Klepperbein, Vertraugott: Den Todt im Leben Und das Leben im Tode. Schlichtingsheim (Oder), 1693.JESUS! ES ist nichts ungemeines in der Wie können diesen menschlichem Zufalle mit Recht den niger a 3
JESUS! ES iſt nichts ungemeines in der Wie koͤnnen dieſen menſchlichem Zufalle mit Recht den niger a 3
<TEI> <text> <body> <pb facs="#f0005" n="5"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="fsThanks" n="1"> <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g"> <hi rendition="#in">JESUS!</hi> </hi> </hi> </p><lb/> <p><hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">E</hi>S iſt nichts ungemeines in der</hi><lb/> Geſellſchafft derer Menſchen/ daß<lb/> ſie dehnen in dem Tode ſich entzie-<lb/> hen/ die ſie im Leben geliebet/ und vor<lb/> dehnen nach dem Tode ſich ſchenen/<lb/> mit welchen Sie zuvor lieblich umb-<lb/> gegangen.</p><lb/> <p>Wie koͤnnen dieſen menſchlichem Zufalle mit Recht den<lb/> Nahmen eines <hi rendition="#fr">Grauens</hi> und Eckels vor dem Tode beyle-<lb/> gen/ welchen die jenigen empfinden in Anſchauunge derer<lb/> Sterbenden/ da Sie doch auch werden ſterben muͤſſen;<lb/> Und in Erblickung todter Leichen/ da ſie eben diß/ was die-<lb/> ſen wiederfahren/ zugewarten haben. Es muß ja etwa bey<lb/> etlichen eine ſolche Furcht herꝛſchen/ daß ſie ſich einbilden/<lb/> wenn Sterbende/ mit halb-gebrochenen Augen einen an-<lb/> ſehen/ ſo wincketen Sie gleichſam denen Umſtehenden/ nach-<lb/> zufolgen: Oder/ daß ſie ihnen die Kranckheit und Sterbe-<lb/> Bette/ zum Vermaͤchtnuͤſſe hinterlaſſen; Wie auch/ wann<lb/> ſie dem Sarge beym Begraͤbnuͤß nachfolgeten/ Sie auch<lb/> Jhnen bald im Tode nachfolgen muͤſten. Daß dieſer E-<lb/> ckel/ nicht von der Einbildung allein/ ſondern auch ander-<lb/> werts her/ ſeinen Urſprung habe/ iſt leichtlich zuerweiſen.<lb/> GOtt ſelbſt als ein Liebhaber des Lebens/ hat gleichſam ein<lb/> Gehaͤge umb die todten Leichnam̃e gemachet in ſeinem hei-<lb/> ligen Buche/ daß niemand zu den Todten ſich nahe/ vielwe-<note place="right"><hi rendition="#aq">Num. IX.<lb/> & XIX.</hi></note><lb/> <fw type="sig" place="bottom">a 3</fw><fw type="catch" place="bottom">niger</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [5/0005]
JESUS!
ES iſt nichts ungemeines in der
Geſellſchafft derer Menſchen/ daß
ſie dehnen in dem Tode ſich entzie-
hen/ die ſie im Leben geliebet/ und vor
dehnen nach dem Tode ſich ſchenen/
mit welchen Sie zuvor lieblich umb-
gegangen.
Wie koͤnnen dieſen menſchlichem Zufalle mit Recht den
Nahmen eines Grauens und Eckels vor dem Tode beyle-
gen/ welchen die jenigen empfinden in Anſchauunge derer
Sterbenden/ da Sie doch auch werden ſterben muͤſſen;
Und in Erblickung todter Leichen/ da ſie eben diß/ was die-
ſen wiederfahren/ zugewarten haben. Es muß ja etwa bey
etlichen eine ſolche Furcht herꝛſchen/ daß ſie ſich einbilden/
wenn Sterbende/ mit halb-gebrochenen Augen einen an-
ſehen/ ſo wincketen Sie gleichſam denen Umſtehenden/ nach-
zufolgen: Oder/ daß ſie ihnen die Kranckheit und Sterbe-
Bette/ zum Vermaͤchtnuͤſſe hinterlaſſen; Wie auch/ wann
ſie dem Sarge beym Begraͤbnuͤß nachfolgeten/ Sie auch
Jhnen bald im Tode nachfolgen muͤſten. Daß dieſer E-
ckel/ nicht von der Einbildung allein/ ſondern auch ander-
werts her/ ſeinen Urſprung habe/ iſt leichtlich zuerweiſen.
GOtt ſelbſt als ein Liebhaber des Lebens/ hat gleichſam ein
Gehaͤge umb die todten Leichnam̃e gemachet in ſeinem hei-
ligen Buche/ daß niemand zu den Todten ſich nahe/ vielwe-
niger
Num. IX.
& XIX.
a 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |