Herr, Johannes: Desiderium sanctorum. Frankfurt (Oder), 1659.Abdanckung Plaut in Tru-culent. Act. 2. Sceu, 6. vs. 8. 9. pag. m. 929.andächtige Gedet und Hertzens: Seufftzer/ mit seiner selbst eignen Hand geschrieben/ und also auch/ ohne allen zweiffel/ in sein Hertze eingetragen. Vnd wie Er nu wol gelauffen/ auch den Lauff wol und glücklich vollendet hat auff dem schmalen Wege der Gottseeligkeit/ also hat ers auch verrichtet auff der grossen weiten und breiten (3.) Psal. 71. 20. 42, 8Creutz-Bahne. Denn da hat Er auch wie alle an- dere Menschen erfahren müssen viel und grosse Angst/ wenn nehmlich die Creutz-Fluten da- her gerauschet/ das hie eine Tiefe und da eine Tiefe gebrauset und Er dannenhero seufftzen/ klagen 25, 17. Psal. 69. 2. vers. 3.und sagen müssen: die Angst meines Hertzens ist groß/ führe mich/ O GOtt! auß allen mei- nen Nöhten oder: GOtt hilff mir/ denn das Wasser (der Trübsal) gehet mir biß an die Seele/ ich versincke im tieffen Schlam/ da kein Grund ist/ ich bin in tieffen Wassern/ und die vers. 4.Flut wil mich ersäuffen. Jch habe mich mü- de geschrien/ mein Halß ist heischer/ das Ge- sicht vergehet mir/ daß ich so lange muß har- Luc. 21, 19. Hnbr. 10, 36.ren auff meinen Gott. Wobey Er aber allezeit seine Seele mit Gedult gefasset/ weil er wol gewust/ das Gedult von nöhten sey/ damit Er den willen Gottes thun/ und die Verheissung em- Jacob. 1, 12.pfahen möge/ nehmlich die Krone des Lebens/ welche Gott verheissen hat/ denen die ihn lieben. Vnd
Abdanckung Plaut in Tru-culent. Act. 2. Sceu, 6. vſ. 8. 9. pag. m. 929.andaͤchtige Gedet und Hertzens: Seufftzer/ mit ſeiner ſelbſt eignen Hand geſchrieben/ und alſo auch/ ohne allen zweiffel/ in ſein Hertze eingetragen. Vnd wie Er nu wol gelauffen/ auch den Lauff wol und gluͤcklich vollendet hat auff dem ſchmalen Wege der Gottſeeligkeit/ alſo hat ers auch verrichtet auff der groſſen weiten und breiten (3.) Pſal. 71. 20. 42, 8Creutz-Bahne. Denn da hat Er auch wie alle an- dere Menſchen erfahren muͤſſen viel und groſſe Angſt/ wenn nehmlich die Creutz-Fluten da- her gerauſchet/ das hie eine Tiefe und da eine Tiefe gebrauſet und Er dannenhero ſeufftzen/ klagen 25, 17. Pſal. 69. 2. verſ. 3.und ſagen muͤſſen: die Angſt meines Hertzens iſt groß/ fuͤhre mich/ O GOtt! auß allen mei- nen Noͤhten oder: GOtt hilff mir/ denn das Waſſer (der Truͤbſal) gehet mir biß an die Seele/ ich verſincke im tieffen Schlam/ da kein Grund iſt/ ich bin in tieffen Waſſern/ und die verſ. 4.Flut wil mich erſaͤuffen. Jch habe mich muͤ- de geſchrien/ mein Halß iſt heiſcher/ das Ge- ſicht vergehet mir/ daß ich ſo lange muß har- Luc. 21, 19. Hnbr. 10, 36.ren auff meinen Gott. Wobey Er aber allezeit ſeine Seele mit Gedult gefaſſet/ weil er wol gewuſt/ das Gedult von noͤhten ſey/ damit Er den willen Gottes thun/ und die Verheiſſung em- Jacob. 1, 12.pfahen moͤge/ nehmlich die Krone des Lebens/ welche Gott verheiſſen hat/ denen die ihn lieben. Vnd
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Abdanckung
andaͤchtige Gedet und Hertzens: Seufftzer/ mit ſeiner
ſelbſt eignen Hand geſchrieben/ und alſo auch/ ohne allen
zweiffel/ in ſein Hertze eingetragen. Vnd wie Er nu wol
gelauffen/ auch den Lauff wol und gluͤcklich vollendet hat
auff dem ſchmalen Wege der Gottſeeligkeit/ alſo hat ers
auch verrichtet auff der groſſen weiten und breiten (3.)
Creutz-Bahne. Denn da hat Er auch wie alle an-
dere Menſchen erfahren muͤſſen viel und groſſe
Angſt/ wenn nehmlich die Creutz-Fluten da-
her gerauſchet/ das hie eine Tiefe und da eine
Tiefe gebrauſet und Er dannenhero ſeufftzen/ klagen
und ſagen muͤſſen: die Angſt meines Hertzens iſt
groß/ fuͤhre mich/ O GOtt! auß allen mei-
nen Noͤhten oder: GOtt hilff mir/ denn das
Waſſer (der Truͤbſal) gehet mir biß an die
Seele/ ich verſincke im tieffen Schlam/ da kein
Grund iſt/ ich bin in tieffen Waſſern/ und die
Flut wil mich erſaͤuffen. Jch habe mich muͤ-
de geſchrien/ mein Halß iſt heiſcher/ das Ge-
ſicht vergehet mir/ daß ich ſo lange muß har-
ren auff meinen Gott. Wobey Er aber allezeit
ſeine Seele mit Gedult gefaſſet/ weil er wol gewuſt/
das Gedult von noͤhten ſey/ damit Er den
willen Gottes thun/ und die Verheiſſung em-
pfahen moͤge/ nehmlich die Krone des Lebens/
welche Gott verheiſſen hat/ denen die ihn lieben.
Vnd
Plaut in Tru-
culent. Act.
2. Sceu, 6. vſ.
8. 9. pag. m.
929.
Pſal. 71. 20.
42, 8
25, 17.
Pſal. 69. 2.
verſ. 3.
verſ. 4.
Luc. 21, 19.
Hnbr. 10, 36.
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Zitationshilfe: | Herr, Johannes: Desiderium sanctorum. Frankfurt (Oder), 1659, S. [88]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360677/88>, abgerufen am 27.07.2024. |