Schöttgen, Christian: Lebens-Beschreibung Herrn Wolffgang Eulenbecks. Dresden, 1740.Leben D. Wolffgang Eulenbecks, Unter demselben: Pientissimae foeminae D. Catharinae Eulenbeciae, Socero, socrui & conjugi desideratissimis, gener & maritus superstes §. 13. Auf seinem Sterbe-Bette hat er sich etliche mahl erinnert, welcher- §. 14. Solchergestalt nun geniessen wir allhier etwas von der Mildigkeit die- wer-
Leben D. Wolffgang Eulenbecks, Unter demſelben: Pientiſſimæ fœminæ D. Catharinæ Eulenbeciæ, Socero, ſocrui & conjugi deſideratiſſimis, gener & maritus ſuperſtes §. 13. Auf ſeinem Sterbe-Bette hat er ſich etliche mahl erinnert, welcher- §. 14. Solchergeſtalt nun genieſſen wir allhier etwas von der Mildigkeit die- wer-
<TEI> <text> <body> <div type="fsPersonalia" n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0010" n="10"/> <fw type="header" place="top">Leben D. Wolffgang Eulenbecks,</fw><lb/> <p>Unter demſelben: <hi rendition="#aq">Pientiſſimæ fœminæ D. Catharinæ Eulenbeciæ,<lb/> conjugi D. Sigismundi Rolingii, I. V. D. & Conſiliarii Electoratus Sax. quæ<lb/> poſtquam per XI. fere annos cum marito in matrimonio jucundo & pa-<lb/> cifico vixiſſet, animam Chriſto Redemtori reddidit, IX. Martii, Anno ſalu-<lb/> tis M. DC. ætatis XXIX.</hi></p><lb/> <p> <hi rendition="#aq">Socero, ſocrui & conjugi deſideratiſſimis, gener & maritus ſuperſtes<lb/> hoc obſervantiæ & amoris nunquam morituri monumentum F. F.</hi> </p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 13.</head><lb/> <p>Auf ſeinem Sterbe-Bette hat er ſich etliche mahl erinnert, welcher-<lb/> geſtalt ihn GOtt nicht allein in Erkenntniß ſeiner goͤttlichen Wahrheit,<lb/> ſondern auch an zeitlichen Guͤtern durch Chriſtliche rechtmaͤßige Mittel<lb/> ſo reichlich geſegnet, daß er, zu Bezeigung ſeiner Danckbarkeit,<lb/> etwas von denenſelben, Kirchen, Schulen und dem Armuth zum Beſten<lb/> zu ſtifften, verpflichtet ſey. Er hat auch wenig Tage vor ſeinem Tode de-<lb/> nen Seinigen anbefohlen, daß ſie nicht allein ſeine armen Freunde zu Bar-<lb/> by, ſondern auch Kirchen und Schulen allhier zu Dreßden aus ſeiner Ver-<lb/> laſſenſchafft mit einem gewiſſen Geſtiffte bedencken ſolten. Da nun die ver-<lb/> laſſene Witwe bald nach ihrem Ehe-Herren Todes verblichen, ſo hat der ge-<lb/> dachte Schwieger-Sohn D. Roͤling, nebſt ſeiner Ehe-Liebſte, ihres ſeel. Va-<lb/> ters und Schwieger-Vaters Willen a. 1598. den 26. Julii ſolchergeſtalt<lb/> ins Werck gerichtet, daß eine gewiſſe Summa auf deſſen Hauſe in der Mo-<lb/> ritz-Straſſe, welches itzund der Hr. Steuer-Procurator Edelmann beſitzet,<lb/> damahls aber zwiſchen D. George Cracauens und Magiſter Chriſtian<lb/> Schuͤtzens Erben Haͤuſern gelegen, hafften und verbleiben ſollen, davon Kir-<lb/> che und Schule, nebſt deren Bedienten jaͤhrlich die davon fallenden Jnter-<lb/> eſſen ausgezahlet bekommen. Und dieſes iſt von beſagter Zeit an gangbar<lb/> geweſen, und auch noch, wie das darzu verfertigte Qvittungs-Buch von<lb/> Jahren zu Jahren ausweiſet. Was aber zu Barby vor ein Vermaͤchtniß<lb/> geſtifftet worden, iſt mir nicht bekannt, weil die Erben in unſere Stifftung-<lb/> ſchreiben, ſie haͤtten ſich, wegen damahliger Sterbens-Gefahr zu Magdeburg<lb/> und Barby, dahin nicht begeben koͤnnen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 14.</head><lb/> <p>Solchergeſtalt nun genieſſen wir allhier etwas von der Mildigkeit die-<lb/> ſes Mannes, und ich habe meine Schuldigkeit zu ſeyn erachtet, ihm dieſes<lb/> geringe Ehren-Gedaͤchtniß zu ſtifften, ſo weit es meine Kraͤffte zugelaſſen.<lb/> Wird mir von andern dergleichen Wohlthaͤtern Nachricht zukommen, ſo<lb/> <fw type="catch" place="bottom">wer-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [10/0010]
Leben D. Wolffgang Eulenbecks,
Unter demſelben: Pientiſſimæ fœminæ D. Catharinæ Eulenbeciæ,
conjugi D. Sigismundi Rolingii, I. V. D. & Conſiliarii Electoratus Sax. quæ
poſtquam per XI. fere annos cum marito in matrimonio jucundo & pa-
cifico vixiſſet, animam Chriſto Redemtori reddidit, IX. Martii, Anno ſalu-
tis M. DC. ætatis XXIX.
Socero, ſocrui & conjugi deſideratiſſimis, gener & maritus ſuperſtes
hoc obſervantiæ & amoris nunquam morituri monumentum F. F.
§. 13.
Auf ſeinem Sterbe-Bette hat er ſich etliche mahl erinnert, welcher-
geſtalt ihn GOtt nicht allein in Erkenntniß ſeiner goͤttlichen Wahrheit,
ſondern auch an zeitlichen Guͤtern durch Chriſtliche rechtmaͤßige Mittel
ſo reichlich geſegnet, daß er, zu Bezeigung ſeiner Danckbarkeit,
etwas von denenſelben, Kirchen, Schulen und dem Armuth zum Beſten
zu ſtifften, verpflichtet ſey. Er hat auch wenig Tage vor ſeinem Tode de-
nen Seinigen anbefohlen, daß ſie nicht allein ſeine armen Freunde zu Bar-
by, ſondern auch Kirchen und Schulen allhier zu Dreßden aus ſeiner Ver-
laſſenſchafft mit einem gewiſſen Geſtiffte bedencken ſolten. Da nun die ver-
laſſene Witwe bald nach ihrem Ehe-Herren Todes verblichen, ſo hat der ge-
dachte Schwieger-Sohn D. Roͤling, nebſt ſeiner Ehe-Liebſte, ihres ſeel. Va-
ters und Schwieger-Vaters Willen a. 1598. den 26. Julii ſolchergeſtalt
ins Werck gerichtet, daß eine gewiſſe Summa auf deſſen Hauſe in der Mo-
ritz-Straſſe, welches itzund der Hr. Steuer-Procurator Edelmann beſitzet,
damahls aber zwiſchen D. George Cracauens und Magiſter Chriſtian
Schuͤtzens Erben Haͤuſern gelegen, hafften und verbleiben ſollen, davon Kir-
che und Schule, nebſt deren Bedienten jaͤhrlich die davon fallenden Jnter-
eſſen ausgezahlet bekommen. Und dieſes iſt von beſagter Zeit an gangbar
geweſen, und auch noch, wie das darzu verfertigte Qvittungs-Buch von
Jahren zu Jahren ausweiſet. Was aber zu Barby vor ein Vermaͤchtniß
geſtifftet worden, iſt mir nicht bekannt, weil die Erben in unſere Stifftung-
ſchreiben, ſie haͤtten ſich, wegen damahliger Sterbens-Gefahr zu Magdeburg
und Barby, dahin nicht begeben koͤnnen.
§. 14.
Solchergeſtalt nun genieſſen wir allhier etwas von der Mildigkeit die-
ſes Mannes, und ich habe meine Schuldigkeit zu ſeyn erachtet, ihm dieſes
geringe Ehren-Gedaͤchtniß zu ſtifften, ſo weit es meine Kraͤffte zugelaſſen.
Wird mir von andern dergleichen Wohlthaͤtern Nachricht zukommen, ſo
wer-
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