Hayn, Johann: Liebliches Seelen-Gespräch. Lissa, 1649.Trost-Briefflein. ser geschöpffet/ das hernach als der beste Wein geschme-cket. Joh. 2. v. 6. 7. Praeoccupiren aber/ und einwenden muß ich zuvor/ An GOtt/ sintemal der sich seinen außerwälten Noch an dem Tode/ an dem kan ich nichts finden/ betrübt
Troſt-Briefflein. ſer geſchoͤpffet/ das hernach als der beſte Wein geſchme-cket. Joh. 2. v. 6. 7. Præoccupiren aber/ und einwenden muß ich zuvor/ An GOtt/ ſintemal der ſich ſeinen außerwaͤlten Noch an dem Tode/ an dem kan ich nichts finden/ betruͤbt
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Troſt-Briefflein.
ſer geſchoͤpffet/ das hernach als der beſte Wein geſchme-
cket. Joh. 2. v. 6. 7.
Præoccupiren aber/ und einwenden muß ich zuvor/
daß mein Briefflein gar nicht auffs Muͤtterliche Hertz/
ſondern auff den kindlichen Geiſt zu Gott gerichtet/ den-
ſelben in den drey gruͤnden zu beſtaͤttigen/ daß weder aus
GOtt/ noch dem Todt/ nach der Abgeſtorbenen Er ein-
zige Urſach finde zu trawren.
An GOtt/ ſintemal der ſich ſeinen außerwaͤlten
Glaͤubigen alſo offenbahret/ wie daß von Jhnen ſein
Rathſchluß gutt unnd weißlich/ wannher Paulus ruͤh-
met die Gnaden GOttes/ 1. Cor. 15. v. 10. Sein Wil-
le gegen Jhnen heilig und unſtraͤfflich/ weßwegen Da-
vid ſpricht: Er mache es mit mir/ wie es Jhm wol-
gefaͤllet/ 2. Sam. 15. v. 16. Alle ſein Thun unnd Ver-
richten bey Jhnen heylſam und hochpreyßlich/ warum-
ben der Außerwaͤhlten Danck-Lied iſt/ Er hat alles wol
gemacht/ Marc. 7. v. 37. Jſt darumb hie billich/ daß die
Magd Hagar weiche mit ſampt Jhrem Sohn/ damit
der Sohn der Freyin ſich frewen koͤnne in dem HErren
ſeinem Gott; Das iſt Fleiſch uñ Blutt/ das nur meynet/
was Menſchlich iſt/ Matt. 16. v 13. GOtt weiche/ da-
mit der Geiſt zu GOtt komme/ da erforſche/ was Goͤtt-
lich iſt/ und nach dem inwendigen Menſchen habe ſeine
Luſt in GOtt/ Roͤm. 7. v. 22.
Noch an dem Tode/ an dem kan ich nichts finden/
das einem außerwaͤhlten glaͤubigen Chriſten ſolle lange
betruͤbt
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Zitationshilfe: | Hayn, Johann: Liebliches Seelen-Gespräch. Lissa, 1649, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360994/94>, abgerufen am 05.07.2024. |