Herr, Johannes: Desiderium sanctorum. Frankfurt (Oder), 1659.und Ehren-Gedächtnis. tegorische antwort/ und spricht: Vnser fleisch hat2. Cor. 7, 5.keine Ruhe/ sondern allenthalben sind wir in Trübsal/ exothen makhai, esothen phoboi außwendig streit/ inwendig furcht/ als ers auch mit seinem selbst eignem Exempel erwiesen. Dannenhero hat der Christ- liche Poet nachfolgende Maximam oder Regel gemacht/ die heisset und lautet also:
Wer Christum liebt' und lobt' und sich ihm gantz ergiebet: Ach freylich wol! Denn da haben wir und alle andere a) Diabolum insidiantem, den leidigen Teuffel/Certandum So H ij
und Ehren-Gedächtnis. tegoriſche antwort/ und ſpricht: Vnſer fleiſch hat2. Cor. 7, 5.keine Ruhe/ ſondern allenthalben ſind wir in Truͤbſal/ ἔξωθεν μάχαι, ἔσωϑεν φόβοι außwendig ſtreit/ inwendig furcht/ als ers auch mit ſeinem ſelbſt eignem Exempel erwieſen. Dannenhero hat der Chriſt- liche Poet nachfolgende Maximam oder Regel gemacht/ die heiſſet und lautet alſo:
Wer Chriſtum liebt’ und lobt’ uñ ſich ihm gantz ergiebet: Ach freylich wol! Denn da haben wir und alle andere α) Diabolum inſidiantem, den leidigen Teuffel/Certandum So H ij
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und Ehren-Gedächtnis.
tegoriſche antwort/ und ſpricht: Vnſer fleiſch hat
keine Ruhe/ ſondern allenthalben ſind wir in
Truͤbſal/ ἔξωθεν μάχαι, ἔσωϑεν φόβοι außwendig
ſtreit/ inwendig furcht/ als ers auch mit ſeinem ſelbſt
eignem Exempel erwieſen. Dannenhero hat der Chriſt-
liche Poet nachfolgende Maximam oder Regel gemacht/
die heiſſet und lautet alſo:
2. Cor. 7, 5.
Nunquam bella piis, nunquam certamina deſunt,
Et quo cum certet, mens pia ſemper habet.
Wer Chriſtum liebt’ und lobt’ uñ ſich ihm gantz ergiebet:
Der wird zu jederzeit im Steit mit Streit geuͤbet:
Ach freylich wol! Denn da haben wir und alle andere
fromme Chriſten zukaͤmpffen und zuſtreiten/ nicht nur
mit vier Koͤnigen wie Abraham/ auch nicht nur mit ein
und dreißigen/ wie der Streitbare Held Joſua/ viel we-
niger nur etwa mit einem groſſen Vngeheuern Rieſen/
wie David/ nein gar nicht/ denn jene wahren nur arme
elende Maden und Würmer/ wie Hiob die Men-
ſchen und ihre Kinder nennet: Sondern wir haben da
fuͤr uns
α) Diabolum inſidiantem, den leidigen Teuffel/
den groſſen Drachen/ die alte Schlange/ die
Fuͤrſten und Gewaltigen/ nehmlich die HEr-
ren der Welt/ die in der Finſternis dieſer Welt
herꝛſchen/ die boͤſen Geiſter unter dem Him-
mel. Die die gehen umbher/ wie brüllende
Loͤwen/ und ſuchen/ welche Sie verſchlingen.
So
Certandum
cum 1. Dia-
bolo inſidi-
ante.
Apoc. 12, 9.
Epheſ. 6, 12.
1. Pet. 5. 8.
Apoc. 12, 13.
H ij
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Zitationshilfe: | Herr, Johannes: Desiderium sanctorum. Frankfurt (Oder), 1659, S. [59]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360677/59>, abgerufen am 27.07.2024. |