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Böttner, Gottfried: Traur-und Trost-Zeilen Uber Dem plötzlich-und schmertzlich-iedoch seeligen Ableiben. Zittau, 1672.

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Und drumb was wollet Jhr nun Euch darüber kräncken
Daß man auch meinem Leib in das gemachte Grab/
(Wohin ein ieder muß) hinein geleget hab.
Wischt Eure Thränen ab/ und lasset Euch nichts kräncken.
Lebt werther Schatz/ leb wohl! leb/ Der du mir verbunden
Hier warst in dieser Welt/ Auf Priesterliche Hand
Du warst mir recht getreu/ Dich hat nichts abgewand
Als nur des TodesMacht. Gott heil Dir diese Wunden.
Herr Eydam/ lebet wohl! zu Tansend-Tausend-mahlen;
Gott kröhne Euer Haupt! Er segne Euer Thun/
Bis Er mit meinem Kind/ Euch auch/ wie mich/ laß
ruhn.
Er lasse Euer Haus viel Tausend Glück bestrahlen.
Jhr Töchter/ lebet wohl/ Jhr Mutter-lose Wäisen!
Denckt daß mich Gott geliebt/ und mich darumb zu Jhn
in sein besterntes Feld hat wollen reissen hin/
Auf daß durch Mich der Weg Euch werde JHM zu
preisen.
Johann Caspar Dehn.




Und drumb was wollet Jhr nun Euch daruͤber kraͤncken
Daß man auch meinem Leib in das gemachte Grab/
(Wohin ein ieder muß) hinein geleget hab.
Wiſcht Eure Thraͤnen ab/ und laſſet Euch nichts kraͤncken.
Lebt werther Schatz/ leb wohl! leb/ Der du mir verbunden
Hier warſt in dieſer Welt/ Auf Prieſterliche Hand
Du warſt mir recht getreu/ Dich hat nichts abgewand
Als nur des TodesMacht. Gott heil Dir dieſe Wunden.
Herr Eydam/ lebet wohl! zu Tanſend-Tauſend-mahlen;
Gott kroͤhne Euer Haupt! Er ſegne Euer Thun/
Bis Er mit meinem Kind/ Euch auch/ wie mich/ laß
ruhn.
Er laſſe Euer Haus viel Tauſend Gluͤck beſtrahlen.
Jhr Toͤchter/ lebet wohl/ Jhr Mutter-loſe Waͤiſen!
Denckt daß mich Gott geliebt/ und mich darumb zu Jhn
in ſein beſterntes Feld hat wollen reiſſen hin/
Auf daß durch Mich der Weg Euch werde JHM zu
preiſen.
Johann Caſpar Dehn.


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[0008] Und drumb was wollet Jhr nun Euch daruͤber kraͤncken Daß man auch meinem Leib in das gemachte Grab/ (Wohin ein ieder muß) hinein geleget hab. Wiſcht Eure Thraͤnen ab/ und laſſet Euch nichts kraͤncken. Lebt werther Schatz/ leb wohl! leb/ Der du mir verbunden Hier warſt in dieſer Welt/ Auf Prieſterliche Hand Du warſt mir recht getreu/ Dich hat nichts abgewand Als nur des TodesMacht. Gott heil Dir dieſe Wunden. Herr Eydam/ lebet wohl! zu Tanſend-Tauſend-mahlen; Gott kroͤhne Euer Haupt! Er ſegne Euer Thun/ Bis Er mit meinem Kind/ Euch auch/ wie mich/ laß ruhn. Er laſſe Euer Haus viel Tauſend Gluͤck beſtrahlen. Jhr Toͤchter/ lebet wohl/ Jhr Mutter-loſe Waͤiſen! Denckt daß mich Gott geliebt/ und mich darumb zu Jhn in ſein beſterntes Feld hat wollen reiſſen hin/ Auf daß durch Mich der Weg Euch werde JHM zu preiſen. Johann Caſpar Dehn.

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Zitationshilfe: Böttner, Gottfried: Traur-und Trost-Zeilen Uber Dem plötzlich-und schmertzlich-iedoch seeligen Ableiben. Zittau, 1672, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354514/8>, abgerufen am 24.04.2024.