Güntzel, Albert: Die Hoffnung Jacobs. [Lissa], 1653.Christliche Leichpredigt. ob gleich die Aegyptischen Medici verständige/ und inder Curglückselige Leute gewesen sein mügen/ weil sie auch die todten Cörper/ durch zugerichtete Salben auß Mir- Herodotus l. 2. in Euterpe. Diodoru[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt] Si- culus l. 1. Bi- bliorh. histo- ricae. Scaliger de Subtil. Ex- erc. 104. s. 9.ren/ Aloe/ Weyrauch/ Saltz/ und andern ingredientien vor der Faülung und Verwesung auff etzliche hundert Jahr zu verwahren/ gewust haben/ Wie hiervon Hero- dotus, Diodorus Siculus, Scaliger schreiben/ auch abzu- nehmen stehet auß der endlichen Balsamirung des ver- storbenen Jacobs/ Gen. 50 und heut zu tage die Caro- momien oder Mumien/ beweisen/ so auß Aegypten ge- bracht werden. Nicht wartet Er auff Perlen-Tranck/ oder einzige Hertzstärckende Artzeney/ davon Er möchte gelabet/ und die Kranckheit gelindert werden. Nicht war- tet Er auff Leben und Gesundheit/ daß Er vom Sichbet- te wieder auffstehen und frisch wandeln müge. O nein! Er begehret nicht zu leben/ ist alt und lebenssatt/ hat Creu- tzes genung erlitten/ wil gerne Schicht machen/ Er er- wartet nur des Todes und letzten Abschieds/ gleichwol a- ber in und bey dem Tode erwartet Er des Herren Heils/ und spricht dannenhero: Herr/ Jch warte auff dein Heil. Zum Herren wendet Er sich/ so niemand an- wie
Chriſtliche Leichpredigt. ob gleich die Aegyptiſchen Medici verſtaͤndige/ und inder Curgluͤckſelige Leute geweſen ſein muͤgen/ weil ſie auch die todten Coͤrper/ durch zugerichtete Salben auß Mir- Herodotus l. 2. in Euterpe. Diodoru[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt] Si- culus l. 1. Bi- bliorh. hiſto- ricæ. Scaliger de Subtil. Ex- erc. 104. ſ. 9.ren/ Aloe/ Weyrauch/ Saltz/ und andern ingredientien vor der Fauͤlung und Verweſung auff etzliche hundert Jahr zu verwahren/ gewuſt haben/ Wie hiervon Hero- dotus, Diodorus Siculus, Scaliger ſchreiben/ auch abzu- nehmen ſtehet auß der endlichen Balſamirung des ver- ſtorbenen Jacobs/ Gen. 50 und heut zu tage die Caro- momien oder Mumien/ beweiſen/ ſo auß Aegypten ge- bracht werden. Nicht wartet Er auff Perlen-Tranck/ oder einzige Hertzſtaͤrckende Artzeney/ davon Er moͤchte gelabet/ und die Kranckheit gelindert werden. Nicht war- tet Er auff Leben und Geſundheit/ daß Er vom Sichbet- te wieder auffſtehen und friſch wandeln muͤge. O nein! Er begehret nicht zu leben/ iſt alt und lebensſatt/ hat Creu- tzes genung erlitten/ wil gerne Schicht machen/ Er er- wartet nur des Todes und letzten Abſchieds/ gleichwol a- ber in und bey dem Tode erwartet Er des Herren Heils/ und ſpricht dannenhero: Herr/ Jch warte auff dein Heil. Zum Herren wendet Er ſich/ ſo niemand an- wie
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Chriſtliche Leichpredigt.
ob gleich die Aegyptiſchen Medici verſtaͤndige/ und in
der Curgluͤckſelige Leute geweſen ſein muͤgen/ weil ſie auch
die todten Coͤrper/ durch zugerichtete Salben auß Mir-
ren/ Aloe/ Weyrauch/ Saltz/ uñ andern ingredientien
vor der Fauͤlung und Verweſung auff etzliche hundert
Jahr zu verwahren/ gewuſt haben/ Wie hiervon Hero-
dotus, Diodorꝰ Siculus, Scaliger ſchreiben/ auch abzu-
nehmen ſtehet auß der endlichen Balſamirung des ver-
ſtorbenen Jacobs/ Gen. 50 und heut zu tage die Caro-
momien oder Mumien/ beweiſen/ ſo auß Aegypten ge-
bracht werden. Nicht wartet Er auff Perlen-Tranck/
oder einzige Hertzſtaͤrckende Artzeney/ davon Er moͤchte
gelabet/ und die Kranckheit gelindert werden. Nicht war-
tet Er auff Leben und Geſundheit/ daß Er vom Sichbet-
te wieder auffſtehen und friſch wandeln muͤge. O nein!
Er begehret nicht zu leben/ iſt alt und lebensſatt/ hat Creu-
tzes genung erlitten/ wil gerne Schicht machen/ Er er-
wartet nur des Todes und letzten Abſchieds/ gleichwol a-
ber in und bey dem Tode erwartet Er des Herren
Heils/ und ſpricht dannenhero: Herr/ Jch warte
auff dein Heil.
Herodotus l.
2. in Euterpe.
Diodoru_ Si-
culus l. 1. Bi-
bliorh. hiſto-
ricæ.
Scaliger de
Subtil. Ex-
erc. 104. ſ. 9.
Zum Herren wendet Er ſich/ ſo niemand an-
ders iſt denn der Ewige/ warhafftige GOtt Nicht
wendet ſich Jacob zum Adam/ der nach GOttes Eben-
bild geſchaffen war/ Gen. 1 uñ dahero GOttes Sohn
genennet wird/ Luc. 3. Nicht wendet er ſich zum Enoch/
den GOtt ſeines Heiligen Lebens halben niemals hat
ſterben laſſen/ (Nam non occidit eum Dominus,
wie
Gen. 1. 27.
Luc. 3. 28.
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