Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Strobach, Johann Georg: Des grossen Abrahams Gesegnetes Gedächtniß zu Hebron. Pirna, 1713.

Bild:
<< vorherige Seite

PERSONALIA.
so/ daß bey Leib- und Lebens-Straffe kein Soldate im
Walde sich mehr hat dürffen blicken lassen/ welches GOTT
dem HErrn zu Lob/ Ehr und Danck hier kürtzlich mit ge-
dacht wird.

Ob nun wohl der Herr Pfarr bey sogestallten Sachen
anderwärtige Beförderung/ gar leichtlich hätte haben kön-
nen/ wie denn die Durchlauchtigste Churfürstin in hoher
Person ihme solche zu unterschiedenen mahlen mündlich an-
getragen/ so hat Er doch nach solchen nicht sehr gestanden/
sondern immer nach Syrachs Worten: Liebes Kind/
bleibe gern im niedrigen Stande/ das ist besser/
denn alles/ da die Welt nach trachtet/
cap. 3. biß an
sein sel. Ende sich gehalten. Jngleichen was Paulus sa-
get: Trachtet nicht nach hohen Dingen/ sondern
haltet euch herunter zu dem Niedrigen/
Rom. 12. und
war sein gäntzlicher Schluß/ an solchem seinem ersten Ort
zu leben und zu sterben. Welches aber der Allerhöchste Pa-
tronus
seiner Kirchen/ GOtt der HErr/ dennoch anders
haben wolte/ als welcher auch zu Jhm sagte: Du solt
gehen/ wohin ich dich sende/ und predigen/ was ich
dich heisse/
Jer. 1, 7. Denn als Anno 1680. die Conta-
gion
auch in unser Land kommen/ und hefftig grassirete/
auch allhier zu Maxen/ nebenst vielen andern/ den damah-
ligen Herrn Pfarr/ George Tzschochen/ samt allen de-
nen Seinigen hinweg nahm/ und die Furcht auff dem Ge-
bürge immer grösser wurde/ hat der Wohlgebohrne Herr/
Herr Hannß Heinrich von Schönberg/ auff Maxen
und Cunnersdorff/ Jhro Churfürstl. Durchl. zu Sachsen
Hoff- und Justitien Rath/ wie auch dazumahl Appellati-
on-
Rath/ und des Meißnischen Creysses Steuer-Einneh-
mer/ auch Ober-Inspector der Churfürstl. Land-Schulen
zu Meissen/ wie auch vormahls in der Churfürstl. Sächs.

Anno

PERSONALIA.
ſo/ daß bey Leib- und Lebens-Straffe kein Soldate im
Walde ſich mehr hat duͤrffen blicken laſſen/ welches GOTT
dem HErrn zu Lob/ Ehr und Danck hier kuͤrtzlich mit ge-
dacht wird.

Ob nun wohl der Herr Pfarr bey ſogeſtallten Sachen
anderwaͤrtige Befoͤrderung/ gar leichtlich haͤtte haben koͤn-
nen/ wie denn die Durchlauchtigſte Churfuͤrſtin in hoher
Perſon ihme ſolche zu unterſchiedenen mahlen muͤndlich an-
getragen/ ſo hat Er doch nach ſolchen nicht ſehr geſtanden/
ſondern immer nach Syrachs Worten: Liebes Kind/
bleibe gern im niedrigen Stande/ das iſt beſſer/
denn alles/ da die Welt nach trachtet/
cap. 3. biß an
ſein ſel. Ende ſich gehalten. Jngleichen was Paulus ſa-
get: Trachtet nicht nach hohen Dingen/ ſondern
haltet euch herunter zu dem Niedrigen/
Rom. 12. und
war ſein gaͤntzlicher Schluß/ an ſolchem ſeinem erſten Ort
zu leben und zu ſterben. Welches aber der Allerhoͤchſte Pa-
tronus
ſeiner Kirchen/ GOtt der HErr/ dennoch anders
haben wolte/ als welcher auch zu Jhm ſagte: Du ſolt
gehen/ wohin ich dich ſende/ und predigen/ was ich
dich heiſſe/
Jer. 1, 7. Denn als Anno 1680. die Conta-
gion
auch in unſer Land kommen/ und hefftig graſſirete/
auch allhier zu Maxen/ nebenſt vielen andern/ den damah-
ligen Herrn Pfarr/ George Tzſchochen/ ſamt allen de-
nen Seinigen hinweg nahm/ und die Furcht auff dem Ge-
buͤrge immer groͤſſer wurde/ hat der Wohlgebohrne Herr/
Herr Hannß Heinrich von Schoͤnberg/ auff Maxen
und Cunnersdorff/ Jhro Churfuͤrſtl. Durchl. zu Sachſen
Hoff- und Juſtitien Rath/ wie auch dazumahl Appellati-
on-
Rath/ und des Meißniſchen Creyſſes Steuer-Einneh-
mer/ auch Ober-Inſpector der Churfuͤrſtl. Land-Schulen
zu Meiſſen/ wie auch vormahls in der Churfuͤrſtl. Saͤchſ.

Anno
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsRemembrance" n="1">
        <div type="fsPersonalia" n="2">
          <p><pb facs="#f0046" n="46"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">PERSONALIA.</hi></hi></fw><lb/>
&#x017F;o/ daß bey Leib- und Lebens-Straffe kein Soldate im<lb/>
Walde &#x017F;ich mehr hat du&#x0364;rffen blicken la&#x017F;&#x017F;en/ welches GOTT<lb/>
dem HErrn zu Lob/ Ehr und Danck hier ku&#x0364;rtzlich mit ge-<lb/>
dacht wird.</p><lb/>
          <p>Ob nun wohl der <hi rendition="#fr">Herr Pfarr</hi> bey &#x017F;oge&#x017F;tallten Sachen<lb/>
anderwa&#x0364;rtige Befo&#x0364;rderung/ gar leichtlich ha&#x0364;tte haben ko&#x0364;n-<lb/>
nen/ wie denn die Durchlauchtig&#x017F;te Churfu&#x0364;r&#x017F;tin in hoher<lb/>
Per&#x017F;on ihme &#x017F;olche zu unter&#x017F;chiedenen mahlen mu&#x0364;ndlich an-<lb/>
getragen/ &#x017F;o hat Er doch nach &#x017F;olchen nicht &#x017F;ehr ge&#x017F;tanden/<lb/>
&#x017F;ondern immer nach Syrachs Worten: <hi rendition="#fr">Liebes Kind/<lb/>
bleibe gern im niedrigen Stande/ das i&#x017F;t be&#x017F;&#x017F;er/<lb/>
denn alles/ da die Welt nach trachtet/</hi> <hi rendition="#aq">cap.</hi> 3. biß an<lb/>
&#x017F;ein &#x017F;el. Ende &#x017F;ich gehalten. Jngleichen was Paulus &#x017F;a-<lb/>
get: <hi rendition="#fr">Trachtet nicht nach hohen Dingen/ &#x017F;ondern<lb/>
haltet euch herunter zu dem Niedrigen/</hi> <hi rendition="#aq">Rom.</hi> 12. und<lb/>
war &#x017F;ein ga&#x0364;ntzlicher Schluß/ an &#x017F;olchem &#x017F;einem er&#x017F;ten Ort<lb/>
zu leben und zu &#x017F;terben. Welches aber der Allerho&#x0364;ch&#x017F;te <hi rendition="#aq">Pa-<lb/>
tronus</hi> &#x017F;einer Kirchen/ GOtt der HErr/ dennoch anders<lb/>
haben wolte/ als welcher auch zu Jhm &#x017F;agte: <hi rendition="#fr">Du &#x017F;olt<lb/>
gehen/ wohin ich dich &#x017F;ende/ und predigen/ was ich<lb/>
dich hei&#x017F;&#x017F;e/</hi> <hi rendition="#aq">Jer.</hi> 1, 7. Denn als <hi rendition="#aq">Anno</hi> 1680. die <hi rendition="#aq">Conta-<lb/>
gion</hi> auch in un&#x017F;er Land kommen/ und hefftig <hi rendition="#aq">gra&#x017F;&#x017F;i</hi>rete/<lb/>
auch allhier zu Maxen/ neben&#x017F;t vielen andern/ den damah-<lb/>
ligen Herrn Pfarr/ <hi rendition="#fr">George Tz&#x017F;chochen/</hi> &#x017F;amt allen de-<lb/>
nen Seinigen hinweg nahm/ und die Furcht auff dem Ge-<lb/>
bu&#x0364;rge immer gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er wurde/ hat der Wohlgebohrne Herr/<lb/>
Herr <hi rendition="#fr">Hannß Heinrich von Scho&#x0364;nberg/</hi> auff Maxen<lb/>
und Cunnersdorff/ Jhro Churfu&#x0364;r&#x017F;tl. Durchl. zu Sach&#x017F;en<lb/>
Hoff- und <hi rendition="#aq">Ju&#x017F;titien</hi> Rath/ wie auch dazumahl <hi rendition="#aq">Appellati-<lb/>
on-</hi>Rath/ und des Meißni&#x017F;chen Crey&#x017F;&#x017F;es Steuer-Einneh-<lb/>
mer/ auch Ober-<hi rendition="#aq">In&#x017F;pector</hi> der Churfu&#x0364;r&#x017F;tl. Land-Schulen<lb/>
zu Mei&#x017F;&#x017F;en/ wie auch vormahls in der Churfu&#x0364;r&#x017F;tl. Sa&#x0364;ch&#x017F;.<lb/>
<fw type="catch" place="bottom"><hi rendition="#aq">Anno</hi></fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[46/0046] PERSONALIA. ſo/ daß bey Leib- und Lebens-Straffe kein Soldate im Walde ſich mehr hat duͤrffen blicken laſſen/ welches GOTT dem HErrn zu Lob/ Ehr und Danck hier kuͤrtzlich mit ge- dacht wird. Ob nun wohl der Herr Pfarr bey ſogeſtallten Sachen anderwaͤrtige Befoͤrderung/ gar leichtlich haͤtte haben koͤn- nen/ wie denn die Durchlauchtigſte Churfuͤrſtin in hoher Perſon ihme ſolche zu unterſchiedenen mahlen muͤndlich an- getragen/ ſo hat Er doch nach ſolchen nicht ſehr geſtanden/ ſondern immer nach Syrachs Worten: Liebes Kind/ bleibe gern im niedrigen Stande/ das iſt beſſer/ denn alles/ da die Welt nach trachtet/ cap. 3. biß an ſein ſel. Ende ſich gehalten. Jngleichen was Paulus ſa- get: Trachtet nicht nach hohen Dingen/ ſondern haltet euch herunter zu dem Niedrigen/ Rom. 12. und war ſein gaͤntzlicher Schluß/ an ſolchem ſeinem erſten Ort zu leben und zu ſterben. Welches aber der Allerhoͤchſte Pa- tronus ſeiner Kirchen/ GOtt der HErr/ dennoch anders haben wolte/ als welcher auch zu Jhm ſagte: Du ſolt gehen/ wohin ich dich ſende/ und predigen/ was ich dich heiſſe/ Jer. 1, 7. Denn als Anno 1680. die Conta- gion auch in unſer Land kommen/ und hefftig graſſirete/ auch allhier zu Maxen/ nebenſt vielen andern/ den damah- ligen Herrn Pfarr/ George Tzſchochen/ ſamt allen de- nen Seinigen hinweg nahm/ und die Furcht auff dem Ge- buͤrge immer groͤſſer wurde/ hat der Wohlgebohrne Herr/ Herr Hannß Heinrich von Schoͤnberg/ auff Maxen und Cunnersdorff/ Jhro Churfuͤrſtl. Durchl. zu Sachſen Hoff- und Juſtitien Rath/ wie auch dazumahl Appellati- on-Rath/ und des Meißniſchen Creyſſes Steuer-Einneh- mer/ auch Ober-Inſpector der Churfuͤrſtl. Land-Schulen zu Meiſſen/ wie auch vormahls in der Churfuͤrſtl. Saͤchſ. Anno

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/392437
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/392437/46
Zitationshilfe: Strobach, Johann Georg: Des grossen Abrahams Gesegnetes Gedächtniß zu Hebron. Pirna, 1713, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/392437/46>, abgerufen am 02.05.2024.