Hayn, Johann: Liebliches Seelen-Gespräch. Lissa, 1649.Sey still/ mein Seel/ es macht dein GOtt Aber von solchem Gleiten und fallen errettet und III. 7. 8. Er bringet uns alßdann auß dem Finsternüß an Sal. vi ii. v. 6. 7. Da wird das kalte Eyß gantz weg/ und hingegen Wie solte denn eine gläubige Seele umb solcher ho- loben
Sey ſtill/ mein Seel/ es macht dein GOtt Aber von ſolchem Gleiten und fallen errettet und III. 7. 8. Er bringet uns alßdann auß dem Finſternuͤß an Sal. vi ii. v. 6. 7. Da wird das kalte Eyß gantz weg/ und hingegen Wie ſolte denn eine glaͤubige Seele umb ſolcher ho- loben
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0028"/> <fw place="top" type="header">Sey ſtill/ mein Seel/ es macht dein GOtt</fw><lb/> <p>Aber von ſolchem Gleiten und fallen errettet und<lb/> befreyet uns unſer lieber frommer Gott durch ein Seelig<lb/><note place="left">Pſal. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">xviii,</hi></hi><lb/> 37. und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">xxvi.</hi></hi><lb/> 12.</note>Stuͤndlein: <hi rendition="#aq">U</hi>nd machet alßdenn unſer Schenckel und<lb/> knoͤchel feſte/ daß ſie nicht mehr gleiten/ ſondern unſer Fuß<lb/><note place="left">Eſai. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">xxxv.</hi></hi> 6.</note>richtig gehet: Ja/ die wir zuvor als gelaͤmete Leute gewe-<lb/><note place="left">Pſal. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k"><hi rendition="#g">xviii,</hi></hi></hi><lb/> 34.</note>ſen/ lecken wie ein Hirſch/ wandeln und ſpringen koͤnnen/<lb/> unnd daruͤber Gott loben/ mie jener von Mutter-Leibe<lb/><note place="left">Habac. <hi rendition="#aq">II I.</hi><lb/> 18. 19.</note>lahme unnd geſund-gemachte Mann/ in der Apoſtel<lb/> Geſchicht am 3. cap.</p><lb/> <note place="left">Apoſt Geſch.<lb/><hi rendition="#aq">III.</hi> 7. 8.</note> <p>Er bringet uns alßdann auß dem Finſternuͤß an<lb/> das rechte Licht/ do wir alles werden koͤnnen ſcharff ſe-<lb/><note place="left">Mich. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">vii,</hi></hi> 9.</note>hen/ und nicht mehr die Menſchen Anſehen/ als ſehen<lb/><note place="left">Marc. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k"><hi rendition="#g">viii,</hi></hi></hi><lb/> 24. 25.</note>wir Baͤume/ da man ſich befohren muß/ man moͤchte<lb/> bald an die Aeſte und Zweige/ bald an die Wurtzeln an-<lb/> ſtoſſen/ und einen Fall thun/ oder ſich ſonſt an Haupt und<lb/> Glieder verletzen.</p><lb/> <note place="left">Hohelied<lb/> Sal. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k"><hi rendition="#g">vi ii.<lb/> v.</hi></hi></hi> 6. 7.</note> <p>Da wird das kalte Eyß gantz weg/ und hingegen<lb/> lauter Liebe ſeyn/ derer Glutt fewrig iſt/ und eine Flamme<lb/> des HErren/ daß auch viel Waſſer Sie nicht moͤgen<lb/><note place="left">1. Corinth.<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k"><hi rendition="#g">xiii,</hi></hi></hi> 13.</note>außleſchen/ noch die Stroͤme ſie erſeuffen: Ja nim-<lb/> mermehr wird auffhoͤren: Sintemal die Außerwaͤhle-<lb/> ten alsdenn in jhrer Heiligkeit alſo werden befeſtiget<lb/> ſeyn/ daß Sie nicht mehr werden ſtraucheln/ gleiten/ fal-<lb/><note place="left">Matth. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">xx,</hi></hi><lb/> 30.</note>len und ſuͤndigen koͤnnen/ ſondern ſeyn gleich wie die En-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">U</hi>nnd Cap.<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k"><hi rendition="#g">xviii,</hi></hi></hi> 10.</note>gel Gottes im Himmel/ die allzeit ſehen das Angeſicht<lb/> des Himliſchen Vaters/ und ſeinen Willen thun.</p><lb/> <p>Wie ſolte denn eine glaͤubige Seele umb ſolcher ho-<lb/> hen Wolthat willen nicht Jhren GOtt und Heyland<lb/> <fw place="bottom" type="catch">loben</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0028]
Sey ſtill/ mein Seel/ es macht dein GOtt
Aber von ſolchem Gleiten und fallen errettet und
befreyet uns unſer lieber frommer Gott durch ein Seelig
Stuͤndlein: Und machet alßdenn unſer Schenckel und
knoͤchel feſte/ daß ſie nicht mehr gleiten/ ſondern unſer Fuß
richtig gehet: Ja/ die wir zuvor als gelaͤmete Leute gewe-
ſen/ lecken wie ein Hirſch/ wandeln und ſpringen koͤnnen/
unnd daruͤber Gott loben/ mie jener von Mutter-Leibe
lahme unnd geſund-gemachte Mann/ in der Apoſtel
Geſchicht am 3. cap.
Pſal. xviii,
37. und xxvi.
12.
Eſai. xxxv. 6.
Pſal. xviii,
34.
Habac. II I.
18. 19.
Er bringet uns alßdann auß dem Finſternuͤß an
das rechte Licht/ do wir alles werden koͤnnen ſcharff ſe-
hen/ und nicht mehr die Menſchen Anſehen/ als ſehen
wir Baͤume/ da man ſich befohren muß/ man moͤchte
bald an die Aeſte und Zweige/ bald an die Wurtzeln an-
ſtoſſen/ und einen Fall thun/ oder ſich ſonſt an Haupt und
Glieder verletzen.
Mich. vii, 9.
Marc. viii,
24. 25.
Da wird das kalte Eyß gantz weg/ und hingegen
lauter Liebe ſeyn/ derer Glutt fewrig iſt/ und eine Flamme
des HErren/ daß auch viel Waſſer Sie nicht moͤgen
außleſchen/ noch die Stroͤme ſie erſeuffen: Ja nim-
mermehr wird auffhoͤren: Sintemal die Außerwaͤhle-
ten alsdenn in jhrer Heiligkeit alſo werden befeſtiget
ſeyn/ daß Sie nicht mehr werden ſtraucheln/ gleiten/ fal-
len und ſuͤndigen koͤnnen/ ſondern ſeyn gleich wie die En-
gel Gottes im Himmel/ die allzeit ſehen das Angeſicht
des Himliſchen Vaters/ und ſeinen Willen thun.
1. Corinth.
xiii, 13.
Matth. xx,
30.
Unnd Cap.
xviii, 10.
Wie ſolte denn eine glaͤubige Seele umb ſolcher ho-
hen Wolthat willen nicht Jhren GOtt und Heyland
loben
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