gott ist von ewigkeit zu ewigkeit/ vnd
der da selber sp[ri]cht Exod. 15. Egojehovah medicus tuus, Jch
der Herr bin dein Artzt. Dieser Himlische Artzt hat Sigel vnd
Brieff/ zeugnuß vnd beweiß gnug von der gantzen H. Dreyfaltig-
keit/ das jhm wol zu trawen vnd zu glauben sey/ vnd das er vor seine
Person nicht viel Wort machen darff. Denn GOtt sein Himli-
scher Vatter zeuget selber von jhm/ Deuter. 18. Einen Propheten
wil ich jhnen erwecken auß jhren Brüdern/ vnd meine Wort in sei-
nen Mund geben/ der soll zu jhnen reden alles was ich jhme gebieten
werde/ vnd wer meine Wort nicht hören wird/ die er in meinem Na-
men reden wird/ von dem wil ichs fodern. Vnd Matth. 3. bey der
Tauffe dises Herrn/ lesset sich GOtt sein Himlischer Vatter
gleicher gestalt hören: Das ist mein lieber Sohn/ an dem ich ein
wolgefallen habe/ den solt jhr hören. Vnd Gott der H. Geist gibt
jhme das zeugnuß Esaiae 53. das in seinem Mund kein betrug sey
befunden worden. Ja er selber tritt auff Protestiret kurtz vor disemIohan. 8.
Sprüchlein: Welcher vnter euch kan mich einer Sünde zeihen?

Auß diesen vnd andern dergleichen zeugnussen sehen wir nun/
was wir alhie für einen glaubwürdigen Artzt haben/ der da nicht al-
lein ist Verax in dictis, sondern auch omnipotens in factis, war-
hafftig in allen seinen worten/ vnd Allmechtig in allen seinen thaten:
Ja er kan vberschwencklich thun vber alles/ das wir bitten vnd ver-Ephes. 3.
stehen.

Vom Macedonischen König Alexandro M. lieset man zwar
das er sich einsmals auch an einem Triumphstag erboten habe/ je-
derman zu geben was man nur von jhm bitten wurde/ als aber et-
liche Philosophi vnnd Welt weise Leute jhne gebeten: Da nobis
immortalitatem,
er soll jhnen ein Kreutlein für den Todt geben/
hat er seine vermessenheit erkandt/ das er sich in seinen gedancken
selbst betrogen habe. Dessen dürffen wie hie bey diesem Herrn kei-
ne sorge haben/ das er vns etwas zusagen vnd nit praestiren solte.

Denn
B

Gottes/ der da mit dem Vatter vnd H. Geiſt wahrer ewiger/ All-Deus &
Homo.

mechtiger vnd vnſterblicher Gott iſt von ewigkeit zu ewigkeit/ vnd
der da ſelber ſp[ri]cht Exod. 15. Egojehovah medicus tuus, Jch
der Herr bin dein Artzt. Dieſer Himliſche Artzt hat Sigel vnd
Brieff/ zeugnuß vnd beweiß gnug von der gantzen H. Dreyfaltig-
keit/ das jhm wol zu trawen vnd zu glauben ſey/ vnd das er vor ſeine
Perſon nicht viel Wort machen darff. Denn GOtt ſein Himli-
ſcher Vatter zeuget ſelber von jhm/ Deuter. 18. Einen Propheten
wil ich jhnen erwecken auß jhren Brüdern/ vnd meine Wort in ſei-
nen Mund geben/ der ſoll zu jhnen reden alles was ich jhme gebieten
werde/ vnd wer meine Wort nicht hören wird/ die er in meinem Na-
men reden wird/ von dem wil ichs fodern. Vnd Matth. 3. bey der
Tauffe diſes Herrn/ leſſet ſich GOtt ſein Himliſcher Vatter
gleicher geſtalt hören: Das iſt mein lieber Sohn/ an dem ich ein
wolgefallen habe/ den ſolt jhr hören. Vnd Gott der H. Geiſt gibt
jhme das zeugnuß Eſaiæ 53. das in ſeinem Mund kein betrug ſey
befunden worden. Ja er ſelber tritt auff Proteſtiret kurtz vor diſemIohan. 8.
Sprüchlein: Welcher vnter euch kan mich einer Sünde zeihen?

Auß dieſen vnd andern dergleichen zeugnuſſen ſehen wir nun/
was wir alhie für einen glaubwürdigen Artzt haben/ der da nicht al-
lein iſt Verax in dictis, ſondern auch omnipotens in factis, war-
hafftig in allen ſeinen worten/ vnd Allmechtig in allen ſeinen thaten:
Ja er kan vberſchwencklich thun vber alles/ das wir bitten vnd ver-Epheſ. 3.
ſtehen.

Vom Macedoniſchen König Alexandro M. lieſet man zwar
das er ſich einsmals auch an einem Triumphstag erboten habe/ je-
derman zu geben was man nur von jhm bitten wurde/ als aber et-
liche Philoſophi vnnd Welt weiſe Leute jhne gebeten: Da nobis
immortalitatem,
er ſoll jhnen ein Kreutlein für den Todt geben/
hat er ſeine vermeſſenheit erkandt/ das er ſich in ſeinen gedancken
ſelbſt betrogen habe. Deſſen dürffen wie hie bey dieſem Herrn kei-
ne ſorge haben/ das er vns etwas zuſagen vnd nit præſtiren ſolte.

Denn
B
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Zitationshilfe: Haßfurter, Wolfgang: Eine Christliche Predigt. Nürnberg, 1608, S. [9]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508113/9>, abgerufen am 26.04.2024.