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Albinus, Friedrich: Der Wackeren Christen und Kämpffer. Brieg, 1661.

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vor sich selber betrachtet wird/ ist er in warheit un-
ter allen abscheulichen Sachen das aller abscheu-
lichste/ aber ein gleubiger Christ darff sich dafür
nichts entsetzen/ weil er auß Gottes wort versichert
ist/ daß er sein requies, gaudium & vera vita. Si
quod in ea mali, malis tantum.
Wie Lipsius
sagt. Jst was böses in ihm so empfinden solches
allein die Gottlosen/ die aber GOtt rechtschaf-
fen liebhaben/ die bekümmern sich des todes halben
nichts/ sintemal sie wissen/ daß ihnen nichts verter-
ben kan/ was GOtt nicht vertirbt.

Jn solcher rechtmäßigen betrachtung hat auch
die seel. Frau Rottkirchin den todt zu keiner Zeit
gescheuet/ mit deren tode oder seeligem ende es fol-
gender gestalt sich verhelt. Nach dem die seelige
Frau vergangenen 4den Sontag nach der H. Drey
Königetag in der Nachbarschafft bey einer Hoch-
Adelichen Kindtstauffe sich befunden/ dazu sie alß
eine kräfftige Zeuginerbäten worden/ ob sie wol et-
liche tage zuvor mit schwerem Husten/ grossem sei-
ten stechen und hartem Rückens beschwer beladen
gewest/ hat sie doch in selbst eigner Person diesem
H. Wercke beywohnen wollen/ sich auch nach ver-
richteter Handlung Montags Zeitlich wieder
nach Hause begeben/ des Abends noch mit den lie-
ben Jhrigen und besonders dehnen Befreundten
Herren Rottkirchern und dehrer angehörigen/ so

gleich
G iij

vor ſich ſelber betrachtet wird/ iſt er in warheit un-
ter allen abſcheulichen Sachen das aller abſcheu-
lichſte/ aber ein gleubiger Chriſt darff ſich dafuͤr
nichts entſetzen/ weil er auß Gottes wort verſichert
iſt/ daß er ſein requies, gaudium & vera vita. Si
quod in eâ mali, malis tantum.
Wie Lipſius
ſagt. Jſt was boͤſes in ihm ſo empfinden ſolches
allein die Gottloſen/ die aber GOtt rechtſchaf-
fen liebhaben/ die bekuͤmmern ſich des todes halben
nichts/ ſintemal ſie wiſſen/ daß ihnen nichts verter-
ben kan/ was GOtt nicht vertirbt.

Jn ſolcher rechtmaͤßigen betrachtung hat auch
die ſeel. Frau Rottkirchin den todt zu keiner Zeit
geſcheuet/ mit deren tode oder ſeeligem ende es fol-
gender geſtalt ſich verhelt. Nach dem die ſeelige
Frau vergangenen 4den Sontag nach der H. Drey
Koͤnigetag in der Nachbarſchafft bey einer Hoch-
Adelichen Kindtstauffe ſich befunden/ dazu ſie alß
eine kraͤfftige Zeuginerbaͤten worden/ ob ſie wol et-
liche tage zuvor mit ſchwerem Huſten/ groſſem ſei-
ten ſtechen und hartem Ruͤckens beſchwer beladen
geweſt/ hat ſie doch in ſelbſt eigner Perſon dieſem
H. Wercke beywohnen wollen/ ſich auch nach ver-
richteter Handlung Montags Zeitlich wieder
nach Hauſe begeben/ des Abends noch mit den lie-
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Herren Rottkirchern und dehrer angehoͤrigen/ ſo

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[0053] vor ſich ſelber betrachtet wird/ iſt er in warheit un- ter allen abſcheulichen Sachen das aller abſcheu- lichſte/ aber ein gleubiger Chriſt darff ſich dafuͤr nichts entſetzen/ weil er auß Gottes wort verſichert iſt/ daß er ſein requies, gaudium & vera vita. Si quod in eâ mali, malis tantum. Wie Lipſius ſagt. Jſt was boͤſes in ihm ſo empfinden ſolches allein die Gottloſen/ die aber GOtt rechtſchaf- fen liebhaben/ die bekuͤmmern ſich des todes halben nichts/ ſintemal ſie wiſſen/ daß ihnen nichts verter- ben kan/ was GOtt nicht vertirbt. Jn ſolcher rechtmaͤßigen betrachtung hat auch die ſeel. Frau Rottkirchin den todt zu keiner Zeit geſcheuet/ mit deren tode oder ſeeligem ende es fol- gender geſtalt ſich verhelt. Nach dem die ſeelige Frau vergangenen 4den Sontag nach der H. Drey Koͤnigetag in der Nachbarſchafft bey einer Hoch- Adelichen Kindtstauffe ſich befunden/ dazu ſie alß eine kraͤfftige Zeuginerbaͤten worden/ ob ſie wol et- liche tage zuvor mit ſchwerem Huſten/ groſſem ſei- ten ſtechen und hartem Ruͤckens beſchwer beladen geweſt/ hat ſie doch in ſelbſt eigner Perſon dieſem H. Wercke beywohnen wollen/ ſich auch nach ver- richteter Handlung Montags Zeitlich wieder nach Hauſe begeben/ des Abends noch mit den lie- ben Jhrigen und beſonders dehnen Befreundten Herren Rottkirchern und dehrer angehoͤrigen/ ſo gleich G iij

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Zitationshilfe: Albinus, Friedrich: Der Wackeren Christen und Kämpffer. Brieg, 1661, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354521/53>, abgerufen am 24.11.2024.