Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hubrig, Johann: Pii studiosi encomium, FIDI PRÆCEPTORIS DIDACTRUM, BONI PASTORIS PRÆMIUM. Oels, 1642.

Bild:
<< vorherige Seite

Abdanckung.
offtmaln in Schlechten kleinen vnbekandten Dörffern/
Flecken/ vnd Städtlein die vornehmbsten vnd tapffer-
Stob. Ser-
mon.
82.
sten Männer erzeuget vnd gebohren: Vnd wie dieses
nicht das beste Getreyde ist/ welches auff einem schönen
Acker wächst/ sondern gut vnd reich an Körnern ist/ also
sind dieses nicht allzeit die vornehmbsten Leute/ welche
statliches herkommens sind/ sondern die mit Tugend/
III.
Invirili &
Confirma-
ta aetate
Beatum
Dn. Super-
intenden-
tem audie-
mus in Ca-
thedra &
suggesto
docentem.
Kunst/ Geschickligkeit vnd andern qualiteten begabet/
sich erweisen/ wie Socrates zu seiner Zeit gesagt.

Betrachten wir sein Männliches vnd recht vollkom-
menes Alter/ so können wir von vnsern Seligen Herrn
Superintendenten eben das jenige sagen/ waß der
Löbliche Kayser Marcus Aurelius von Hochgelährten
Männern zu reden pflechte: Ingenij Excellentiam for-
tuna promovet:
Das heist: Hat einer nur etwaß
rechtschaffenes
studiret vnd gelernet/ so findet
Anton.de
Guevar. in
Horolog.
Princ.
er wol Patronos vnd Beförderer/ daß er solches
practiciren vnd seine Kunst an Tag geben kan/
sonderlich wann man auff zeit vnd gelegenheit siehet:
Plinius l. 6.
Epist.
23.
Non enim est cuiquam tam clarum statim ingenium,
ut poßit emergere, nisi illi materia, occasio, Fautor
etiam commendatorq; contingat.
Dann nach dem
vnser Sel. Herr Superintendens verspüret/ daß Er
numehr in patria Schola, in dem Gymnasio zu Breß-
law/ vnd auf den Universiteten das jenige mit beystand
Johann.
Saubert.
in Conci-
on inau-
gural. Vni-
versitat.
Altorph.
deß heiligen Geistes/ so der rechte nervus opticus ist/
erlernet/ daß er Gott vnd der Welt dienen können; &
quod Scientia sine usu sit vana ac manca, hat er auch
auff zeit vnd gelegeeheit getrachtet/ wie er sich bey vor-
nehmen gelährten Leuten insinuiren, vnd durch derer

patro-

Abdanckung.
offtmaln in Schlechten kleinen vnbekandten Doͤrffern/
Flecken/ vnd Staͤdtlein die vornehmbſten vnd tapffer-
Stob. Ser-
mon.
82.
ſten Maͤnner erzeuget vnd gebohren: Vnd wie dieſes
nicht das beſte Getreyde iſt/ welches auff einem ſchoͤnen
Acker waͤchſt/ ſondern gut vnd reich an Koͤrnern iſt/ alſo
ſind dieſes nicht allzeit die vornehmbſten Leute/ welche
ſtatliches herkommens ſind/ ſondern die mit Tugend/
III.
Invirili &
Confirma-
tâ ætate
Beatum
Dn. Super-
intenden-
tem audie-
mus in Ca-
thedra &
ſuggeſto
docentem.
Kunſt/ Geſchickligkeit vnd andern qualiteten begabet/
ſich erweiſen/ wie Socrates zu ſeiner Zeit geſagt.

Betrachten wir ſein Maͤnnliches vnd recht vollkom-
menes Alter/ ſo koͤnnen wir von vnſern Seligen Herrn
Superintendenten eben das jenige ſagen/ waß der
Loͤbliche Kayſer Marcus Aurelius von Hochgelaͤhrten
Maͤnnern zu reden pflechte: Ingenij Excellentiam for-
tuna promovet:
Das heiſt: Hat einer nur etwaß
rechtſchaffenes
ſtudiret vnd gelernet/ ſo findet
Anton.de
Guevar. in
Horolog.
Princ.
er wol Patronos vnd Befoͤrderer/ daß er ſolches
practiciren vnd ſeine Kunſt an Tag geben kan/
ſonderlich wann man auff zeit vnd gelegenheit ſiehet:
Plinius l. 6.
Epiſt.
23.
Non enim eſt cuiquam tàm clarum ſtatim ingenium,
ut poßit emergere, niſi illi materia, occaſio, Fautor
etiam commendatorq̀; contingat.
Dann nach dem
vnſer Sel. Herr Superintendens verſpuͤret/ daß Er
numehr in patriâ Schola, in dem Gymnaſio zu Breß-
law/ vnd auf den Univerſiteten das jenige mit beyſtand
Johann.
Saubert.
in Conci-
on inau-
gural. Vni-
verſitat.
Altorph.
deß heiligen Geiſtes/ ſo der rechte nervus opticus iſt/
erlernet/ daß er Gott vnd der Welt dienen koͤnnen; &
quod Scientia ſine uſu ſit vana ac manca, hat er auch
auff zeit vnd gelegeeheit getrachtet/ wie er ſich bey vor-
nehmen gelaͤhrten Leuten inſinuiren, vnd durch derer

patro-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsThanks" n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0016"/><fw place="top" type="header">Abdanckung.</fw><lb/>
offtmaln in Schlechten kleinen vnbekandten Do&#x0364;rffern/<lb/>
Flecken/ vnd Sta&#x0364;dtlein die vornehmb&#x017F;ten vnd tapffer-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Stob. Ser-<lb/>
mon.</hi> 82.</note>&#x017F;ten Ma&#x0364;nner erzeuget vnd gebohren: Vnd wie die&#x017F;es<lb/>
nicht das be&#x017F;te Getreyde i&#x017F;t/ welches auff einem &#x017F;cho&#x0364;nen<lb/>
Acker wa&#x0364;ch&#x017F;t/ &#x017F;ondern gut vnd reich an Ko&#x0364;rnern i&#x017F;t/ al&#x017F;o<lb/>
&#x017F;ind die&#x017F;es nicht allzeit die vornehmb&#x017F;ten Leute/ welche<lb/>
&#x017F;tatliches herkommens &#x017F;ind/ &#x017F;ondern die mit Tugend/<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">III.<lb/>
Invirili &amp;<lb/>
Confirma-<lb/>
tâ ætate<lb/>
Beatum<lb/>
Dn. Super-<lb/>
intenden-<lb/>
tem audie-<lb/>
mus in Ca-<lb/>
thedra &amp;<lb/>
&#x017F;ugge&#x017F;to<lb/>
docentem.</hi></note>Kun&#x017F;t/ Ge&#x017F;chickligkeit vnd andern <hi rendition="#aq">qualiteten</hi> begabet/<lb/>
&#x017F;ich erwei&#x017F;en/ wie <hi rendition="#aq">Socrates</hi> zu &#x017F;einer Zeit ge&#x017F;agt.</p><lb/>
            <p>Betrachten wir &#x017F;ein Ma&#x0364;nnliches vnd recht vollkom-<lb/>
menes Alter/ &#x017F;o ko&#x0364;nnen wir von vn&#x017F;ern Seligen Herrn<lb/><hi rendition="#aq">Superintendenten</hi> eben das jenige &#x017F;agen/ waß der<lb/>
Lo&#x0364;bliche Kay&#x017F;er <hi rendition="#aq">Marcus Aurelius</hi> von Hochgela&#x0364;hrten<lb/>
Ma&#x0364;nnern zu reden pflechte: <hi rendition="#aq">Ingenij Excellentiam for-<lb/>
tuna promovet:</hi> Das hei&#x017F;t: <hi rendition="#fr">Hat einer nur etwaß<lb/>
recht&#x017F;chaffenes</hi> <hi rendition="#aq">&#x017F;tudi</hi><hi rendition="#fr">ret vnd gelernet/ &#x017F;o findet</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Anton.de<lb/>
Guevar. in<lb/>
Horolog.<lb/>
Princ.</hi></note><hi rendition="#fr">er wol</hi> <hi rendition="#aq">Patronos</hi> <hi rendition="#fr">vnd Befo&#x0364;rderer/ daß er &#x017F;olches</hi><lb/><hi rendition="#aq">practici</hi><hi rendition="#fr">ren vnd &#x017F;eine Kun&#x017F;t an Tag geben kan/</hi><lb/>
&#x017F;onderlich wann man auff zeit vnd gelegenheit &#x017F;iehet:<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Plinius l. 6.<lb/>
Epi&#x017F;t.</hi> 23.</note><hi rendition="#aq">Non enim e&#x017F;t cuiquam tàm clarum &#x017F;tatim ingenium,<lb/>
ut poßit emergere, ni&#x017F;i illi materia, occa&#x017F;io, Fautor<lb/>
etiam commendatorq&#x0300;; contingat.</hi> Dann nach dem<lb/>
vn&#x017F;er <hi rendition="#fr">Sel. Herr</hi> <hi rendition="#aq">Superintendens</hi> ver&#x017F;pu&#x0364;ret/ daß Er<lb/>
numehr <hi rendition="#aq">in patriâ Schola,</hi> in dem <hi rendition="#aq">Gymna&#x017F;io</hi> zu Breß-<lb/>
law/ vnd auf den <hi rendition="#aq">Univer&#x017F;iteten</hi> das jenige mit bey&#x017F;tand<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Johann.<lb/>
Saubert.<lb/>
in Conci-<lb/>
on inau-<lb/>
gural. Vni-<lb/>
ver&#x017F;itat.<lb/>
Altorph.</hi></note>deß heiligen Gei&#x017F;tes/ &#x017F;o der rechte <hi rendition="#aq">nervus opticus</hi> i&#x017F;t/<lb/>
erlernet/ daß er Gott vnd der Welt dienen ko&#x0364;nnen; &amp;<lb/><hi rendition="#aq">quod Scientia &#x017F;ine u&#x017F;u &#x017F;it vana ac manca,</hi> hat er auch<lb/>
auff zeit vnd gelegeeheit getrachtet/ wie er &#x017F;ich bey vor-<lb/>
nehmen gela&#x0364;hrten Leuten <hi rendition="#aq">in&#x017F;inuiren,</hi> vnd durch derer<lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">patro-</hi></fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0016] Abdanckung. offtmaln in Schlechten kleinen vnbekandten Doͤrffern/ Flecken/ vnd Staͤdtlein die vornehmbſten vnd tapffer- ſten Maͤnner erzeuget vnd gebohren: Vnd wie dieſes nicht das beſte Getreyde iſt/ welches auff einem ſchoͤnen Acker waͤchſt/ ſondern gut vnd reich an Koͤrnern iſt/ alſo ſind dieſes nicht allzeit die vornehmbſten Leute/ welche ſtatliches herkommens ſind/ ſondern die mit Tugend/ Kunſt/ Geſchickligkeit vnd andern qualiteten begabet/ ſich erweiſen/ wie Socrates zu ſeiner Zeit geſagt. Stob. Ser- mon. 82. III. Invirili & Confirma- tâ ætate Beatum Dn. Super- intenden- tem audie- mus in Ca- thedra & ſuggeſto docentem. Betrachten wir ſein Maͤnnliches vnd recht vollkom- menes Alter/ ſo koͤnnen wir von vnſern Seligen Herrn Superintendenten eben das jenige ſagen/ waß der Loͤbliche Kayſer Marcus Aurelius von Hochgelaͤhrten Maͤnnern zu reden pflechte: Ingenij Excellentiam for- tuna promovet: Das heiſt: Hat einer nur etwaß rechtſchaffenes ſtudiret vnd gelernet/ ſo findet er wol Patronos vnd Befoͤrderer/ daß er ſolches practiciren vnd ſeine Kunſt an Tag geben kan/ ſonderlich wann man auff zeit vnd gelegenheit ſiehet: Non enim eſt cuiquam tàm clarum ſtatim ingenium, ut poßit emergere, niſi illi materia, occaſio, Fautor etiam commendatorq̀; contingat. Dann nach dem vnſer Sel. Herr Superintendens verſpuͤret/ daß Er numehr in patriâ Schola, in dem Gymnaſio zu Breß- law/ vnd auf den Univerſiteten das jenige mit beyſtand deß heiligen Geiſtes/ ſo der rechte nervus opticus iſt/ erlernet/ daß er Gott vnd der Welt dienen koͤnnen; & quod Scientia ſine uſu ſit vana ac manca, hat er auch auff zeit vnd gelegeeheit getrachtet/ wie er ſich bey vor- nehmen gelaͤhrten Leuten inſinuiren, vnd durch derer patro- Anton.de Guevar. in Horolog. Princ. Plinius l. 6. Epiſt. 23. Johann. Saubert. in Conci- on inau- gural. Vni- verſitat. Altorph.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/360686
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/360686/16
Zitationshilfe: Hubrig, Johann: Pii studiosi encomium, FIDI PRÆCEPTORIS DIDACTRUM, BONI PASTORIS PRÆMIUM. Oels, 1642, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360686/16>, abgerufen am 14.10.2024.