Albinus, Friedrich: Der Wackeren Christen und Kämpffer. Brieg, 1661.O welch ein Glück ist das/ welch seelig hoher Geist Der frölich gehen darff auß dieser Angst der Erden/ Auß Krieg/ Verfolgung/ Neid/ Todt/ eitler Lust beschwerden und in dem Augenblick durch Band und Kärcker reist Dahin/ wo voller Lust man Gott und Christum preist. Deß Leibes Auge zwar muß ihm geschlossen werden Doch lebt und wacht der Geist und wandert zu den Heerden Des Herren Jesu hin/ von dem ein brunne fleust Der Lebens ströme giebt und Weid und Lust die völle Da auch die Schafe gehn von allen furchten stille. Was ists dann daß wir so vorm todt in sorgen stehn? So schnell' zu Christo gehn/ was ists für eine schnelle? So bald verwandelt sein zum Himmel auß der Helle Greifft aller Pracht zuvor und allem Welt gethön. Zu sonderm ehren andencken ist der seel. Frau Rottkirchin von einem MEin Leser fragestu/ wer unter diesem Stein genommen seine Ruh/ gesencket worden ein? Hier ruhet: Adel/ Zucht/ Erbarmung/ Frömigkeit/ GOtt treu/ der Kinder Trost: Erwartet jener Zeit. O welch ein Gluͤck iſt das/ welch ſeelig hoher Geiſt Der froͤlich gehen darff auß dieſer Angſt der Erden/ Auß Krieg/ Verfolgung/ Neid/ Todt/ eitler Luſt beſchwerdẽ und in dem Augenblick durch Band und Kaͤrcker reiſt Dahin/ wo voller Luſt man Gott und Chriſtum preiſt. Deß Leibes Auge zwar muß ihm geſchloſſen werden Doch lebt und wacht der Geiſt und wandert zu den Heerden Des Herren Jeſu hin/ von dem ein brunne fleuſt Der Lebens ſtroͤme giebt und Weid und Luſt die voͤlle Da auch die Schafe gehn von allen furchten ſtille. Was iſts dann daß wir ſo vorm todt in ſorgen ſtehn? So ſchnell’ zu Chriſto gehn/ was iſts fuͤr eine ſchnelle? So bald verwandelt ſein zum Himmel auß der Helle Greifft aller Pracht zuvor und allem Welt gethoͤn. Zu ſonderm ehren andencken iſt der ſeel. Frau Rottkirchin von einem MEin Leſer frageſtu/ wer unter dieſem Stein genommen ſeine Ruh/ geſencket worden ein? Hier ruhet: Adel/ Zucht/ Erbarmung/ Froͤmigkeit/ GOtt treu/ der Kinder Troſt: Erwartet jener Zeit. <TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsPersonalia" n="2"> <pb facs="#f0060"/> <lg type="poem"> <l>O welch ein Gluͤck iſt das/ welch ſeelig hoher Geiſt</l><lb/> <l>Der froͤlich gehen darff auß dieſer Angſt der Erden/</l><lb/> <l>Auß Krieg/ Verfolgung/ Neid/ Todt/ eitler Luſt beſchwerdẽ</l><lb/> <l>und in dem Augenblick durch Band und Kaͤrcker reiſt</l><lb/> <l>Dahin/ wo voller Luſt man <hi rendition="#k">Go</hi>tt und Chriſtum preiſt.</l><lb/> <l>Deß Leibes Auge zwar muß ihm geſchloſſen werden</l><lb/> <l>Doch lebt und wacht der Geiſt und wandert zu den Heerden</l><lb/> <l>Des <hi rendition="#k">Herren Je</hi>ſu hin/ von dem ein brunne fleuſt</l><lb/> <l>Der Lebens ſtroͤme giebt und Weid und Luſt die voͤlle</l><lb/> <l>Da auch die Schafe gehn von allen furchten ſtille.</l><lb/> <l>Was iſts dann daß wir ſo vorm todt in ſorgen ſtehn?</l><lb/> <l>So ſchnell’ zu Chriſto gehn/ was iſts fuͤr eine ſchnelle?</l><lb/> <l>So bald verwandelt ſein zum Himmel auß der Helle</l><lb/> <l>Greifft aller Pracht zuvor und allem Welt gethoͤn.</l> </lg><lb/> <p>Zu ſonderm ehren andencken iſt der ſeel. Frau Rottkirchin von einem<lb/> Jhrem HochAdelichen lieben Freunde dieſe Grabſchrifft gemacht und<lb/> billich mit hieher geſetzt worden:</p><lb/> <lg type="poem"> <l> <hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">M</hi>Ein Leſer frageſtu/ wer unter dieſem Stein</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">genommen ſeine Ruh/ geſencket worden ein?</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Hier ruhet: Adel/ Zucht/ Erbarmung/ Froͤmigkeit/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr"><hi rendition="#k">GOtt</hi> treu/ der Kinder Troſt: Erwartet jener Zeit.</hi> </l> </lg> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </body> </text> </TEI> [0060]
O welch ein Gluͤck iſt das/ welch ſeelig hoher Geiſt
Der froͤlich gehen darff auß dieſer Angſt der Erden/
Auß Krieg/ Verfolgung/ Neid/ Todt/ eitler Luſt beſchwerdẽ
und in dem Augenblick durch Band und Kaͤrcker reiſt
Dahin/ wo voller Luſt man Gott und Chriſtum preiſt.
Deß Leibes Auge zwar muß ihm geſchloſſen werden
Doch lebt und wacht der Geiſt und wandert zu den Heerden
Des Herren Jeſu hin/ von dem ein brunne fleuſt
Der Lebens ſtroͤme giebt und Weid und Luſt die voͤlle
Da auch die Schafe gehn von allen furchten ſtille.
Was iſts dann daß wir ſo vorm todt in ſorgen ſtehn?
So ſchnell’ zu Chriſto gehn/ was iſts fuͤr eine ſchnelle?
So bald verwandelt ſein zum Himmel auß der Helle
Greifft aller Pracht zuvor und allem Welt gethoͤn.
Zu ſonderm ehren andencken iſt der ſeel. Frau Rottkirchin von einem
Jhrem HochAdelichen lieben Freunde dieſe Grabſchrifft gemacht und
billich mit hieher geſetzt worden:
MEin Leſer frageſtu/ wer unter dieſem Stein
genommen ſeine Ruh/ geſencket worden ein?
Hier ruhet: Adel/ Zucht/ Erbarmung/ Froͤmigkeit/
GOtt treu/ der Kinder Troſt: Erwartet jener Zeit.
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