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Sommer, Caspar: Das unter der Creutzes Last ächtzende Christen-Hertz. Schlichtingsheim, [1704].

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Leichen-Predigt.
liger Vorbereitung zum Hochwürdigen Sacrament/ und
ergab sich der Leitung des Heil. Geistes/ durch dessen K[ra]fft
und Gnaden-Würckung/ wenn sie vom Fleisch übereilet/ bald
zu sich kam/ aufstande/ den Sünden-Fall GOtt hertzlich
abbathe/ und sich mit Jhm außsöhnete.

Hiobs Lob/ so ihm der HErr gab/ war/ daß er sein
Knecht genennet wurde: Also lies sie sich auch angelegen
seyn/ GOtte zu dienen in Heiligkeit und Gerechtigkeit die
ihmgefällig. a Dahero dienete sie nicht der Sünde/ von dera Luc. 1.
v.
75.

sie durch den Sohn GOttes frey gemacht/ sondern begab
sich selbst GOtt/ und Jhre Glieder zum Dienste der Ge-
rechtigkeit. bb Rom. 6.
v.
13. 19.

Hiobs Lob war/ daß er schlecht und gerecht gewesen/
damit angedeutet wird seine Auffrichtig- und Lauterkeit/
das sein Hertz/ welches GOtt ansiehet/ c und kennet/ dc 1. Sam.
16, 8.

ohne falsch gewesen/ und daß er sich nicht Heuchlerisch mit
dem Munde zu GOTT genahet/ worwider GOTTd Jer. 11.
v.
20.

eifert. Es. XXIX. e Unsere Seel. Frau von Kreckwitze Es. 39, 13.
Seuffzen/ war aus Psal. XXV. f Schlecht und recht dasf Es. 25, 21.
behütte mich/ derowegen lies Sie ihre Gottesfurcht nicht
Heucheley seyn/ und dienete GOtt nicht mit falschem Her-
tzen. g Jhr Gebet war eiffrig/ so nicht aus falschem Her-g Sir. 1, 36.
tzen gienge. Psal. XVI. h Jhre Andacht war innbrünstig inh Ps. 17, 1.
dem GOTTes Hause/ und Anhörung des Wortes des
HErrn/ und das sich nicht ein Ansehen nur vor den Men-
schen zu machen/ sondern in allem ihren Thun hatte Sie
GOtt vor Augen und im Hertzen. i Und wie Sünde zui Tob. 4, 6
meyden/ ihre gröste Sorgfalt; also übete sie sich fleißig im
Gutten/ wozu sie das Göttliche Wort anführete. Sie
wendete allen ihren Fleiß an/ und reichete dar in Jhrem
Glauben Tugend/ und in der Tugend Bescheydenheit/

und
E 3

Leichen-Predigt.
liger Vorbereitung zum Hochwuͤrdigen Sacrament/ und
ergab ſich der Leitung des Heil. Geiſtes/ durch deſſen K[ra]fft
und Gnaden-Wuͤrckung/ weñ ſie vom Fleiſch uͤbereilet/ bald
zu ſich kam/ aufſtande/ den Suͤnden-Fall GOtt hertzlich
abbathe/ und ſich mit Jhm außſoͤhnete.

Hiobs Lob/ ſo ihm der HErr gab/ war/ daß er ſein
Knecht genennet wurde: Alſo lies ſie ſich auch angelegen
ſeyn/ GOtte zu dienen in Heiligkeit und Gerechtigkeit die
ihmgefaͤllig. a Dahero dienete ſie nicht der Suͤnde/ von dera Luc. 1.
v.
75.

ſie durch den Sohn GOttes frey gemacht/ ſondern begab
ſich ſelbſt GOtt/ und Jhre Glieder zum Dienſte der Ge-
rechtigkeit. bb Rom. 6.
v.
13. 19.

Hiobs Lob war/ daß er ſchlecht und gerecht geweſen/
damit angedeutet wird ſeine Auffrichtig- und Lauterkeit/
das ſein Hertz/ welches GOtt anſiehet/ c und kennet/ dc 1. Sam.
16, 8.

ohne falſch geweſen/ und daß er ſich nicht Heuchleriſch mit
dem Munde zu GOTT genahet/ worwider GOTTd Jer. 11.
v.
20.

eifert. Eſ. XXIX. e Unſere Seel. Frau von Kreckwitze Eſ. 39, 13.
Seuffzen/ war aus Pſal. XXV. f Schlecht und recht dasf Eſ. 25, 21.
behuͤtte mich/ derowegen lies Sie ihre Gottesfurcht nicht
Heucheley ſeyn/ und dienete GOtt nicht mit falſchem Her-
tzen. g Jhr Gebet war eiffrig/ ſo nicht aus falſchem Her-g Sir. 1, 36.
tzen gienge. Pſal. XVI. h Jhre Andacht war iñbruͤnſtig inh Pſ. 17, 1.
dem GOTTes Hauſe/ und Anhoͤrung des Wortes des
HErrn/ und das ſich nicht ein Anſehen nur vor den Men-
ſchen zu machen/ ſondern in allem ihren Thun hatte Sie
GOtt vor Augen und im Hertzen. i Und wie Suͤnde zui Tob. 4, 6
meyden/ ihre groͤſte Sorgfalt; alſo uͤbete ſie ſich fleißig im
Gutten/ wozu ſie das Goͤttliche Wort anfuͤhrete. Sie
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Glauben Tugend/ und in der Tugend Beſcheydenheit/

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Zitationshilfe: Sommer, Caspar: Das unter der Creutzes Last ächtzende Christen-Hertz. Schlichtingsheim, [1704], S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/392455/37>, abgerufen am 23.04.2024.