Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Eder, Michael: Judith lychnuchus Mosaicus. Oder Judith Der güldene Leuchter Mosis. Lissa, [1640].

Bild:
<< vorherige Seite
Christliche Leich-Predigt.
Inaestimabi-
lis.

WOllen anhören/ wie Mosis Leu-
chter sey ein sehr köstlicher Leuchter/ vnd das
wegen der Materi/ darauß er gemacht ist. Die-
selbe ist nicht gewesen Holtz/ oder Stein/ oder
Eisen/ oder Meßing/ oder Silber; sondern Gold/ vnd
zwar fein Gold/ vnnd zwar nicht hole/ sondern tichte
Gold. Fein/ das da ist ohne Zusatz/ vnnd hat eine
schimmernde Reinigkeit: Tichte/ das mit Hammern
gehandelt/ vnd zu seiner Form geschlagen vnd auffgefüh-
ret ward. Dieses Gold bedeutet die Gnade GOttes.
Das Gold wird wunderbarlicher weise bereitet: Vber
GOttes Gnade wundern wir vns/ vnd sagen: Wo-
her kompt mir das? Das Gold gläntzet: Die
Gnade GOttes leuchtet heller/ denn die Sonne. Das
Gold ist schwer vnnd wüchtig: Wie thewr ist deine
Psal. 36. 8.Gütte GOtt/ spricht David. Das Gold kan leicht
gezogen werden: Die Gnade des HErren erstreckt sich
vber alles. Das Gold tawret: Die Gnade GOttes
vnd seine Gütte wäret jmmer für vnd für. Das Gold
ist rein: GOttes Gütte ist vnbefleckt/ Er rücket nie-
manden auff/ was er thut. Das Gold dienet zur Artz-
ney: GOttes Gnade schenckt die Seeligkeit. GOt-
tes Gnade ist Wundersam/ denn Er ist wunderbarlich
Psal. 96. 4.vber alle Götter.

Auß diesem Gold der Gnade GOttes ist gemacht
die Judith/ die gesagt: Auß Gnaden bin ich das
ich bin.

Nicht
Chriſtliche Leich-Predigt.
Inæſtimabi-
lis.

WOllen anhoͤren/ wie Moſis Leu-
chter ſey ein ſehr koͤſtlicher Leuchter/ vnd das
wegen der Materi/ darauß er gemacht iſt. Die-
ſelbe iſt nicht geweſen Holtz/ oder Stein/ oder
Eiſen/ oder Meßing/ oder Silber; ſondern Gold/ vnd
zwar fein Gold/ vnnd zwar nicht hole/ ſondern tichte
Gold. Fein/ das da iſt ohne Zuſatz/ vnnd hat eine
ſchimmernde Reinigkeit: Tichte/ das mit Hammern
gehandelt/ vnd zu ſeiner Form geſchlagen vnd auffgefuͤh-
ret ward. Dieſes Gold bedeutet die Gnade GOttes.
Das Gold wird wunderbarlicher weiſe bereitet: Vber
GOttes Gnade wundern wir vns/ vnd ſagen: Wo-
her kompt mir das? Das Gold glaͤntzet: Die
Gnade GOttes leuchtet heller/ denn die Sonne. Das
Gold iſt ſchwer vnnd wuͤchtig: Wie thewr iſt deine
Pſal. 36. 8.Guͤtte GOtt/ ſpricht David. Das Gold kan leicht
gezogen werden: Die Gnade des HErren erſtreckt ſich
vber alles. Das Gold tawret: Die Gnade GOttes
vnd ſeine Guͤtte waͤret jmmer fuͤr vnd fuͤr. Das Gold
iſt rein: GOttes Guͤtte iſt vnbefleckt/ Er ruͤcket nie-
manden auff/ was er thut. Das Gold dienet zur Artz-
ney: GOttes Gnade ſchenckt die Seeligkeit. GOt-
tes Gnade iſt Wunderſam/ denn Er iſt wunderbarlich
Pſal. 96. 4.vber alle Goͤtter.

Auß dieſem Gold der Gnade GOttes iſt gemacht
die Judith/ die geſagt: Auß Gnaden bin ich das
ich bin.

Nicht
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0036"/>
            <fw type="header" place="top">Chri&#x017F;tliche Leich-Predigt.</fw><lb/>
            <note place="left"> <hi rendition="#aq">Inæ&#x017F;timabi-<lb/>
lis.</hi> </note>
            <p><hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">W</hi>Ollen anho&#x0364;ren/ wie Mo&#x017F;is Leu-</hi><lb/>
chter &#x017F;ey ein &#x017F;ehr ko&#x0364;&#x017F;tlicher Leuchter/ vnd das<lb/>
wegen der Materi/ darauß er gemacht i&#x017F;t. Die-<lb/>
&#x017F;elbe i&#x017F;t nicht gewe&#x017F;en Holtz/ oder Stein/ oder<lb/>
Ei&#x017F;en/ oder Meßing/ oder Silber; &#x017F;ondern Gold/ vnd<lb/>
zwar fein Gold/ vnnd zwar nicht hole/ &#x017F;ondern tichte<lb/>
Gold. Fein/ das da i&#x017F;t ohne Zu&#x017F;atz/ vnnd hat eine<lb/>
&#x017F;chimmernde Reinigkeit: Tichte/ das mit Hammern<lb/>
gehandelt/ vnd zu &#x017F;einer Form ge&#x017F;chlagen vnd auffgefu&#x0364;h-<lb/>
ret ward. Die&#x017F;es Gold bedeutet die Gnade GOttes.<lb/>
Das Gold wird wunderbarlicher wei&#x017F;e bereitet: Vber<lb/>
GOttes Gnade wundern wir vns/ vnd &#x017F;agen: Wo-<lb/>
her kompt mir das? Das Gold gla&#x0364;ntzet: Die<lb/>
Gnade GOttes leuchtet heller/ denn die Sonne. Das<lb/>
Gold i&#x017F;t &#x017F;chwer vnnd wu&#x0364;chtig: Wie thewr i&#x017F;t deine<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">P&#x017F;al.</hi> 36. 8.</note>Gu&#x0364;tte GOtt/ &#x017F;pricht David. Das Gold kan leicht<lb/>
gezogen werden: Die Gnade des HErren er&#x017F;treckt &#x017F;ich<lb/>
vber alles. Das Gold tawret: Die Gnade GOttes<lb/>
vnd &#x017F;eine Gu&#x0364;tte wa&#x0364;ret jmmer fu&#x0364;r vnd fu&#x0364;r. Das Gold<lb/>
i&#x017F;t rein: GOttes Gu&#x0364;tte i&#x017F;t vnbefleckt/ Er ru&#x0364;cket nie-<lb/>
manden auff/ was er thut. Das Gold dienet zur Artz-<lb/>
ney: GOttes Gnade &#x017F;chenckt die Seeligkeit. GOt-<lb/>
tes Gnade i&#x017F;t Wunder&#x017F;am/ denn Er i&#x017F;t wunderbarlich<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">P&#x017F;al.</hi> 96. 4.</note>vber alle Go&#x0364;tter.</p><lb/>
            <p>Auß die&#x017F;em Gold der Gnade GOttes i&#x017F;t gemacht<lb/>
die Judith/ die ge&#x017F;agt: Auß Gnaden bin ich das<lb/>
ich bin.</p><lb/>
            <fw type="catch" place="bottom">Nicht</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0036] Chriſtliche Leich-Predigt. WOllen anhoͤren/ wie Moſis Leu- chter ſey ein ſehr koͤſtlicher Leuchter/ vnd das wegen der Materi/ darauß er gemacht iſt. Die- ſelbe iſt nicht geweſen Holtz/ oder Stein/ oder Eiſen/ oder Meßing/ oder Silber; ſondern Gold/ vnd zwar fein Gold/ vnnd zwar nicht hole/ ſondern tichte Gold. Fein/ das da iſt ohne Zuſatz/ vnnd hat eine ſchimmernde Reinigkeit: Tichte/ das mit Hammern gehandelt/ vnd zu ſeiner Form geſchlagen vnd auffgefuͤh- ret ward. Dieſes Gold bedeutet die Gnade GOttes. Das Gold wird wunderbarlicher weiſe bereitet: Vber GOttes Gnade wundern wir vns/ vnd ſagen: Wo- her kompt mir das? Das Gold glaͤntzet: Die Gnade GOttes leuchtet heller/ denn die Sonne. Das Gold iſt ſchwer vnnd wuͤchtig: Wie thewr iſt deine Guͤtte GOtt/ ſpricht David. Das Gold kan leicht gezogen werden: Die Gnade des HErren erſtreckt ſich vber alles. Das Gold tawret: Die Gnade GOttes vnd ſeine Guͤtte waͤret jmmer fuͤr vnd fuͤr. Das Gold iſt rein: GOttes Guͤtte iſt vnbefleckt/ Er ruͤcket nie- manden auff/ was er thut. Das Gold dienet zur Artz- ney: GOttes Gnade ſchenckt die Seeligkeit. GOt- tes Gnade iſt Wunderſam/ denn Er iſt wunderbarlich vber alle Goͤtter. Pſal. 36. 8. Pſal. 96. 4. Auß dieſem Gold der Gnade GOttes iſt gemacht die Judith/ die geſagt: Auß Gnaden bin ich das ich bin. Nicht

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/361724
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/361724/36
Zitationshilfe: Eder, Michael: Judith lychnuchus Mosaicus. Oder Judith Der güldene Leuchter Mosis. Lissa, [1640], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/361724/36>, abgerufen am 21.11.2024.