Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Strobach, Johann Georg: Den Groß-Schatz-Meister Jesum. Pirna, 1701.

Bild:
<< vorherige Seite

Der Groß-Schatz-Meister JEsus/
so dörffte sich selbige wohl nicht so gar ungeschickt voritzo appli-
ci
ren lassen/ auff gegenwärtigen hochbekümmerten Tit. Herrn
Abraham Wentzel/
treufleißigen und wohlverdienten Pfarr
allhier zu Maxen/ als welcher sich/ ungeacht er sonst ein rechter
Hertzens-Mann ist/ doch in mancherley Furcht und Beküm-
merniß befindet/ wie er sich dann in der Unterschrifft seiner itzi-
gen Brieffe undiqve moestum, Calamitosum &c. pfleget zu
nennen. Er fürchtet sich/ als ein Mensch/ ausser allem Zweif-
fel/ in den bißhero zugestossenen Unfall seines Leibes/ vor der
allgewaltigen Hand GOttes/ welche allbereit einen/ und den
andern harten/ und fast empfindlichen Griff an seinem Leben
gethan. Er fürchtet sich anitzo in der trauer-vollen Einsamkeit/
und hohen Betrübniß/ darein Er/ durch den so gar schmertz-
lichen Hintritt seines liebgewesenen und getreuen Ehegattens/
versetzet worden. Auch diesem furchtsamen und hochbeküm-
merten Abraham/ ruffet der lieb- und Trost-reiche Sohn
GOttes/ durch meinen geringen Mund zu: Fürchte dich
nicht Abraham!
Fürchte dich nicht in deiner zugestossenen
Schwachheit des Leibes; Jch bin dein Schild/ hinter wel-
chem Du solst sicher wohnen/ Dich soll keine feindliche/ sondern
meine freundliche Hand angreiffen/ wann dein Geist dermahl-
einst in Frieden wird von dir abgefordert werden. Fürchte dich
nicht in deiner Einsamkeit/ ich bin dein Schild/ dich sollen
die heimlichen gifftigen Pfeile des Satans nicht treffen/ fürchte
dich nicht/ ich bin mit dir/ weiche nicht/ ich bin dein GOtt/ ich
stärcke dich/ ich helffe dir auch/ ich erhalte dich durch die rechte
Esa. 41, 10.
Apoc.
2, 10.
Hand meiner Gerechtigkeit. Sey getreu biß an den Tod/ so
will ich dir die Krone des Lebens geben. Fürchte dich nicht/ ich
bin dein sehr grosser Lohn/ dein Glaube und Glaubens-
Kampff/ deine Mühe/ Sorg/ und Fleiß/ deine Liebe/ Treut
und Arbeit soll mit ewiger Gnade/ Krafft meines Verdienstes/
dort ewig belohnet werden/ denn ich dencke noch wohl dran/ was

ich

Der Groß-Schatz-Meiſter JEſus/
ſo doͤrffte ſich ſelbige wohl nicht ſo gar ungeſchickt voritzo appli-
ci
ren laſſen/ auff gegenwaͤrtigen hochbekuͤmmerten Tit. Herrn
Abraham Wentzel/
treufleißigen und wohlverdienten Pfarr
allhier zu Maxen/ als welcher ſich/ ungeacht er ſonſt ein rechter
Hertzens-Mann iſt/ doch in mancherley Furcht und Bekuͤm-
merniß befindet/ wie er ſich dann in der Unterſchrifft ſeiner itzi-
gen Brieffe undiqve mœſtum, Calamitoſum &c. pfleget zu
nennen. Er fuͤrchtet ſich/ als ein Menſch/ auſſer allem Zweif-
fel/ in den bißhero zugeſtoſſenen Unfall ſeines Leibes/ vor der
allgewaltigen Hand GOttes/ welche allbereit einen/ und den
andern harten/ und faſt empfindlichen Griff an ſeinem Leben
gethan. Er fuͤrchtet ſich anitzo in der trauer-vollen Einſamkeit/
und hohen Betruͤbniß/ darein Er/ durch den ſo gar ſchmertz-
lichen Hintritt ſeines liebgeweſenen und getreuen Ehegattens/
verſetzet worden. Auch dieſem furchtſamen und hochbekuͤm-
merten Abraham/ ruffet der lieb- und Troſt-reiche Sohn
GOttes/ durch meinen geringen Mund zu: Fuͤrchte dich
nicht Abraham!
Fuͤrchte dich nicht in deiner zugeſtoſſenen
Schwachheit des Leibes; Jch bin dein Schild/ hinter wel-
chem Du ſolſt ſicher wohnen/ Dich ſoll keine feindliche/ ſondern
meine freundliche Hand angreiffen/ wann dein Geiſt dermahl-
einſt in Frieden wird von dir abgefordert werden. Fuͤrchte dich
nicht in deiner Einſamkeit/ ich bin dein Schild/ dich ſollen
die heimlichen gifftigen Pfeile des Satans nicht treffen/ fuͤrchte
dich nicht/ ich bin mit dir/ weiche nicht/ ich bin dein GOtt/ ich
ſtaͤrcke dich/ ich helffe dir auch/ ich erhalte dich durch die rechte
Eſa. 41, 10.
Apoc.
2, 10.
Hand meiner Gerechtigkeit. Sey getreu biß an den Tod/ ſo
will ich dir die Krone des Lebens geben. Fuͤrchte dich nicht/ ich
bin dein ſehr groſſer Lohn/ dein Glaube und Glaubens-
Kampff/ deine Muͤhe/ Sorg/ und Fleiß/ deine Liebe/ Treut
und Arbeit ſoll mit ewiger Gnade/ Krafft meines Verdienſtes/
dort ewig belohnet werden/ denn ich dencke noch wohl dran/ was

ich
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="preface" n="2">
          <p><pb facs="#f0006" n="6"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Der Groß-Schatz-Mei&#x017F;ter JE&#x017F;us/</hi></fw><lb/>
&#x017F;o do&#x0364;rffte &#x017F;ich &#x017F;elbige wohl nicht &#x017F;o gar unge&#x017F;chickt voritzo <hi rendition="#aq">appli-<lb/>
ci</hi>ren la&#x017F;&#x017F;en/ auff gegenwa&#x0364;rtigen hochbeku&#x0364;mmerten <hi rendition="#aq">Tit.</hi> <hi rendition="#fr">Herrn<lb/>
Abraham Wentzel/</hi> treufleißigen und wohlverdienten Pfarr<lb/>
allhier zu Maxen/ als welcher &#x017F;ich/ ungeacht er &#x017F;on&#x017F;t ein rechter<lb/>
Hertzens-Mann i&#x017F;t/ doch in mancherley Furcht und Beku&#x0364;m-<lb/>
merniß befindet/ wie er &#x017F;ich dann in der Unter&#x017F;chrifft &#x017F;einer itzi-<lb/>
gen Brieffe <hi rendition="#aq">undiqve m&#x0153;&#x017F;tum, Calamito&#x017F;um &amp;c.</hi> pfleget zu<lb/>
nennen. Er fu&#x0364;rchtet &#x017F;ich/ als ein Men&#x017F;ch/ au&#x017F;&#x017F;er allem Zweif-<lb/>
fel/ in den bißhero zuge&#x017F;to&#x017F;&#x017F;enen Unfall &#x017F;eines Leibes/ vor der<lb/>
allgewaltigen Hand GOttes/ welche allbereit einen/ und den<lb/>
andern harten/ und fa&#x017F;t empfindlichen Griff an &#x017F;einem Leben<lb/>
gethan. Er fu&#x0364;rchtet &#x017F;ich anitzo in der trauer-vollen Ein&#x017F;amkeit/<lb/>
und hohen Betru&#x0364;bniß/ darein Er/ durch den &#x017F;o gar &#x017F;chmertz-<lb/>
lichen Hintritt &#x017F;eines liebgewe&#x017F;enen und getreuen Ehegattens/<lb/>
ver&#x017F;etzet worden. Auch die&#x017F;em furcht&#x017F;amen und hochbeku&#x0364;m-<lb/>
merten <hi rendition="#fr">Abraham/</hi> ruffet der lieb- und Tro&#x017F;t-reiche Sohn<lb/>
GOttes/ durch meinen geringen Mund zu: <hi rendition="#fr">Fu&#x0364;rchte dich<lb/>
nicht Abraham!</hi> Fu&#x0364;rchte dich nicht in deiner zuge&#x017F;to&#x017F;&#x017F;enen<lb/>
Schwachheit des Leibes; <hi rendition="#fr">Jch bin dein Schild/</hi> hinter wel-<lb/>
chem Du &#x017F;ol&#x017F;t &#x017F;icher wohnen/ Dich &#x017F;oll keine feindliche/ &#x017F;ondern<lb/>
meine freundliche Hand angreiffen/ wann dein Gei&#x017F;t dermahl-<lb/>
ein&#x017F;t in Frieden wird von dir abgefordert werden. Fu&#x0364;rchte dich<lb/>
nicht in deiner Ein&#x017F;amkeit/ <hi rendition="#fr">ich bin dein Schild/</hi> dich &#x017F;ollen<lb/>
die heimlichen gifftigen Pfeile des Satans nicht treffen/ fu&#x0364;rchte<lb/>
dich nicht/ ich bin mit dir/ weiche nicht/ ich bin dein GOtt/ ich<lb/>
&#x017F;ta&#x0364;rcke dich/ ich helffe dir auch/ ich erhalte dich durch die rechte<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">E&#x017F;a. 41, 10.<lb/>
Apoc.</hi> 2, 10.</note>Hand meiner Gerechtigkeit. Sey getreu biß an den Tod/ &#x017F;o<lb/>
will ich dir die Krone des Lebens geben. Fu&#x0364;rchte dich nicht/ ich<lb/><hi rendition="#fr">bin dein &#x017F;ehr gro&#x017F;&#x017F;er Lohn/</hi> dein Glaube und Glaubens-<lb/>
Kampff/ deine Mu&#x0364;he/ Sorg/ und Fleiß/ deine Liebe/ Treut<lb/>
und Arbeit &#x017F;oll mit ewiger Gnade/ Krafft meines Verdien&#x017F;tes/<lb/>
dort ewig belohnet werden/ denn ich dencke noch wohl dran/ was<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ich</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[6/0006] Der Groß-Schatz-Meiſter JEſus/ ſo doͤrffte ſich ſelbige wohl nicht ſo gar ungeſchickt voritzo appli- ciren laſſen/ auff gegenwaͤrtigen hochbekuͤmmerten Tit. Herrn Abraham Wentzel/ treufleißigen und wohlverdienten Pfarr allhier zu Maxen/ als welcher ſich/ ungeacht er ſonſt ein rechter Hertzens-Mann iſt/ doch in mancherley Furcht und Bekuͤm- merniß befindet/ wie er ſich dann in der Unterſchrifft ſeiner itzi- gen Brieffe undiqve mœſtum, Calamitoſum &c. pfleget zu nennen. Er fuͤrchtet ſich/ als ein Menſch/ auſſer allem Zweif- fel/ in den bißhero zugeſtoſſenen Unfall ſeines Leibes/ vor der allgewaltigen Hand GOttes/ welche allbereit einen/ und den andern harten/ und faſt empfindlichen Griff an ſeinem Leben gethan. Er fuͤrchtet ſich anitzo in der trauer-vollen Einſamkeit/ und hohen Betruͤbniß/ darein Er/ durch den ſo gar ſchmertz- lichen Hintritt ſeines liebgeweſenen und getreuen Ehegattens/ verſetzet worden. Auch dieſem furchtſamen und hochbekuͤm- merten Abraham/ ruffet der lieb- und Troſt-reiche Sohn GOttes/ durch meinen geringen Mund zu: Fuͤrchte dich nicht Abraham! Fuͤrchte dich nicht in deiner zugeſtoſſenen Schwachheit des Leibes; Jch bin dein Schild/ hinter wel- chem Du ſolſt ſicher wohnen/ Dich ſoll keine feindliche/ ſondern meine freundliche Hand angreiffen/ wann dein Geiſt dermahl- einſt in Frieden wird von dir abgefordert werden. Fuͤrchte dich nicht in deiner Einſamkeit/ ich bin dein Schild/ dich ſollen die heimlichen gifftigen Pfeile des Satans nicht treffen/ fuͤrchte dich nicht/ ich bin mit dir/ weiche nicht/ ich bin dein GOtt/ ich ſtaͤrcke dich/ ich helffe dir auch/ ich erhalte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit. Sey getreu biß an den Tod/ ſo will ich dir die Krone des Lebens geben. Fuͤrchte dich nicht/ ich bin dein ſehr groſſer Lohn/ dein Glaube und Glaubens- Kampff/ deine Muͤhe/ Sorg/ und Fleiß/ deine Liebe/ Treut und Arbeit ſoll mit ewiger Gnade/ Krafft meines Verdienſtes/ dort ewig belohnet werden/ denn ich dencke noch wohl dran/ was ich Eſa. 41, 10. Apoc. 2, 10.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/392438
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/392438/6
Zitationshilfe: Strobach, Johann Georg: Den Groß-Schatz-Meister Jesum. Pirna, 1701, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/392438/6>, abgerufen am 21.11.2024.