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Seidel, Georg: Superattendentium Luctuosa & dolorosa Remotio, & Eorundem Gloriosa & honorifica Assvmptio. Oels, 1642.

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Christliche Leichpredigt.
Psal. 14.ner/ Denn durch deß Gesetzes werck kein Fleisch gerecht
wird/ wie S. Paulus schreibet zum Galatern am 3. cap.
Sondern es wird allhie verstanden Justitia imputata,
die zugerechnete Gerechtigkeit Christi/ denn wer an
Rom. 10.Christum gläubet/ der ist gerecht/ Denn Gott hat vnß
selber mit jhme versöhnet durch JEsum CHristum/
vnd Gott war in Christo/ vnd versöhnet die Welt mit
jhme selber/ vnd rechnete jhnen jhre Sünde nicht zu/
vnd hat vnter vns auffgerichtet daß Wort von der ver-
söhnung/ denn er hat den/ der von keiner Sünde
2. Cor. 5.
.
19. 20.
wuste/ für vns zur Sünde gemacht/ auff daß wir wür-
den in Jhm die Gerechtigkeit die für Gott gilt. Auß
diesem grunde fleust nun diese tröstliche Lehre hehr/ von
vnserer Gerechtfertigung vnd Seligkeit/ das nichts
verdamliches ist/ an allen denen/ die da sind in Jesu
Christo vnserem HErrn/ wie S. Paulus schreibet in
seiner Epistel an die Römer am 8.

Derhalben wird allhie durch daß Wort Gerecht
verstanden/ waß sonsten die Schrifft nennet Gläubig/
denn Christus ist des Gesetzes Ende/ vnd wer an jhn
gläubet der ist gerecht/ vnd damit niemand daran zu
zweyffeln hette/ das allhie durch die Gerechten/ auch
Fromme/ Trewe vnd Eyfrige Lehrer verstan-
c. 12. . 2.
& 3.
den werden/ So erkleret solches der Prophet Daniel
mit einem nachdencklichen Spruch: Die Lehrer wer-
den leuchten wie des Himmels glantz/ vnd die so viel
zur Gerechtigkeit weisen/ wie die Sterne jmmer vnd
ewiglich.

Darbey dann sonderlich in acht zu nehmen/ die grosse

tieffe

Chriſtliche Leichpredigt.
Pſal. 14.ner/ Denn durch deß Geſetzes werck kein Fleiſch gerecht
wird/ wie S. Paulus ſchreibet zum Galatern am 3. cap.
Sondern es wird allhie verſtanden Juſtitia imputata,
die zugerechnete Gerechtigkeit Chriſti/ denn wer an
Rom. 10.Chriſtum glaͤubet/ der iſt gerecht/ Denn Gott hat vnß
ſelber mit jhme verſoͤhnet durch JEſum CHriſtum/
vnd Gott war in Chriſto/ vnd verſoͤhnet die Welt mit
jhme ſelber/ vnd rechnete jhnen jhre Suͤnde nicht zu/
vnd hat vnter vns auffgerichtet daß Wort von der ver-
ſoͤhnung/ denn er hat den/ der von keiner Suͤnde
2. Cor. 5.
ꝟ.
19. 20.
wuſte/ fuͤr vns zur Suͤnde gemacht/ auff daß wir wuͤr-
den in Jhm die Gerechtigkeit die fuͤr Gott gilt. Auß
dieſem grunde fleuſt nun dieſe troͤſtliche Lehre hehr/ von
vnſerer Gerechtfertigung vnd Seligkeit/ das nichts
verdamliches iſt/ an allen denen/ die da ſind in Jeſu
Chriſto vnſerem HErrn/ wie S. Paulus ſchreibet in
ſeiner Epiſtel an die Roͤmer am 8.

Derhalben wird allhie durch daß Wort Gerecht
verſtanden/ waß ſonſten die Schrifft nennet Glaͤubig/
denn Chriſtus iſt des Geſetzes Ende/ vnd wer an jhn
glaͤubet der iſt gerecht/ vnd damit niemand daran zu
zweyffeln hette/ das allhie durch die Gerechten/ auch
Fromme/ Trewe vnd Eyfrige Lehrer verſtan-
c. 12. ꝟ. 2.
& 3.
den werden/ So erkleret ſolches der Prophet Daniel
mit einem nachdencklichen Spruch: Die Lehrer wer-
den leuchten wie des Himmels glantz/ vnd die ſo viel
zur Gerechtigkeit weiſen/ wie die Sterne jmmer vnd
ewiglich.

Darbey dann ſonderlich in acht zu nehmen/ die groſſe

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[50/0052] Chriſtliche Leichpredigt. ner/ Denn durch deß Geſetzes werck kein Fleiſch gerecht wird/ wie S. Paulus ſchreibet zum Galatern am 3. cap. Sondern es wird allhie verſtanden Juſtitia imputata, die zugerechnete Gerechtigkeit Chriſti/ denn wer an Chriſtum glaͤubet/ der iſt gerecht/ Denn Gott hat vnß ſelber mit jhme verſoͤhnet durch JEſum CHriſtum/ vnd Gott war in Chriſto/ vnd verſoͤhnet die Welt mit jhme ſelber/ vnd rechnete jhnen jhre Suͤnde nicht zu/ vnd hat vnter vns auffgerichtet daß Wort von der ver- ſoͤhnung/ denn er hat den/ der von keiner Suͤnde wuſte/ fuͤr vns zur Suͤnde gemacht/ auff daß wir wuͤr- den in Jhm die Gerechtigkeit die fuͤr Gott gilt. Auß dieſem grunde fleuſt nun dieſe troͤſtliche Lehre hehr/ von vnſerer Gerechtfertigung vnd Seligkeit/ das nichts verdamliches iſt/ an allen denen/ die da ſind in Jeſu Chriſto vnſerem HErrn/ wie S. Paulus ſchreibet in ſeiner Epiſtel an die Roͤmer am 8. Pſal. 14. Rom. 10. 2. Cor. 5. ꝟ. 19. 20. Derhalben wird allhie durch daß Wort Gerecht verſtanden/ waß ſonſten die Schrifft nennet Glaͤubig/ denn Chriſtus iſt des Geſetzes Ende/ vnd wer an jhn glaͤubet der iſt gerecht/ vnd damit niemand daran zu zweyffeln hette/ das allhie durch die Gerechten/ auch Fromme/ Trewe vnd Eyfrige Lehrer verſtan- den werden/ So erkleret ſolches der Prophet Daniel mit einem nachdencklichen Spruch: Die Lehrer wer- den leuchten wie des Himmels glantz/ vnd die ſo viel zur Gerechtigkeit weiſen/ wie die Sterne jmmer vnd ewiglich. c. 12. ꝟ. 2. & 3. Darbey dann ſonderlich in acht zu nehmen/ die groſſe tieffe

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Zitationshilfe: Seidel, Georg: Superattendentium Luctuosa & dolorosa Remotio, & Eorundem Gloriosa & honorifica Assvmptio. Oels, 1642, S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360685/52>, abgerufen am 28.11.2024.