Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hayn, Johann: Officina mystica Oder Geistliche Creutz- und Trost-Apotecke. Polnisch Lissa, 1645.

Bild:
<< vorherige Seite
Leben und Abschied des Seel. Verstorb.

Unnd gleich wie Er die gantze Zeit seines
Lebens zum Gehör des göttlichen Worts/ und
zum Gebrauch des Hochwürdigen Nachtmals
fleißig und zum offtern sich gehalten: Also hat
Er auch solches in seiner schweren Kranckheit
und Niederlage/ zu Trost seiner Seelen/ und ver-
sicherung seiner Seeligkeit hertzlichen und sehnli-
chen begehret/ und zu zweyen unterschiedenen
malen/ als erstlich/ acht Tage für dem Heiligen
Oster-Fest/ unnd denn jetzo das andermal am
nechst verschienenen Donnerstage/ den Tag für
seinem seeligen Ende/ mit grosser Andacht em-
pfangen und genossen; Unnd also seine arme
Seele/ mit dem rechten Viatico und Zehr-Pfen-
nige/ auff die letzte Reysefahrt zum ewigen Le-
ben versehen. Worauff Er sich denn ferner sei-
nem lieben GOTT gantz ergeben/ sein höchstes
Vertrawen und Zuversicht auff das hochthew-
re Verdienst/ Blutt und Todt seines Erlösers
und Seeligmachers JEsu CHristi gesetzet/ auff
dasselbe sein Leben geendet und beschlossen; Und
unterm hertzlichen Seufftzen der lieben Seinen
Anwesenden/ auß dieser betrübten Welt/ sanfft
und seelig außgewandert/ und im HERRen
eingeschlaffen/ welches geschehen am nechst ver-
schienenen Freytage umb 11. Uhr zu
Mittage/
nach dem Er in dieser mühseeligen

Welt
Leben und Abſchied des Seel. Verſtorb.

Unnd gleich wie Er die gantze Zeit ſeines
Lebens zum Gehoͤr des goͤttlichen Worts/ und
zum Gebrauch des Hochwuͤrdigen Nachtmals
fleißig und zum offtern ſich gehalten: Alſo hat
Er auch ſolches in ſeiner ſchweren Kranckheit
und Niederlage/ zu Troſt ſeiner Seelen/ und ver-
ſicherung ſeiner Seeligkeit hertzlichen und ſehnli-
chen begehret/ und zu zweyen unterſchiedenen
malen/ als erſtlich/ acht Tage fuͤr dem Heiligen
Oſter-Feſt/ unnd denn jetzo das andermal am
nechſt verſchienenen Donnerſtage/ den Tag fuͤr
ſeinem ſeeligen Ende/ mit groſſer Andacht em-
pfangen und genoſſen; Unnd alſo ſeine arme
Seele/ mit dem rechten Viatico und Zehr-Pfen-
nige/ auff die letzte Reyſefahrt zum ewigen Le-
ben verſehen. Worauff Er ſich denn ferner ſei-
nem lieben GOTT gantz ergeben/ ſein hoͤchſtes
Vertrawen und Zuverſicht auff das hochthew-
re Verdienſt/ Blutt und Todt ſeines Erloͤſers
und Seeligmachers JEſu CHriſti geſetzet/ auff
daſſelbe ſein Leben geendet und beſchloſſen; Und
unterm hertzlichen Seufftzen der lieben Seinen
Anweſenden/ auß dieſer betruͤbten Welt/ ſanfft
und ſeelig außgewandert/ und im HERRen
eingeſchlaffen/ welches geſchehen am nechſt ver-
ſchienenen Freytage umb 11. Uhr zu
Mittage/
nach dem Er in dieſer muͤhſeeligen

Welt
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsPersonalia" n="2">
          <pb facs="#f0062" n="[62]"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Leben und Ab&#x017F;chied des Seel. Ver&#x017F;torb.</hi> </fw><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">U</hi>nnd gleich wie Er die gantze Zeit &#x017F;eines<lb/>
Lebens zum Geho&#x0364;r des go&#x0364;ttlichen Worts/ und<lb/>
zum Gebrauch des Hochwu&#x0364;rdigen Nachtmals<lb/>
fleißig und zum offtern &#x017F;ich gehalten: Al&#x017F;o hat<lb/>
Er auch &#x017F;olches in &#x017F;einer &#x017F;chweren Kranckheit<lb/>
und Niederlage/ zu Tro&#x017F;t &#x017F;einer Seelen/ und ver-<lb/>
&#x017F;icherung &#x017F;einer Seeligkeit hertzlichen und &#x017F;ehnli-<lb/>
chen begehret/ und zu zweyen unter&#x017F;chiedenen<lb/>
malen/ als er&#x017F;tlich/ acht Tage fu&#x0364;r dem Heiligen<lb/>
O&#x017F;ter-Fe&#x017F;t/ unnd denn jetzo das andermal am<lb/>
nech&#x017F;t ver&#x017F;chienenen Donner&#x017F;tage/ den Tag fu&#x0364;r<lb/>
&#x017F;einem &#x017F;eeligen Ende/ mit gro&#x017F;&#x017F;er Andacht em-<lb/>
pfangen und geno&#x017F;&#x017F;en; <hi rendition="#aq">U</hi>nnd al&#x017F;o &#x017F;eine arme<lb/>
Seele/ mit dem rechten <hi rendition="#aq">Viatico</hi> und Zehr-Pfen-<lb/>
nige/ auff die letzte Rey&#x017F;efahrt zum ewigen Le-<lb/>
ben ver&#x017F;ehen. Worauff Er &#x017F;ich denn ferner &#x017F;ei-<lb/>
nem lieben <hi rendition="#g">GOTT</hi> gantz ergeben/ &#x017F;ein ho&#x0364;ch&#x017F;tes<lb/>
Vertrawen und Zuver&#x017F;icht auff das hochthew-<lb/>
re Verdien&#x017F;t/ Blutt und Todt &#x017F;eines Erlo&#x0364;&#x017F;ers<lb/>
und Seeligmachers JE&#x017F;u CHri&#x017F;ti ge&#x017F;etzet/ auff<lb/>
da&#x017F;&#x017F;elbe &#x017F;ein Leben geendet und be&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en; <hi rendition="#aq">U</hi>nd<lb/>
unterm hertzlichen Seufftzen der lieben Seinen<lb/>
Anwe&#x017F;enden/ auß die&#x017F;er betru&#x0364;bten Welt/ &#x017F;anfft<lb/>
und &#x017F;eelig außgewandert/ und im <hi rendition="#g">HERR</hi>en<lb/>
einge&#x017F;chlaffen/ welches ge&#x017F;chehen am nech&#x017F;t ver-<lb/>
&#x017F;chienenen <hi rendition="#fr">Freytage umb 11.</hi> <hi rendition="#aq">U</hi><hi rendition="#fr">hr zu<lb/>
Mittage/</hi> nach dem Er in die&#x017F;er mu&#x0364;h&#x017F;eeligen<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Welt</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[62]/0062] Leben und Abſchied des Seel. Verſtorb. Unnd gleich wie Er die gantze Zeit ſeines Lebens zum Gehoͤr des goͤttlichen Worts/ und zum Gebrauch des Hochwuͤrdigen Nachtmals fleißig und zum offtern ſich gehalten: Alſo hat Er auch ſolches in ſeiner ſchweren Kranckheit und Niederlage/ zu Troſt ſeiner Seelen/ und ver- ſicherung ſeiner Seeligkeit hertzlichen und ſehnli- chen begehret/ und zu zweyen unterſchiedenen malen/ als erſtlich/ acht Tage fuͤr dem Heiligen Oſter-Feſt/ unnd denn jetzo das andermal am nechſt verſchienenen Donnerſtage/ den Tag fuͤr ſeinem ſeeligen Ende/ mit groſſer Andacht em- pfangen und genoſſen; Unnd alſo ſeine arme Seele/ mit dem rechten Viatico und Zehr-Pfen- nige/ auff die letzte Reyſefahrt zum ewigen Le- ben verſehen. Worauff Er ſich denn ferner ſei- nem lieben GOTT gantz ergeben/ ſein hoͤchſtes Vertrawen und Zuverſicht auff das hochthew- re Verdienſt/ Blutt und Todt ſeines Erloͤſers und Seeligmachers JEſu CHriſti geſetzet/ auff daſſelbe ſein Leben geendet und beſchloſſen; Und unterm hertzlichen Seufftzen der lieben Seinen Anweſenden/ auß dieſer betruͤbten Welt/ ſanfft und ſeelig außgewandert/ und im HERRen eingeſchlaffen/ welches geſchehen am nechſt ver- ſchienenen Freytage umb 11. Uhr zu Mittage/ nach dem Er in dieſer muͤhſeeligen Welt

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/360001
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/360001/62
Zitationshilfe: Hayn, Johann: Officina mystica Oder Geistliche Creutz- und Trost-Apotecke. Polnisch Lissa, 1645, S. [62]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360001/62>, abgerufen am 09.11.2024.