Hayn, Johann: Liebliches Seelen-Gespräch. Lissa, 1649.All's gutt/ im Leben und im Todt Der fromen Gläubigen Seelen aber werden Hie ist die Frage: Was doch die gläubigen See- Und Jhn hiemit loben umb dreyer vortrefflicher 1. Animae de Morte ereptionem. Daß Er Denn ob gleich der Mensch noch bey Leben ist/ so Mensch C iij
All’s gutt/ im Leben und im Todt Der fromen Glaͤubigen Seelen aber werden Hie iſt die Frage: Was doch die glaͤubigen See- Und Jhn hiemit loben umb dreyer vortrefflicher 1. Animæ de Morte ereptionem. Daß Er Denn ob gleich der Menſch noch bey Leben iſt/ ſo Menſch C iij
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0021"/> <fw place="top" type="header">All’s gutt/ im Leben und im Todt</fw><lb/> <p>Der fromen Glaͤubigen Seelen aber werden<lb/> durch die Heiligen Engel/ die Himliſchen BrautDie-<lb/> ner/ zu Jhrem Braͤutigamb/ dem HErren JEſu/ in<lb/> ſeine Himmels-Huͤtte unnd Braut-Kammer gefuͤhret<note place="right">1. B. Moſ.<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">xxiv. v.</hi></hi> 67.</note><lb/> und gebracht werden/ wie die Rebecca zu Iſaac/ unnd<lb/> Sara zu dem jungen Tobia.</p> <note place="right">Tob. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">viii,</hi></hi> 1.</note><lb/> <p>Hie iſt die Frage: Was doch die glaͤubigen See-<lb/> len/ wenn Sie alſo fuͤr dem Thron Gottes werden dar-<lb/> geſtellet/ und zu Jhrem Braͤutigam JEſu gebracht wor-<lb/> den ſeyn/ am allererſten thun und reden werden? Jch<lb/> halte gaͤntzlich dafuͤr/ es habe uns der Heilige Geiſt in<lb/> unſerm Pſalm-Spruche gleichſam ein Schuckfenſterlin<lb/> in den Himmel auffgethan/ unnd ſolches geoffenbahret:<lb/> Nehmlich/ daß Sie fuͤr Gott und dem Lamb wie die El-<note place="right">offenb. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">iv.</hi></hi> 10.<lb/> und <hi rendition="#aq">V. 8. &.<lb/> ſeqq.</hi></note><lb/> teſten in der Offenbahrung S. Johannis am 4. und 5.<lb/> Cap. werden niederfallen/ unnd Jhn fuͤr die im Leben/<lb/> und nun auch durch einen Seeligen Todt/ Jhnen erzei-<lb/> gete Wolthaten ruͤhmen/ preyſen/ und ſagen: O HErr<lb/> mein GOtt und Heyland/ du haſt meine Seele<lb/> auß dem Tode geriſſen/ meine Augen von den<lb/> Thraͤnen/ meinen Fuß vom gleiten:</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">U</hi>nd Jhn hiemit loben umb dreyer vortrefflicher<lb/> Wolthaten willen/ nehmlich <hi rendition="#aq">propter</hi></p><lb/> <p>1. <hi rendition="#aq">Animæ de Morte ereptionem.</hi> Daß Er<lb/> Jhre Seele auß dem Tode geriſſen/ Nehmlich<lb/> dem geiſtlichen zeitlichen/ und ewigen Tode.</p><lb/> <p>Denn ob gleich der Menſch noch bey Leben iſt/ ſo<lb/> iſt Er doch Geiſtlich Todt in Suͤnden. So offte ein<lb/> <fw place="bottom" type="sig">C iij</fw><fw place="bottom" type="catch">Menſch</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0021]
All’s gutt/ im Leben und im Todt
Der fromen Glaͤubigen Seelen aber werden
durch die Heiligen Engel/ die Himliſchen BrautDie-
ner/ zu Jhrem Braͤutigamb/ dem HErren JEſu/ in
ſeine Himmels-Huͤtte unnd Braut-Kammer gefuͤhret
und gebracht werden/ wie die Rebecca zu Iſaac/ unnd
Sara zu dem jungen Tobia.
1. B. Moſ.
xxiv. v. 67.
Hie iſt die Frage: Was doch die glaͤubigen See-
len/ wenn Sie alſo fuͤr dem Thron Gottes werden dar-
geſtellet/ und zu Jhrem Braͤutigam JEſu gebracht wor-
den ſeyn/ am allererſten thun und reden werden? Jch
halte gaͤntzlich dafuͤr/ es habe uns der Heilige Geiſt in
unſerm Pſalm-Spruche gleichſam ein Schuckfenſterlin
in den Himmel auffgethan/ unnd ſolches geoffenbahret:
Nehmlich/ daß Sie fuͤr Gott und dem Lamb wie die El-
teſten in der Offenbahrung S. Johannis am 4. und 5.
Cap. werden niederfallen/ unnd Jhn fuͤr die im Leben/
und nun auch durch einen Seeligen Todt/ Jhnen erzei-
gete Wolthaten ruͤhmen/ preyſen/ und ſagen: O HErr
mein GOtt und Heyland/ du haſt meine Seele
auß dem Tode geriſſen/ meine Augen von den
Thraͤnen/ meinen Fuß vom gleiten:
offenb. iv. 10.
und V. 8. &.
ſeqq.
Und Jhn hiemit loben umb dreyer vortrefflicher
Wolthaten willen/ nehmlich propter
1. Animæ de Morte ereptionem. Daß Er
Jhre Seele auß dem Tode geriſſen/ Nehmlich
dem geiſtlichen zeitlichen/ und ewigen Tode.
Denn ob gleich der Menſch noch bey Leben iſt/ ſo
iſt Er doch Geiſtlich Todt in Suͤnden. So offte ein
Menſch
C iij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |