Freylinghausen, Johann Anastasius: Christliches Denckmaal, Welches Seinem Seligen Herrn Eydam, HERRN M. Georg Joh. Hencken. hrsg. v. Wiegleb, Johann Hieronymus. Halle, 1720.Leichen-Carmina. XXVII. HJnauf! zum Himmel zu! muß unser Wahlspruch seyn/ Nachdem der Geist dem Sünden-Netz entgangen/ Und folglich auch zu kennen angefangen Mit heiterm Angesicht der Freyheit Glantz und Schein. Da muß von Welt uns nichts auf halten können/ Weil JEsus selbst sich wil zum Schatz uns gön- nen. Ja/ ja! zum Himmel zu! Denn dieser Tausch ist gut/ Die Unlust soll mit Lust verwechselt werden/ Die süffe Ruh' soll statt der Angst-Beschwer- den/ Für, Trübsahl Wonne seyn/ für Schrecken sichere Huth. Dort soll kein Schmertz/ kein Leid uns mehr an- fallen/ Weil CHRJSTUS ist uns alles und in Allen. Drum nur zum Himmel zu! Dort ist das Vaterland/ Dahin das Kind die Seufftzer längst ge- schicket/ Da es der Schooß der Mutter sanft er- quicket/ Dort G 5
Leichen-Carmina. XXVII. HJnauf! zum Himmel zu! muß unſer Wahlſpruch ſeyn/ Nachdem der Geiſt dem Suͤnden-Netz entgangen/ Und folglich auch zu kennen angefangen Mit heiterm Angeſicht der Freyheit Glantz und Schein. Da muß von Welt uns nichts auf halten koͤnnen/ Weil JEſus ſelbſt ſich wil zum Schatz uns goͤn- nen. Ja/ ja! zum Himmel zu! Denn dieſer Tauſch iſt gut/ Die Unluſt ſoll mit Luſt verwechſelt werden/ Die ſuͤffe Ruh’ ſoll ſtatt der Angſt-Beſchwer- den/ Fuͤr, Truͤbſahl Wonne ſeyn/ fuͤr Schrecken ſichere Huth. Dort ſoll kein Schmertz/ kein Leid uns mehr an- fallen/ Weil CHRJSTUS iſt uns alles und in Allen. Drum nur zum Himmel zu! Dort iſt das Vaterland/ Dahin das Kind die Seufftzer laͤngſt ge- ſchicket/ Da es der Schooß der Mutter ſanft er- quicket/ Dort G 5
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Leichen-Carmina.
XXVII.
HJnauf! zum Himmel zu! muß unſer
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Und folglich auch zu kennen angefangen
Mit heiterm Angeſicht der Freyheit Glantz
und Schein.
Da muß von Welt uns nichts auf halten
koͤnnen/
Weil JEſus ſelbſt ſich wil zum Schatz uns goͤn-
nen.
Ja/ ja! zum Himmel zu! Denn dieſer Tauſch
iſt gut/
Die Unluſt ſoll mit Luſt verwechſelt werden/
Die ſuͤffe Ruh’ ſoll ſtatt der Angſt-Beſchwer-
den/
Fuͤr, Truͤbſahl Wonne ſeyn/ fuͤr Schrecken
ſichere Huth.
Dort ſoll kein Schmertz/ kein Leid uns mehr an-
fallen/
Weil CHRJSTUS iſt uns alles und in
Allen.
Drum nur zum Himmel zu! Dort iſt das
Vaterland/
Dahin das Kind die Seufftzer laͤngſt ge-
ſchicket/
Da es der Schooß der Mutter ſanft er-
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