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Böttner, Gottfried: Eine in Gott ruhende/ und also gantz ruhige Elisabeth. Zittau, 1686.

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Himmlischer Braut-Krantz
[Phil.] 3, 14.Philipp. 3. Er redet so wohl von seinem Apostel- als
Christen-Lauffe/ und wil sagen: Er habe durch GOttes
Gnade ausgerichtet/ was jhm sein HErr befohlen gehabt/
und sich nichts von jhm lassen abwendig machen. Man
erfährts wohl ehe/ daß wenn einer Jungfrauen ein Auf-
wärter oder Buhler nicht anstehet/ Sie von jhm wegge-
het und jhren geschäfften oblieget. Der Himmlische Bräu-
tigam hat gläubigen Seelen auch jhre Geschäffte auffge-
leget/ und wil/ daß Sie in seinem Dienste sollen emsig
seyn und sich nichts lassen auffhalten/ was jhnen auch vom
Satan/ Welt und Fleisch in Weg geleget wird. Sie sol-
len in jhrem Christenthum gehen endelich/ wie die Jungf.
Luc. 2.Maria auff jhrer Reise/ oder wie Gehasi, der Diener des
Propheten Elisae, welcher auff dem Wege weder grüssen
[2]. Reg. 4, 29
2. Sam. 2, 18
noch dancken solte 2. Reg 4. Von Asahel wird gelesen
2. Sam. 2. Das er von leichten Füssen gewesen/ wie ein
Rehe auff dem Felde. Man findet dergleichen Leuthe we-
nig/ gehören auch zu diesem Lauffe nicht solche Leibliche
Füsse/ sondern des Gemüths/ welches sich bewegen muß.
Da Loth aus Sodom außgieng/ empfieng er vom HErrn
Befehl/ er solte nicht zu rücke sehen/ noch stille stehen/
Gen. 19, 17.sondern eilen Gen. 19. Den gläubigen ist von Christo der-
gleichen auffgeleget/ Sie sollen nicht stille stehen beym
Satan/ noch in die Welt zurücke sehen/ sondern getrost
fort lauffen auff dem Wege der GOttseligkeit. Zwar ge-
het es hierbey ohn Versuchung nicht abe/ sondern trägt sich
offt mit einer gläubigen Seelen zu/ wie mit jener Jung-
frauen/ welche Atalanta geheissen/ welche den jenigen zu
ehligen Versprochen/ der Sie im Lauffen übertreffen wür-
de/ gegen welcher Hippomones diese List erdacht/ daß

er

Him̃liſcher Braut-Krantz
[Phil.] 3, 14.Philipp. 3. Er redet ſo wohl von ſeinem Apoſtel- als
Chriſten-Lauffe/ und wil ſagen: Er habe durch GOttes
Gnade ausgerichtet/ was jhm ſein HErr befohlen gehabt/
und ſich nichts von jhm laſſen abwendig machen. Man
erfaͤhrts wohl ehe/ daß wenn einer Jungfrauen ein Auf-
waͤrter oder Buhler nicht anſtehet/ Sie von jhm wegge-
het und jhren geſchaͤfften oblieget. Der Him̃liſche Braͤu-
tigam hat glaͤubigen Seelen auch jhre Geſchaͤffte auffge-
leget/ und wil/ daß Sie in ſeinem Dienſte ſollen emſig
ſeyn und ſich nichts laſſen auffhalten/ was jhnen auch vom
Satan/ Welt und Fleiſch in Weg geleget wird. Sie ſol-
len in jhrem Chriſtenthum gehen endelich/ wie die Jungf.
Luc. 2.Maria auff jhrer Reiſe/ oder wie Gehaſi, der Diener des
Propheten Eliſæ, welcher auff dem Wege weder gruͤſſen
[2]. Reg. 4, 29
2. Sam. 2, 18
noch dancken ſolte 2. Reg 4. Von Aſahel wird geleſen
2. Sam. 2. Das er von leichten Fuͤſſen geweſen/ wie ein
Rehe auff dem Felde. Man findet dergleichen Leuthe we-
nig/ gehoͤren auch zu dieſem Lauffe nicht ſolche Leibliche
Fuͤſſe/ ſondern des Gemuͤths/ welches ſich bewegen muß.
Da Loth aus Sodom außgieng/ empfieng er vom HErrn
Befehl/ er ſolte nicht zu ruͤcke ſehen/ noch ſtille ſtehen/
Gen. 19, 17.ſondern eilen Gen. 19. Den glaͤubigen iſt von Chriſto der-
gleichen auffgeleget/ Sie ſollen nicht ſtille ſtehen beym
Satan/ noch in die Welt zuruͤcke ſehen/ ſondern getroſt
fort lauffen auff dem Wege der GOttſeligkeit. Zwar ge-
het es hierbey ohn Verſuchung nicht abe/ ſondern traͤgt ſich
offt mit einer glaͤubigen Seelen zu/ wie mit jener Jung-
frauen/ welche Atalanta geheiſſen/ welche den jenigen zu
ehligen Verſprochen/ der Sie im Lauffen uͤbertreffen wuͤr-
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[58/0058] Him̃liſcher Braut-Krantz Philipp. 3. Er redet ſo wohl von ſeinem Apoſtel- als Chriſten-Lauffe/ und wil ſagen: Er habe durch GOttes Gnade ausgerichtet/ was jhm ſein HErr befohlen gehabt/ und ſich nichts von jhm laſſen abwendig machen. Man erfaͤhrts wohl ehe/ daß wenn einer Jungfrauen ein Auf- waͤrter oder Buhler nicht anſtehet/ Sie von jhm wegge- het und jhren geſchaͤfften oblieget. Der Him̃liſche Braͤu- tigam hat glaͤubigen Seelen auch jhre Geſchaͤffte auffge- leget/ und wil/ daß Sie in ſeinem Dienſte ſollen emſig ſeyn und ſich nichts laſſen auffhalten/ was jhnen auch vom Satan/ Welt und Fleiſch in Weg geleget wird. Sie ſol- len in jhrem Chriſtenthum gehen endelich/ wie die Jungf. Maria auff jhrer Reiſe/ oder wie Gehaſi, der Diener des Propheten Eliſæ, welcher auff dem Wege weder gruͤſſen noch dancken ſolte 2. Reg 4. Von Aſahel wird geleſen 2. Sam. 2. Das er von leichten Fuͤſſen geweſen/ wie ein Rehe auff dem Felde. Man findet dergleichen Leuthe we- nig/ gehoͤren auch zu dieſem Lauffe nicht ſolche Leibliche Fuͤſſe/ ſondern des Gemuͤths/ welches ſich bewegen muß. Da Loth aus Sodom außgieng/ empfieng er vom HErrn Befehl/ er ſolte nicht zu ruͤcke ſehen/ noch ſtille ſtehen/ ſondern eilen Gen. 19. Den glaͤubigen iſt von Chriſto der- gleichen auffgeleget/ Sie ſollen nicht ſtille ſtehen beym Satan/ noch in die Welt zuruͤcke ſehen/ ſondern getroſt fort lauffen auff dem Wege der GOttſeligkeit. Zwar ge- het es hierbey ohn Verſuchung nicht abe/ ſondern traͤgt ſich offt mit einer glaͤubigen Seelen zu/ wie mit jener Jung- frauen/ welche Atalanta geheiſſen/ welche den jenigen zu ehligen Verſprochen/ der Sie im Lauffen uͤbertreffen wuͤr- de/ gegen welcher Hippomones dieſe Liſt erdacht/ daß er Phil. 3, 14. Luc. 2. 2. Reg. 4, 29 2. Sam. 2, 18 Gen. 19, 17.

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Zitationshilfe: Böttner, Gottfried: Eine in Gott ruhende/ und also gantz ruhige Elisabeth. Zittau, 1686, S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/358833/58>, abgerufen am 24.11.2024.