Seiler, Tobias: De praefixo vitae termino. [Görlitz], 1635.Vnsern Feinden abgenommen/ Wenn der schöne Taw der Erden Mit den Sternen wird vergehn/ Vnd die Wolcken krachen werden/ Wird nicht alles aufferstehn? Solte denn der Todes pein/ Alles vnterworffen sein. Alle Frommen werden schweben/ In der grösten Herrligkeit/ Vnd in schönsten Frewden leben/ Ausser aller Maß vnd Zeit; Solte denn der Todes pein/ Alles vnterworffen sein. Wer im Himmel eingeschrieben/ Wer nach Lob vnd Tugend steht/ Seinem Gotte Trew verblieben/ Vnd darauff zu Bette geht/ Dem wird alle Todes pein/ Nur ein Weg zum Leben sein. Chrysostomus Schultz. ACh! Ach! hat nicht genug Herr Kreckler schon erliedten Bey dieser Eisren Zeit/ da Mars mit grimm' vnd wütten Auff alle Menschen stürmt/ das Land mit Blutte netzt Vnd manche schöne Stadt in Staub vnd Asche setzt? Ists nicht genug das sich Angst/ Kummer/ Leid vnd Sorgen In seinem schwerem Ampt gefunden alle Morgen; Daß Er für vnser Stadt so manche liebe Nacht Ohn ruh' vnd süssen schlaff mit wachen hingebracht? Muß
Vnſern Feinden abgenommen/ Wenn der ſchoͤne Taw der Erden Mit den Sternen wird vergehn/ Vnd die Wolcken krachen werden/ Wird nicht alles aufferſtehn? Solte denn der Todes pein/ Alles vnterworffen ſein. Alle Frommen werden ſchweben/ In der groͤſten Herrligkeit/ Vnd in ſchoͤnſten Frewden leben/ Auſſer aller Maß vnd Zeit; Solte denn der Todes pein/ Alles vnterworffen ſein. Wer im Himmel eingeſchrieben/ Wer nach Lob vnd Tugend ſteht/ Seinem Gotte Trew verblieben/ Vnd darauff zu Bette geht/ Dem wird alle Todes pein/ Nur ein Weg zum Leben ſein. Chryſoſtomus Schultz. ACh! Ach! hat nicht genug Herr Kreckler ſchon erliedten Bey dieſer Eiſren Zeit/ da Mars mit grimm’ vnd wuͤtten Auff alle Menſchen ſtuͤrmt/ das Land mit Blutte netzt Vnd manche ſchoͤne Stadt in Staub vnd Aſche ſetzt? Iſts nicht genug das ſich Angſt/ Kummer/ Leid vnd Sorgen In ſeinem ſchwerem Ampt gefunden alle Morgen; Daß Er fuͤr vnſer Stadt ſo manche liebe Nacht Ohn ruh’ vnd ſuͤſſen ſchlaff mit wachen hingebracht? Muß
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Vnſern Feinden abgenommen/
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Solte denn der Todes pein/
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Nur ein Weg zum Leben ſein.
Chryſoſtomus Schultz.
ACh! Ach! hat nicht genug Herr Kreckler ſchon erliedten
Bey dieſer Eiſren Zeit/ da Mars mit grimm’ vnd wuͤtten
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Iſts nicht genug das ſich Angſt/ Kummer/ Leid vnd Sorgen
In ſeinem ſchwerem Ampt gefunden alle Morgen;
Daß Er fuͤr vnſer Stadt ſo manche liebe Nacht
Ohn ruh’ vnd ſuͤſſen ſchlaff mit wachen hingebracht?
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