Albinus, Friedrich: Der Wackeren Christen und Kämpffer. Brieg, 1661.sag ich/ wird ihr sehr betrübt und schwer vorkom- Es ist der seeligen Frauen kein Kleid am Hal- am G ij
ſag ich/ wird ihr ſehr betruͤbt und ſchwer vorkom- Es iſt der ſeeligen Frauen kein Kleid am Hal- am G ij
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ſag ich/ wird ihr ſehr betruͤbt und ſchwer vorkom-
men/ denn ſie eine ſolche Burg verlohren/ in wel-
cher ſie nicht bloß geſtanden/ ietzt aber ruffet ſie:
O liebe Frau GroßMutter/ meine Hoffnung und
Zuflucht/ hettet ihr nur dißmal noch leben ſollen.
Was die Unterthanen an der ſeeligen vor eine
Lehns Frau und Mutter gehabt/ haben derer viel
nicht geglaubet/ wie ſie denn uͤber ihrer viel weh-
muͤttige Klage gefuͤhret/ aber ſie hat ihnen alles
von grund des Hertzens verziehen/ ihnen reu und
erkaͤnntnis gewuͤntſchet und daß GOtt vor alle
boͤſe that ihnen hier und dort nichts zurechnen wol-
le inniglich gebaͤten. Wie ſie ſich gegen Freun-
de und Feinde/ gegen Edle und UnEdle/ gegen
Krancke und Nothleidende Perſonen mit beſchen-
ckung/ mit raths ertheilung auch verpflegung ſich
verhalten/ geben zuverſtehen und reden gleichſam
vieler weinende Augen: Arbeiter und Geſinde
werden durch ihr kuͤnfftiges Klagen ihre Treue be-
zeugen.
Es iſt der ſeeligen Frauen kein Kleid am Hal-
ſe/ kein Vortuch oder anders was ſo lieb geweſen/
wann ſie geſehen/ daß es ſondere Weibs Perſonen
benoͤtiget/ daß ſie es nicht willig hingereichet hette;
Was vor eine Mutter arm verwaͤiſete Kinder
verlohren/ werden ins kuͤnfftige dehren entbloͤßte
Glieder an tag geben/ und GOtt ſelbſten wird
am
G ij
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