Rollius, Johannes: Annulus Dei signatorius. Frankfurt (Oder), 1670.Christlicher Lebens-Lauff. erfuhr: Wem ein Tugendsamb Weib bescheretist/ die ist viel Edler/ denn die köstlichsten Perlen/ Jhres Mannes Hertz darff sich auff Sie verlassen/ und Nahrung wird ihm nicht mangeln/ Sie thut Jhm Liebes und kein Lei- des sein Leben lang. Nur in seiner Ehe blieb Jhm Coe- lum sine Sole, und fehlete darinnen Fortpflantzung seines Ge- schlechtes/ welches Er aber von GOtt dem HErrn in tieffer De- muth annahm/ denn Er gedachte was Syrach cap. 16. saget: Es ist besser ohne Kinder sterben/ denn gott- lose Kinder haben. Vom Augusto zeuget Svetonius, daß Er seine Kinder habe Verrucas oder Carcinomata zu nen- nen pflegen/ und offte aus Ungedult geruffen: O utinam caelebs mansissem aut prole carerem! III. Die Gnade Gottes/ daß Er gehabt MatrimoniumIII. Das Vierdte Gnadenstück Gottes/ an unserm SeeligenIV. & Spartae
Chriſtlicher Lebens-Lauff. erfuhr: Wem ein Tugendſamb Weib beſcheretiſt/ die iſt viel Edler/ denn die koͤſtlichſten Perlen/ Jhres Mannes Hertz darff ſich auff Sie verlaſſen/ und Nahrung wird ihm nicht mangeln/ Sie thut Jhm Liebes und kein Lei- des ſein Leben lang. Nur in ſeiner Ehe blieb Jhm Cœ- lum ſine Sole, und fehlete darinnen Fortpflantzung ſeines Ge- ſchlechtes/ welches Er aber von GOtt dem HErrn in tieffer De- muth annahm/ denn Er gedachte was Syrach cap. 16. ſaget: Es iſt beſſer ohne Kinder ſterben/ denn gott- loſe Kinder haben. Vom Auguſto zeuget Svetonius, daß Er ſeine Kinder habe Verrucas oder Carcinomata zu nen- nen pflegen/ und offte aus Ungedult geruffen: O utinam cælebs manſisſem aut prole carerem! III. Die Gnade Gottes/ daß Er gehabt MatrimoniumIII. Das Vierdte Gnadenſtuͤck Gottes/ an unſerm SeeligenIV. & Spartæ
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Chriſtlicher Lebens-Lauff.
erfuhr: Wem ein Tugendſamb Weib beſcheret
iſt/ die iſt viel Edler/ denn die koͤſtlichſten
Perlen/ Jhres Mannes Hertz darff ſich auff
Sie verlaſſen/ und Nahrung wird ihm nicht
mangeln/ Sie thut Jhm Liebes und kein Lei-
des ſein Leben lang. Nur in ſeiner Ehe blieb Jhm Cœ-
lum ſine Sole, und fehlete darinnen Fortpflantzung ſeines Ge-
ſchlechtes/ welches Er aber von GOtt dem HErrn in tieffer De-
muth annahm/ denn Er gedachte was Syrach cap. 16. ſaget:
Es iſt beſſer ohne Kinder ſterben/ denn gott-
loſe Kinder haben. Vom Auguſto zeuget Svetonius,
daß Er ſeine Kinder habe Verrucas oder Carcinomata zu nen-
nen pflegen/ und offte aus Ungedult geruffen:
O utinam cælebs manſisſem aut prole carerem!
Wolte GOtt/ Jch waͤre entweder unverehligt/ oder unvererbet
blieben. Vornehmer Leute Kinder gerathen nicht allezeit/ Hero-
um filii noxæ. Drumb hat Er zu ruͤhmen gehabt
III. Die Gnade Gottes/ daß Er gehabt Matrimonium
Tranquillum, Eine friedliche Ehe/ welches auch ein ziemlich
Partickel iſt Menſchlicher Gluͤckſeeligkeit/ als daran ſehr viel ge-
legen/ nemlich am Benè vivere, benè nubere, benè mori.
III.
Das Vierdte Gnadenſtuͤck Gottes/ an unſerm Seeligen
Herrn Hoffmann erwieſen/ beſtehet in Functionibus Hono-
rificis, in ſeinem Ehrlichen Ampte/ darinnen Er das jenige/ was
Er mit vieler Muͤhe und Unkoſten gelernet hat/ dem Vaterlande
zum Nutzen angewendet/ und ſich erwieſen als Civem Patriæ
Natum, ſintemahl Jhm Anno 1649. am Tage Johannis des
Taͤuffers das Stadt Syndicat allhier iſt angetragen/ und Er
dabey zum Rathsherren erkieſet worden/ welche Stellen Er auch
mit Ruhm gefuͤhret/ in dem Er geweſen Ornamentum Patriæ
& Spartæ
IV.
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