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Titus, Andrea: Glaube/ Liebe/ Hoffnung/ Gedult/ Als 4. Haupt-Tugenden Eines Christen. Schlichtingsheim, [1704].

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Abdanckungs-Rede.
Herrns/ Herrns Gustavi Sigmund/ von
Kreckwitz/ auf Juppen- und Heintzendorff/
Großkloden/ Ackresch-Frontze/ und Klein-
Tschuderaw/
im Leben gewesene Hertz-geliebtesten
Frauen Gemahlin/ die letzte Rede bey Jhren HochAde-
lichen Funeralien zu halten; so wird mirs erlaubet seyn der
Wohlseeligen zu wohlverdientem Nachruhm Jhres Tu-
gendlichen Wandels auch einiges Grab- und Denck-
mahl
auffzurichten/ und der HochAdelichen Trauer-Ver-
sammlung zu einer Nachfolge vorzustellen. Solches beste-
het aber aus Vier unterschiedenen Feldern/ und Sinn-
bildern/
deren das Eine den Glauben/ das Andere die
Liebe/
das Dritte die Hoffnung/ und das Vierdte die
Gedult/
praesentiren wird.

   

Und zwar das Erste Feld
zum Haupteunsres Kreckwitzischen Grab- und Denckmals/
praesentiret den Glauben/ haltende mit beyden Händen den
Gecreutzigten mit diesem Beywort: Meinen Jesum
laß ich nicht:
Der Glaube das herrlichste Kleinod eines
Christen/ wornach GOtt alles richtet. Durch den Glau-
ben werden unsre Hertzen gereiniget/ wie man das Ange-
sicht fein rein hält. Durch den Glauben wohnet CHri-
stus/ der Gecreutzigte/ in unsrem Hertzen/ da leuchtet seine
Gestalt und Bild in uns/ wie eine Gestalt im Wachs/ wie
ein Bild im Spiegel. Der Glaube das Ohr/ das GOt-
tes innere verborgene Krafft-Predigt höret: Laß mich
hören Freud und Wonne.
Der Glaube die Nase/ die

da

Abdanckungs-Rede.
Herꝛns/ Herꝛns Guſtavi Sigmund/ von
Kreckwitz/ auf Juppen- und Heintzendorff/
Großkloden/ Ackreſch-Frontze/ und Klein-
Tſchuderaw/
im Leben geweſene Hertz-geliebteſten
Frauen Gemahlin/ die letzte Rede bey Jhren HochAde-
lichen Funeralien zu halten; ſo wird mirs erlaubet ſeyn der
Wohlſeeligen zu wohlverdientem Nachruhm Jhres Tu-
gendlichen Wandels auch einiges Grab- und Denck-
mahl
auffzurichten/ und der HochAdelichen Trauer-Ver-
ſam̃lung zu einer Nachfolge vorzuſtellen. Solches beſte-
het aber aus Vier unterſchiedenen Feldern/ und Sinn-
bildern/
deren das Eine den Glauben/ das Andere die
Liebe/
das Dritte die Hoffnung/ und das Vierdte die
Gedult/
præſentiren wird.

   

Und zwar das Erſte Feld
zum Haupteunſres Kreckwitziſchen Grab- und Denckmals/
præſentiret den Glauben/ haltende mit beyden Haͤnden dẽ
Gecreutzigten mit dieſem Beywort: Meinen Jeſum
laß ich nicht:
Der Glaube das herꝛlichſte Kleinod eines
Chriſten/ wornach GOtt alles richtet. Durch den Glau-
ben werden unſre Hertzen gereiniget/ wie man das Ange-
ſicht fein rein haͤlt. Durch den Glauben wohnet CHri-
ſtus/ der Gecreutzigte/ in unſrem Hertzen/ da leuchtet ſeine
Geſtalt und Bild in uns/ wie eine Geſtalt im Wachs/ wie
ein Bild im Spiegel. Der Glaube das Ohr/ das GOt-
tes innere verborgene Krafft-Predigt hoͤret: Laß mich
hoͤren Freud und Wonne.
Der Glaube die Naſe/ die

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[6/0006] Abdanckungs-Rede. Herꝛns/ Herꝛns Guſtavi Sigmund/ von Kreckwitz/ auf Juppen- und Heintzendorff/ Großkloden/ Ackreſch-Frontze/ und Klein- Tſchuderaw/ im Leben geweſene Hertz-geliebteſten Frauen Gemahlin/ die letzte Rede bey Jhren HochAde- lichen Funeralien zu halten; ſo wird mirs erlaubet ſeyn der Wohlſeeligen zu wohlverdientem Nachruhm Jhres Tu- gendlichen Wandels auch einiges Grab- und Denck- mahl auffzurichten/ und der HochAdelichen Trauer-Ver- ſam̃lung zu einer Nachfolge vorzuſtellen. Solches beſte- het aber aus Vier unterſchiedenen Feldern/ und Sinn- bildern/ deren das Eine den Glauben/ das Andere die Liebe/ das Dritte die Hoffnung/ und das Vierdte die Gedult/ præſentiren wird. Und zwar das Erſte Feld zum Haupteunſres Kreckwitziſchen Grab- und Denckmals/ præſentiret den Glauben/ haltende mit beyden Haͤnden dẽ Gecreutzigten mit dieſem Beywort: Meinen Jeſum laß ich nicht: Der Glaube das herꝛlichſte Kleinod eines Chriſten/ wornach GOtt alles richtet. Durch den Glau- ben werden unſre Hertzen gereiniget/ wie man das Ange- ſicht fein rein haͤlt. Durch den Glauben wohnet CHri- ſtus/ der Gecreutzigte/ in unſrem Hertzen/ da leuchtet ſeine Geſtalt und Bild in uns/ wie eine Geſtalt im Wachs/ wie ein Bild im Spiegel. Der Glaube das Ohr/ das GOt- tes innere verborgene Krafft-Predigt hoͤret: Laß mich hoͤren Freud und Wonne. Der Glaube die Naſe/ die da

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Zitationshilfe: Titus, Andrea: Glaube/ Liebe/ Hoffnung/ Gedult/ Als 4. Haupt-Tugenden Eines Christen. Schlichtingsheim, [1704], S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/392456/6>, abgerufen am 23.11.2024.