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Herr, Johannes: Desiderium sanctorum. Frankfurt (Oder), 1659.

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Aut ami-
ni magni-
tudine, aut
alloquiis
amicorun
Erasm. in
Apoph. l.
2. p. 161.
Cic. Tusc.
quaestion.
l. 2.
Plinius.
N. H. lib.
21. c. 21,
pag
400.
den Hauß-und Hertz-Creutz schicken? Der ge-
lehrte Heyde
Chilon sagt: man solle und könne
alles Creutz überwinden entweder mit Hertz-
hafftigkeit/ oder zusprechung guter Freunde.
Andere haben der Welt weißheit hierinnen viel
zugeschrieben.
Cicero saget sie helffe dem Ge-
müthe/ nehme hin die unnützen Sachen/ befreye
den Menschen von unzimlichen begierden/ und
treibe alle furcht hinweg.

Plinius rühmet das Helenium oder Alant-
kraut/ das es die Traurigkeit vertreiben/ und
frölich machen solle.

Aber Gottes Wort ist die beste artzney wie-
Amos. 3. 6.
Syr. 11. 14.
Prov. 3, 12.
Actor.
14.
22.
der alles ungemach; Denn das zeiget an/ das
kein Vnglück ohne von Gott sey. Darnach daß
das Creutz nicht ein Zorn-sondern Gnadenzeichen
sey; Vnd endlich/ das man dadurch geleutert/
gebessert und zur Seligkeit befordert werde etc.

Wenn ihr diese Stücke bedencket so habt ihr
nicht Vrsache euch all zusehr zu betrüben/ sondern
solt das Hauß-Creutz/ so Euch Gott zugeschicket/
mit gedult ertragen/ allen zustand seiner All-

Hiob. 1. 22.macht befehlen und mit Hiob sagen: Der HErr
hats gegeben/ der HErr hats genommen/ der Nah-
me des HErren sey gelobet. Welchen trost und
gedult in Euch würcken wolle Jesus Christus/ A.

Johann Heer/ P.

Aut ami-
ni magni-
tudine, aut
alloquiis
amicorũ
Eraſm. in
Apoph. l.
2. p. 161.
Cic. Tuſc.
quæſtion.
l. 2.
Plinius.
N. H. lib.
21. c. 21,
pag
400.
den Hauß-und Hertz-Creutz ſchicken? Der ge-
lehrte Heyde
Chilon ſagt: man ſolle und koͤnne
alles Creutz uͤberwinden entweder mit Hertz-
hafftigkeit/ oder zuſprechung guter Freunde.
Andere haben der Welt weißheit hierinnen viel
zugeſchrieben.
Cicero ſaget ſie helffe dem Ge-
müthe/ nehme hin die unnützen Sachen/ befreye
den Menſchen von unzimlichen begierden/ und
treibe alle furcht hinweg.

Plinius rühmet das Helenium oder Alant-
kraut/ das es die Traurigkeit vertreiben/ und
froͤlich machen ſolle.

Aber Gottes Wort iſt die beſte artzney wie-
Amos. 3. 6.
Syr. 11. 14.
Prov. 3, 12.
Actor.
14.
22.
der alles ungemach; Denn das zeiget an/ das
kein Vngluͤck ohne von Gott ſey. Darnach daß
das Creutz nicht ein Zorn-ſondeꝛn Gnadenzeichẽ
ſey; Vnd endlich/ das man dadurch geleutert/
gebeſſert und zur Seligkeit befordert werde ꝛc.

Wenn ihr dieſe Stuͤcke bedencket ſo habt ihr
nicht Vrſache euch all zuſehr zu betruͤben/ ſondeꝛn
ſolt das Hauß-Creutz/ ſo Euch Gott zugeſchicket/
mit gedult ertragen/ allen zuſtand ſeiner All-

Hiob. 1. 22.macht befehlen und mit Hiob ſagen: Der HErꝛ
hats gegeben/ der HErr hats genom̃en/ der Nah-
me des HErren ſey gelobet. Welchen troſt und
gedult in Euch würcken wolle Jeſus Chriſtus/ A.

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Zitationshilfe: Herr, Johannes: Desiderium sanctorum. Frankfurt (Oder), 1659, S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360677/4>, abgerufen am 29.03.2024.