Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Seiler, Tobias: Annulus verorum verbi divini ministrorum recordatorius. Görlitz, 1635.

Bild:
<< vorherige Seite

gesetzet hat; Derowegen soll man sich für jhnen hütten
vnd vorsehen/ damit man nicht von jhnen in zeitliches
vnd ewiges Verterben gestürtzet werde/ Denn jene die ei-
nem andern nacheilen/ werden groß Hertzleid haben
Ps: 16.

Diese Meister von hohen sinnen werden einmahl er-
fahren was hinter den Worten Christi
Luc: 17. gestecket
hat. Jene meine Feinde die nicht wollen das ich über sie
Herrschen solte/ die bringet mir her/ vnd erwürget Sie
für meinen Augen.

Das dritte gelencke in diesem Gedenckrin-3.
ge ist vnd heist: Honesta vitae institutio, daß sie jhren von
Gott vertrawten Pfarrkindern mit einem gutem exem-
pel Christlichen Lebens vnd Wandels vorgehen.

Ein Knecht des HERRN soll nicht zänckisch sein/
Sondern Väterlich gegen jederman
2 Tim: 2. saget der
Apostel Paulus. Vnd
1 Tim: 3. spricht er: Ein Bischoff
soll vnsträfflich sein eines Weibes Mann/ Nüchtern/
Mässig/ Sittig/ Gastfrey/ etc.

Jm Bapsthumb will man nicht/ das die Priester sol-
len eines Weibes Mann sein/ sondern man weiset Sie ab
mit dem Spruch
qui in carne vivunt Deo placere non pos-
sunt,
Die im Fleisch leben/ können GOtt nicht gefallen.
Aber nein spricht Paulus/ Ein Bischoff sol sein eines Wei-
bes Man. Was GOtt ordnet das ist löblich vnd herrlich

Psal: 111. Den Ehestand hat GOtt geordnet. Ergo, so ists
ein löblicher vnd herrlicher Standt.

Die Ehe soll ehrlich gehalten werden bey allen Men-
schen; Nu sindt die Prediger ja auch Menschen. Derowe-
Hebr: 13.
gen sol auch bey jhnen die Ehe ehrlich gehalten werden.

Jn solchem jhrem Ehestande aber nun/ da sollen
Christliche Lehrer vnd Prediger Vorbilde der Herde sein;
Sollen jhren vertrawten KirchKindern mit einem gut-
ten exempel eines Christlichen Lebens vnd Wandels vor-
gehen.

Vnd
C

geſetzet hat; Derowegen ſoll man ſich fuͤr jhnen huͤtten
vnd vorſehen/ damit man nicht von jhnen in zeitliches
vnd ewiges Verterben geſtuͤrtzet werde/ Denn jene die ei-
nem andern nacheilen/ werden groß Hertzleid haben
Pſ: 16.

Dieſe Meiſter von hohen ſinnen werden einmahl er-
fahren was hinter den Worten Chriſti
Luc: 17. geſtecket
hat. Jene meine Feinde die nicht wollen das ich uͤber ſie
Herrſchen ſolte/ die bringet mir her/ vnd erwuͤrget Sie
fuͤr meinen Augen.

Das dritte gelencke in dieſem Gedenckrin-3.
ge iſt vnd heiſt: Honeſta vitæ inſtitutio, daß ſie jhren von
Gott vertrawten Pfarrkindern mit einem gutem exem-
pel Chriſtlichen Lebens vnd Wandels vorgehen.

Ein Knecht des HERRN ſoll nicht zaͤnckiſch ſein/
Sondern Vaͤterlich gegen jederman
2 Tim: 2. ſaget der
Apoſtel Paulus. Vnd
1 Tim: 3. ſpricht er: Ein Biſchoff
ſoll vnſtraͤfflich ſein eines Weibes Mann/ Nuͤchtern/
Maͤſſig/ Sittig/ Gaſtfrey/ ꝛc.

Jm Bapſthumb will man nicht/ das die Prieſter ſol-
len eines Weibes Mann ſein/ ſondern man weiſet Sie ab
mit dem Spruch
qui in carne vivunt Deo placere non poſ-
ſunt,
Die im Fleiſch leben/ koͤnnen GOtt nicht gefallen.
Aber nein ſpricht Paulus/ Ein Biſchoff ſol ſein eines Wei-
bes Man. Was GOtt ordnet das iſt loͤblich vnd herrlich

Pſal: 111. Den Eheſtand hat GOtt geordnet. Ergo, ſo iſts
ein loͤblicher vnd herrlicher Standt.

Die Ehe ſoll ehrlich gehalten werden bey allen Men-
ſchen; Nu ſindt die Prediger ja auch Menſchen. Derowe-
Hebr: 13.
gen ſol auch bey jhnen die Ehe ehrlich gehalten werden.

Jn ſolchem jhrem Eheſtande aber nun/ da ſollen
Chriſtliche Lehrer vnd Prediger Vorbilde der Herde ſein;
Sollen jhren vertrawten KirchKindern mit einem gut-
ten exempel eines Chriſtlichen Lebens vnd Wandels vor-
gehen.

Vnd
C
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsExordium" n="2">
          <div type="fsMainPart" n="2">
            <div n="3">
              <div n="4">
                <p><pb facs="#f0017" n="[17]"/><hi rendition="#fr">ge&#x017F;etzet hat; Derowegen &#x017F;oll man &#x017F;ich fu&#x0364;r jhnen hu&#x0364;tten<lb/>
vnd vor&#x017F;ehen/ damit man nicht von jhnen in zeitliches<lb/>
vnd ewiges Verterben ge&#x017F;tu&#x0364;rtzet werde/ Denn jene die ei-<lb/>
nem andern nacheilen/ werden groß Hertzleid haben</hi><hi rendition="#aq">P&#x017F;:</hi> 16.</p><lb/>
                <p><hi rendition="#fr">Die&#x017F;e Mei&#x017F;ter von hohen &#x017F;innen werden einmahl er-<lb/>
fahren was hinter den Worten Chri&#x017F;ti</hi><hi rendition="#aq">Luc:</hi> 17. <hi rendition="#fr">ge&#x017F;tecket<lb/>
hat. Jene meine Feinde die nicht wollen das ich u&#x0364;ber &#x017F;ie<lb/>
Herr&#x017F;chen &#x017F;olte/ die bringet mir her/ vnd erwu&#x0364;rget Sie<lb/>
fu&#x0364;r meinen Augen.</hi></p>
              </div><lb/>
              <div n="4">
                <head/>
                <p> <hi rendition="#fr">Das dritte gelencke in die&#x017F;em Gedenck<hi rendition="#k">r</hi>in-</hi> <note place="right">3.</note><lb/> <hi rendition="#fr">ge i&#x017F;t vnd hei&#x017F;t:</hi> <hi rendition="#aq">Hone&#x017F;ta vitæ in&#x017F;titutio,</hi> <hi rendition="#fr">daß &#x017F;ie jhren von<lb/>
Gott vertrawten Pfarrkindern mit einem gutem exem-<lb/>
pel Chri&#x017F;tlichen Lebens vnd Wandels vorgehen.</hi> </p><lb/>
                <p><hi rendition="#fr">Ein Knecht des HERRN &#x017F;oll nicht za&#x0364;ncki&#x017F;ch &#x017F;ein/<lb/>
Sondern Va&#x0364;terlich gegen jederman</hi> 2 <hi rendition="#aq">Tim:</hi> 2. <hi rendition="#fr">&#x017F;aget der<lb/>
Apo&#x017F;tel Paulus. Vnd</hi> 1 <hi rendition="#aq">Tim:</hi> 3. <hi rendition="#fr">&#x017F;pricht er: Ein Bi&#x017F;choff<lb/>
&#x017F;oll vn&#x017F;tra&#x0364;fflich &#x017F;ein eines Weibes Mann/ Nu&#x0364;chtern/<lb/>
Ma&#x0364;&#x017F;&#x017F;ig/ Sittig/ Ga&#x017F;tfrey/ &#xA75B;c.</hi></p><lb/>
                <p><hi rendition="#fr">Jm Bap&#x017F;thumb will man nicht/ das die Prie&#x017F;ter &#x017F;ol-<lb/>
len eines Weibes Mann &#x017F;ein/ &#x017F;ondern man wei&#x017F;et Sie ab<lb/>
mit dem Spruch</hi><hi rendition="#aq">qui in carne vivunt <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Deo</hi></hi> placere non po&#x017F;-<lb/>
&#x017F;unt,</hi><hi rendition="#fr">Die im Flei&#x017F;ch leben/ ko&#x0364;nnen GOtt nicht gefallen.<lb/>
Aber nein &#x017F;pricht Paulus/ Ein Bi&#x017F;choff &#x017F;ol &#x017F;ein eines Wei-<lb/>
bes Man. Was GOtt ordnet das i&#x017F;t lo&#x0364;blich vnd herrlich</hi><lb/><hi rendition="#aq">P&#x017F;al:</hi> 111. <hi rendition="#fr">Den Ehe&#x017F;tand hat GOtt geordnet.</hi> <hi rendition="#aq">Ergo,</hi> <hi rendition="#fr">&#x017F;o i&#x017F;ts<lb/>
ein lo&#x0364;blicher vnd herrlicher Standt.</hi></p><lb/>
                <p> <hi rendition="#fr">Die Ehe &#x017F;oll ehrlich gehalten werden bey allen Men-<lb/>
&#x017F;chen; Nu &#x017F;indt die Prediger ja auch Men&#x017F;chen. Derowe-</hi> <note place="right"><hi rendition="#aq">Hebr:</hi> 13.</note><lb/> <hi rendition="#fr">gen &#x017F;ol auch bey jhnen die Ehe ehrlich gehalten werden.</hi> </p><lb/>
                <p> <hi rendition="#fr">Jn &#x017F;olchem jhrem Ehe&#x017F;tande aber nun/ da &#x017F;ollen<lb/>
Chri&#x017F;tliche Lehrer vnd Prediger Vorbilde der Herde &#x017F;ein;<lb/>
Sollen jhren vertrawten KirchKindern mit einem gut-<lb/>
ten exempel eines Chri&#x017F;tlichen Lebens vnd Wandels vor-<lb/>
gehen.</hi> </p><lb/>
                <fw type="sig" place="bottom"> <hi rendition="#fr">C</hi> </fw>
                <fw type="catch" place="bottom"> <hi rendition="#fr">Vnd</hi> </fw><lb/>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[17]/0017] geſetzet hat; Derowegen ſoll man ſich fuͤr jhnen huͤtten vnd vorſehen/ damit man nicht von jhnen in zeitliches vnd ewiges Verterben geſtuͤrtzet werde/ Denn jene die ei- nem andern nacheilen/ werden groß Hertzleid haben Pſ: 16. Dieſe Meiſter von hohen ſinnen werden einmahl er- fahren was hinter den Worten Chriſti Luc: 17. geſtecket hat. Jene meine Feinde die nicht wollen das ich uͤber ſie Herrſchen ſolte/ die bringet mir her/ vnd erwuͤrget Sie fuͤr meinen Augen. Das dritte gelencke in dieſem Gedenckrin- ge iſt vnd heiſt: Honeſta vitæ inſtitutio, daß ſie jhren von Gott vertrawten Pfarrkindern mit einem gutem exem- pel Chriſtlichen Lebens vnd Wandels vorgehen. 3. Ein Knecht des HERRN ſoll nicht zaͤnckiſch ſein/ Sondern Vaͤterlich gegen jederman 2 Tim: 2. ſaget der Apoſtel Paulus. Vnd 1 Tim: 3. ſpricht er: Ein Biſchoff ſoll vnſtraͤfflich ſein eines Weibes Mann/ Nuͤchtern/ Maͤſſig/ Sittig/ Gaſtfrey/ ꝛc. Jm Bapſthumb will man nicht/ das die Prieſter ſol- len eines Weibes Mann ſein/ ſondern man weiſet Sie ab mit dem Spruch qui in carne vivunt Deo placere non poſ- ſunt, Die im Fleiſch leben/ koͤnnen GOtt nicht gefallen. Aber nein ſpricht Paulus/ Ein Biſchoff ſol ſein eines Wei- bes Man. Was GOtt ordnet das iſt loͤblich vnd herrlich Pſal: 111. Den Eheſtand hat GOtt geordnet. Ergo, ſo iſts ein loͤblicher vnd herrlicher Standt. Die Ehe ſoll ehrlich gehalten werden bey allen Men- ſchen; Nu ſindt die Prediger ja auch Menſchen. Derowe- gen ſol auch bey jhnen die Ehe ehrlich gehalten werden. Hebr: 13. Jn ſolchem jhrem Eheſtande aber nun/ da ſollen Chriſtliche Lehrer vnd Prediger Vorbilde der Herde ſein; Sollen jhren vertrawten KirchKindern mit einem gut- ten exempel eines Chriſtlichen Lebens vnd Wandels vor- gehen. Vnd C

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/386412
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/386412/17
Zitationshilfe: Seiler, Tobias: Annulus verorum verbi divini ministrorum recordatorius. Görlitz, 1635, S. [17]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/386412/17>, abgerufen am 23.11.2024.