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Hübener, George: Epitaphium Zieglerianum Oder Zieglerisches Grab- und EhrenGedächtnüs. Tauchritz, 1666.

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Christliche Leich-Predigt.
weniger durch unsere eigene Wercke und Verdienst zu Wege
bringen können! Ach nein/ es liegt nicht an iemandes Wol-
Rom. 9, 16.len/ Kämpfen oder Lauffen/ sondern an Gottes Erbarmen/
Rom. 9. Wo ist aber diese Krone beygeleget? Jm Him-
mel/ im ewigen Leben. Da ist S. Pauli, und aller Treu be-
ständigen Liebhaber und Kämpfer Jesu Christi/ gewisse be-
ständige und ewigbleibende Krone. Laß es demnach seyn/
wenn wir schon hier in diesem Kampfe das irdische flit-
ternden Lebens Kräntzel einbüssen/ wenn wir nur die Kro-
Joh. 16, 22.ne der Gerechtigkeit darvon tragen/ die in Ewigkeit nicht
wird von uns genommen/ viel weniger zerbrochen werden.
Camer. ho-
ris succis.
Cent. 1. p.
377.
Meiger. in
nucl. hist.
lib. v. cap.
2. pag. 99.
Poll. de vi-
ta atern.
Conc. 1. p.

125.
Wo ist des Cyri? Wo ist des grossen Alexandri? Wo ist des
C. Marii Krone? Welcher einen Tag Keyser worden/ den
andern regieret/ den dritten dahin gegangen? Wo sind des
Egyptischen Königes Selostris, und der 4. gefangenen Köni-
ge/ die Er vor seinen güldenen Wagen anzuspannen pflegte/
ihre Kronen? Sie sind alle längst dahin/ sambt denen/ die sie
getragen haben. Jm Jahr Christi 1578. den 4. Aug. haben
sich drey gewaltige Potentaten umb das Mauritanische Kö-
nigreich mit einander geschlagen: Da ein ieder nach der
Reichs Krone gefischet; Aber weil sie alle drey durch Gottes
Verhängnüs in der Schlacht blieben und umbkommen/ ist
der Kronen keiner mächtig worden. Sic transit gloria mundi.
Es wittere aber in der Welt wie es wolle: so muß uns das
Reich Gottes bleiben. Die Himmels Krone ist den Auser-
wehlten also beygelegt/ daß sie Jhnen niemand entwenden
Hieron.
Megis. in
Parad. De-
lici ar. cap.
7. f.
51.
und rauben kan. Den Venetianern sol zur Zeit ein Dieb
durch unglaubliche List/ aus ihrem verborgenen Schatz/
darinnen sie 12. güldene Kronen/ und andere Pretiosa ge-
habt/ in S. Marxen Kirchen eingebrochen/ und etliche Klei-
nodien weggenommen haben. Aber unsern ewigen Him-
melSchatz und Lebens Kron/ kan uns kein Dieb/ er sey so li-

stig

Chriſtliche Leich-Predigt.
weniger durch unſere eigene Wercke und Verdienſt zu Wege
bringen koͤnnen! Ach nein/ es liegt nicht an iemandes Wol-
Rom. 9, 16.len/ Kaͤmpfen oder Lauffen/ ſondern an Gottes Erbarmen/
Rom. 9. Wo iſt aber dieſe Krone beygeleget? Jm Him-
mel/ im ewigen Leben. Da iſt S. Pauli, und aller Treu be-
ſtaͤndigen Liebhaber und Kaͤmpfer Jeſu Chriſti/ gewiſſe be-
ſtaͤndige und ewigbleibende Krone. Laß es demnach ſeyn/
wenn wir ſchon hier in dieſem Kampfe das irdiſche flit-
ternden Lebens Kraͤntzel einbuͤſſen/ wenn wir nur die Kro-
Joh. 16, 22.ne der Gerechtigkeit darvon tragen/ die in Ewigkeit nicht
wird von uns genommen/ viel weniger zerbrochen werden.
Camer. ho-
ris ſuccis.
Cent. 1. p.
377.
Meiger. in
nucl. hiſt.
lib. v. cap.
2. pag. 99.
Poll. de vi-
ta atern.
Conc. 1. p.

125.
Wo iſt des Cyri? Wo iſt des groſſen Alexandri? Wo iſt des
C. Marii Krone? Welcher einen Tag Keyſer worden/ den
andern regieret/ den dritten dahin gegangen? Wo ſind des
Egyptiſchen Koͤniges Seloſtris, und der 4. gefangenen Koͤni-
ge/ die Er vor ſeinen guͤldenen Wagen anzuſpannen pflegte/
ihre Kronen? Sie ſind alle laͤngſt dahin/ ſambt denen/ die ſie
getragen haben. Jm Jahr Chriſti 1578. den 4. Aug. haben
ſich drey gewaltige Potentaten umb das Mauritaniſche Koͤ-
nigreich mit einander geſchlagen: Da ein ieder nach der
Reichs Krone gefiſchet; Aber weil ſie alle drey durch Gottes
Verhaͤngnuͤs in der Schlacht blieben und umbkommen/ iſt
der Kronen keiner maͤchtig worden. Sic tranſit gloria mundi.
Es wittere aber in der Welt wie es wolle: ſo muß uns das
Reich Gottes bleiben. Die Himmels Krone iſt den Auser-
wehlten alſo beygelegt/ daß ſie Jhnen niemand entwenden
Hieron.
Megiſ. in
Parad. De-
lici ar. cap.
7. f.
51.
und rauben kan. Den Venetianern ſol zur Zeit ein Dieb
durch unglaubliche Liſt/ aus ihrem verborgenen Schatz/
darinnen ſie 12. guͤldene Kronen/ und andere Pretioſa ge-
habt/ in S. Marxen Kirchen eingebrochen/ und etliche Klei-
nodien weggenommen haben. Aber unſern ewigen Him-
melSchatz und Lebens Kron/ kan uns kein Dieb/ er ſey ſo li-

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[[42]/0042] Chriſtliche Leich-Predigt. weniger durch unſere eigene Wercke und Verdienſt zu Wege bringen koͤnnen! Ach nein/ es liegt nicht an iemandes Wol- len/ Kaͤmpfen oder Lauffen/ ſondern an Gottes Erbarmen/ Rom. 9. Wo iſt aber dieſe Krone beygeleget? Jm Him- mel/ im ewigen Leben. Da iſt S. Pauli, und aller Treu be- ſtaͤndigen Liebhaber und Kaͤmpfer Jeſu Chriſti/ gewiſſe be- ſtaͤndige und ewigbleibende Krone. Laß es demnach ſeyn/ wenn wir ſchon hier in dieſem Kampfe das irdiſche flit- ternden Lebens Kraͤntzel einbuͤſſen/ wenn wir nur die Kro- ne der Gerechtigkeit darvon tragen/ die in Ewigkeit nicht wird von uns genommen/ viel weniger zerbrochen werden. Wo iſt des Cyri? Wo iſt des groſſen Alexandri? Wo iſt des C. Marii Krone? Welcher einen Tag Keyſer worden/ den andern regieret/ den dritten dahin gegangen? Wo ſind des Egyptiſchen Koͤniges Seloſtris, und der 4. gefangenen Koͤni- ge/ die Er vor ſeinen guͤldenen Wagen anzuſpannen pflegte/ ihre Kronen? Sie ſind alle laͤngſt dahin/ ſambt denen/ die ſie getragen haben. Jm Jahr Chriſti 1578. den 4. Aug. haben ſich drey gewaltige Potentaten umb das Mauritaniſche Koͤ- nigreich mit einander geſchlagen: Da ein ieder nach der Reichs Krone gefiſchet; Aber weil ſie alle drey durch Gottes Verhaͤngnuͤs in der Schlacht blieben und umbkommen/ iſt der Kronen keiner maͤchtig worden. Sic tranſit gloria mundi. Es wittere aber in der Welt wie es wolle: ſo muß uns das Reich Gottes bleiben. Die Himmels Krone iſt den Auser- wehlten alſo beygelegt/ daß ſie Jhnen niemand entwenden und rauben kan. Den Venetianern ſol zur Zeit ein Dieb durch unglaubliche Liſt/ aus ihrem verborgenen Schatz/ darinnen ſie 12. guͤldene Kronen/ und andere Pretioſa ge- habt/ in S. Marxen Kirchen eingebrochen/ und etliche Klei- nodien weggenommen haben. Aber unſern ewigen Him- melSchatz und Lebens Kron/ kan uns kein Dieb/ er ſey ſo li- ſtig Rom. 9, 16. Joh. 16, 22. Camer. ho- ris ſuccis. Cent. 1. p. 377. Meiger. in nucl. hiſt. lib. v. cap. 2. pag. 99. Poll. de vi- ta atern. Conc. 1. p. 125. Hieron. Megiſ. in Parad. De- lici ar. cap. 7. f. 51.

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Zitationshilfe: Hübener, George: Epitaphium Zieglerianum Oder Zieglerisches Grab- und EhrenGedächtnüs. Tauchritz, 1666, S. [42]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354522/42>, abgerufen am 24.11.2024.