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Sommer, Caspar: Das unter der Creutzes Last ächtzende Christen-Hertz. Schlichtingsheim, [1704].

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Leichen-Predigt.
und durch seinen Beystand) ertragen/ a denn wo unserea 1. Cor. 10
v.
12.

Kräffte nicht zulangen/ da erweiset sich seine Krafft in un-
ser Schwachheit mächtig b daß wir mit Paulo sagen mö-b 2. Cor.
12, 9.

gen: c Jch vermag alles durch den/ der mich mächtig ma-
chet CHristus. Gesetzt/ es sey unser Leyden so viel undc Phil. 4.
v.
13.

schwer als Sand am Meer/ der ist ja endlich/ GOtt hat
ihn abgezirckelt/ und wie viel es seyn soll. d Und also istd Sir. 1, 2.
auch unser Creutz und Trübsal zeitlich und leichte. e Da-e 2. Cor. 4.
v.
17.

hero mahlet uns der Geist die Leydens-Last anders vor.
Er legt in die eine Schaale die Sünde/ damit verdienet
wird ewiges Leyden; in die Andere das Leyden/ so uns
GOtt zur Züchtigung und Dämpffung der in uns woh-
nenden Sünden zuschickt. Auf welches aber nach Gött-
lichem Rath soll folgen eine unaußsprechliche Freude/ ff 1. Petr. 8.
v.
8.

ewige und über allemassen wichtige Herrligkeit. g Da wird
der Außschlag gar anders herauß kommen: Nemlich:g 2. Cor. 4.
v.
17.

Jst euch das Creutz bitter und schwer/
Gedenckt wie heiß die Hölle wär/
Darein die Welt thut rennen:
Mit Leib und Seel muß leyden seyn/
Ohn unterlaß die ewige Pein/
Und mag doch nicht verbrennen.
Jhr aber werd nach dieser Zeit
Mit Christo haben ewig' Freud/
Dahin solt ihr gedencken.
Es lebt kein Mann/
Der außsprechen kan/
Die Glorie und den ewigen Lohn/
Den euch der HErr wird schencken.
Also
E

Leichen-Predigt.
und durch ſeinen Beyſtand) ertragen/ a denn wo unſerea 1. Cor. 10
v.
12.

Kraͤffte nicht zulangen/ da erweiſet ſich ſeine Krafft in un-
ſer Schwachheit maͤchtig b daß wir mit Paulo ſagen moͤ-b 2. Cor.
12, 9.

gen: c Jch vermag alles durch den/ der mich maͤchtig ma-
chet CHriſtus. Geſetzt/ es ſey unſer Leyden ſo viel undc Phil. 4.
v.
13.

ſchwer als Sand am Meer/ der iſt ja endlich/ GOtt hat
ihn abgezirckelt/ und wie viel es ſeyn ſoll. d Und alſo iſtd Sir. 1, 2.
auch unſer Creutz und Truͤbſal zeitlich und leichte. e Da-e 2. Cor. 4.
v.
17.

hero mahlet uns der Geiſt die Leydens-Laſt anders vor.
Er legt in die eine Schaale die Suͤnde/ damit verdienet
wird ewiges Leyden; in die Andere das Leyden/ ſo uns
GOtt zur Zuͤchtigung und Daͤmpffung der in uns woh-
nenden Suͤnden zuſchickt. Auf welches aber nach Goͤtt-
lichem Rath ſoll folgen eine unaußſprechliche Freude/ ff 1. Petr. 8.
v.
8.

ewige und uͤber allemaſſen wichtige Herꝛligkeit. g Da wird
der Außſchlag gar anders herauß kommen: Nemlich:g 2. Cor. 4.
v.
17.

Jſt euch das Creutz bitter und ſchwer/
Gedenckt wie heiß die Hoͤlle waͤr/
Darein die Welt thut rennen:
Mit Leib und Seel muß leyden ſeyn/
Ohn unterlaß die ewige Pein/
Und mag doch nicht verbrennen.
Jhr aber werd nach dieſer Zeit
Mit Chriſto haben ewig’ Freud/
Dahin ſolt ihr gedencken.
Es lebt kein Mann/
Der außſprechen kan/
Die Glorie und den ewigen Lohn/
Den euch der HErꝛ wird ſchencken.
Alſo
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[33/0033] Leichen-Predigt. und durch ſeinen Beyſtand) ertragen/ a denn wo unſere Kraͤffte nicht zulangen/ da erweiſet ſich ſeine Krafft in un- ſer Schwachheit maͤchtig b daß wir mit Paulo ſagen moͤ- gen: c Jch vermag alles durch den/ der mich maͤchtig ma- chet CHriſtus. Geſetzt/ es ſey unſer Leyden ſo viel und ſchwer als Sand am Meer/ der iſt ja endlich/ GOtt hat ihn abgezirckelt/ und wie viel es ſeyn ſoll. d Und alſo iſt auch unſer Creutz und Truͤbſal zeitlich und leichte. e Da- hero mahlet uns der Geiſt die Leydens-Laſt anders vor. Er legt in die eine Schaale die Suͤnde/ damit verdienet wird ewiges Leyden; in die Andere das Leyden/ ſo uns GOtt zur Zuͤchtigung und Daͤmpffung der in uns woh- nenden Suͤnden zuſchickt. Auf welches aber nach Goͤtt- lichem Rath ſoll folgen eine unaußſprechliche Freude/ f ewige und uͤber allemaſſen wichtige Herꝛligkeit. g Da wird der Außſchlag gar anders herauß kommen: Nemlich: a 1. Cor. 10 v. 12. b 2. Cor. 12, 9. c Phil. 4. v. 13. d Sir. 1, 2. e 2. Cor. 4. v. 17. f 1. Petr. 8. v. 8. g 2. Cor. 4. v. 17. Jſt euch das Creutz bitter und ſchwer/ Gedenckt wie heiß die Hoͤlle waͤr/ Darein die Welt thut rennen: Mit Leib und Seel muß leyden ſeyn/ Ohn unterlaß die ewige Pein/ Und mag doch nicht verbrennen. Jhr aber werd nach dieſer Zeit Mit Chriſto haben ewig’ Freud/ Dahin ſolt ihr gedencken. Es lebt kein Mann/ Der außſprechen kan/ Die Glorie und den ewigen Lohn/ Den euch der HErꝛ wird ſchencken. Alſo E

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Zitationshilfe: Sommer, Caspar: Das unter der Creutzes Last ächtzende Christen-Hertz. Schlichtingsheim, [1704], S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/392455/33>, abgerufen am 19.04.2024.